Platon gilt gemeinhin nicht als Freund von Bild und Kunst, insofern diese einer wahren Erkenntnis diametral entgegenstehen. Anhand der Trias von Raum, Wissen und Bild wird aufgezeigt, dass Platon das Verhältnis von Bild und Wissen in mehreren Hinsichten in dezidiert räumlichen Kategorien erörtert, womit sich seine Bildkritik auf den Bereich der skiagraphia einschränken lässt. In einem zweiten Schritt werden Raum und Wissen vor dem Hintergrund von Platons Prinzipienlehre aufeinander bezogen, wobei der strukturellen Parallele von Bild und chôra eine entscheidende Rolle zukommt. Hierdurch ergibt sich, dass – expliziert an Platons Höhlengleichnis – dem Bild eine entscheidende Rolle im Aufstieg zur Erkenntnis zukommen kann. Weiterhin wird im Anschluss an den platonischen Ansatz ein Raumbegriff skizziert, der den Raum über die Kategorie des Sinns zu begreifen sucht.