dc.contributor.author
Hamerle, Michael Stephan
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:05:39Z
dc.date.available
2013-06-05T10:52:46.602Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/2020
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-6222
dc.description.abstract
Das übergeordnete Ziel dieser Studie war die Analyse des Konsumverhaltens von
Patienten mit Epilepsie gegenüber Nikotin, Alkohol und illegalen Drogen.
Zusätzlich sollten mögliche Auswirkungen dieser Substanzen auf die Krankheit
untersucht werden. Dabei wurden schwerpunktmäßig alkoholbezogene Anfälle
analysiert. Die Studienpopulation bestand aus 310 Patienten mit Epilepsie. Die
Datenerhebung erfolgte durch semi-strukturierte Patienteninterviews. Die
wichtigsten Ergebnisse und Schlussfolgerungen sind im Folgenden dargestellt.
Der Konsum von Nikotin wird in keiner Weise durch die Epilepsie beeinflusst.
Der Nikotinkonsum von Patienten mit Epilepsie unterschied sich nicht vom
Konsumverhalten der Gesamtbevölkerung. Die Studie lieferte zudem keine
Hinweise, Patienten speziell aufgrund der Epilepsie vom Rauchen abzuraten.
Zwei Drittel der Patienten konsumierte regelmäßig Alkohol, ohne dass Anfälle
dadurch häufiger auftraten. Ein maßvoller Alkoholkonsum scheint bei einer
Epilepsie ungefährlich zu sein. Die Menge an Alkohol, die vor alkoholbezogenen
Anfällen von den Studienteilnehmern konsumiert wurde, war durchwegs sehr groß.
Ein riskantes Trinkverhalten (z.B. „Komasaufen“ am Wochenende) erhöht das
Risiko für alkoholbezogene Anfälle stark und sollte deshalb von Menschen mit
Epilepsie vermieden werden. Das Risiko für das Auftreten alkoholbezogener
Anfälle war bei Patienten mit IGE, im Vergleich zu Patienten mit fokaler
Epilepsie, ca. 6-fach erhöht. Betroffene sollten ihr individuell erhöhtes
Risiko für Anfälle im Zusammenhang mit Alkohol kennen. Ein
verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol ist bei dieser Patientengruppe
besonders wichtig. Der generelle Alkoholverzicht aufgrund der IGE ist jedoch
ungerechtfertigt, da in der aktuellen Studie Patienten mit IGE alkoholbezogene
Anfälle ebenfalls nur nach dem Konsum sehr großer Alkoholmengen erlebt hatten.
Die ärztliche Empfehlung zum Thema Alkoholkonsum wies – von allen untersuchten
demographischen und anderen klinischen Variablen – den entscheidendsten
Einfluss auf das tatsächliche Konsumverhalten der Patienten auf. Viele
Patienten erhielten die Empfehlung, auf den Konsum des Alkohols komplett zu
verzichten. So war der Anteil an alkoholabstinent lebenden Menschen mit
Epilepsie im Vergleich zur Gesamtbevölkerung vierfach erhöht. Die Empfehlung
zum kompletten Verzicht auf Alkohol ist, aufgrund der aktuellen und bisherigen
Datenlage, nicht gerechtfertigt. Der Verzicht auf Alkohol – speziell aufgrund
der Epilepsie – kann eine weitere Stigmatisierung und Beeinträchtigung der
Lebensqualität von Betroffenen bedeuten. Cannabis war unter allen Drogen
diejenige, die am häufigsten von Patienten mit Epilepsie konsumiert wurde.
Männliches Geschlecht und jüngeres Lebensalter waren (wie in der
Gesamtbevölkerung) unabhängige Prädiktoren für den aktiven Cannabiskonsum. Nur
eine Minderheit der Patienten konsumierte regelmäßig Cannabis und die meisten
Patienten bemerkten keine Auswirkungen auf die Epilepsie. Große prospektive,
interventionelle Studien wären nötig, um das potenziell antikonvulsive
Potential von Cannabis bei Patienten mit Epilepsie weiter zu analysieren.
Weitere illegale Drogen wurden insgesamt von nur sehr wenigen Patienten
konsumiert. Die aktuellen Ergebnisse bestätigen bisherige Studien darin, dass
Drogen epileptische Anfälle akut provozieren können. Dies gilt anscheinend
v.a. für Amphetamine und Kokain.
de
dc.description.abstract
This study aimed to analyze epilepsy patients’ consumption of nicotine,
alcohol and illicit drugs, and its effects on the disease. The study
population consisted of 310 epilepsy patients. A standardized questionnaire
was used to collect the data, and logistic regression analyses were performed
to identify independent predictors. Nicotine consumption was not influenced by
epilepsy characteristics. Nicotine consumption in the study population did not
differ from the general German population. This study did not provide any
results to justify physicians’ advice against nicotine consumption in epilepsy
patients. Two in three subjects consumed alcohol on a regular basis without
experiencing alcohol-related seizures. Moderate alcohol consumption,
therefore, seems to be harmless. The moderate amount of alcohol intake before
the occurrence of alcohol-related seizures was 12.8 standard drinks, which is
equivalent to about 2.4 liters of beer. Consuming huge amounts of alcohol per
occasion should be avoided by epilepsy patients. The syndrome of idiopathic
generalized epilepsy was identified as the strongest independent predictor for
the occurrence of alcohol-related seizures with a six-fold increased risk
compared to partial epilepsy. Subjects concerned should be informed about
their increased individual risk, and a responsible alcohol drinking behavior
seems to be of particular importance. However, advice to complete abstention
is not justified as alcohol-related seizures – also in patients with IGE –
generally occurred after heavy alcohol intake only. Surprisingly, physicians’
advice on alcohol consumption turned out to be the strongest independent
predictor in regard to subjects’ individual drinking behavior. Still, many
patients were advised to complete alcohol-abstinence. Therefore, the
proportion of alcohol-abstinent but alcohol-experienced subjects was four
times higher than the corresponding proportion in the general German
population. Cannabis was the most frequently used illegal drug in the study
population. Male sex and younger age independently predicted cannabis use.
Cannabis use does not seem to affect epilepsy, however frequent use of other
drugs increases seizure risk.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
epilepsy patients
dc.subject
idiopathic generalized epilepsy
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Nikotin-, Alkohol- und Drogenkonsum bei Patienten mit Epilepsie
dc.contributor.contact
michaelhamerle@hotmail.com
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. M. Holtkamp
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. J. Wellmer
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. H. Hamer
dc.date.accepted
2013-06-23
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000094078-4
dc.title.translated
Nicotine, alcohol and illicit drug use in epilepsy patients
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000094078
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000013279
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access