dc.contributor.author
Jatta, Kamil Michael
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:01:49Z
dc.date.available
2010-08-18T08:22:57.694Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1950
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-6152
dc.description.abstract
Das Pankreaskarzinom gehört zu den häufigsten malignen Neoplasien des
Gastrointestinaltraktes mit der geringsten Aussicht auf Heilung. Die schlechte
Prognose des Pankreaskarzinoms hängt damit zusammen, dass die Symptome erst
spät auftreten. Die einzige kurative Therapie ist eine R0-Resektion, die
leider nur bei weniger als 30% der Patienten möglich ist. Ist eine
chirurgische Therapie mit kurativem Ansatz nicht möglich oder liegen schon
Fernmetastasen vor, so bleiben nur noch palliative Therapieansätze.
Thromoembolien sind häufige, zum Tod führende Komplikationen bei
Krebserkrankungen. Das Pankreaskarzinom gilt als klassisches Beispiel für eine
assoziierte paraneoplastische Thrombophilie. Dadurch ergibt sich häufig eine
Indikation für eine prophylaktische oder therapeutische Antikoagulation. In
verschiedenen Studien hatten Patienten mit begleitender Heparinmedikation
unter den Tumorpatienten eine höhere mediane Überlebenszeit. Dieser Effekt
scheint unabhängig von der antikoagulativen Wirkung, eine zusätzliche,
eigenständige Auswirkung auf die Tumorbiologie zu repräsentieren. In
verschiedenen experimentellen und klinischen Studien wurde durch die Gabe von
Heparin eine Inhibierung der Metastasierung bei verschiedenen Tumoren
beobachtet. Die Apoptose ist ein kontrollierter, programmierter und
physiologischer Zelltod, der in einer kaskadenartig verstärkten Aktivierung
von exekutierenden Enzymen, den Caspasen, abläuft. Er wird benötigt, damit in
einem stabilen Gewebe ein Gleichgewicht erhalten bleibt zwischen
Proliferation, der Zellerneuerung und Zelltod, der Apoptose. Eine reduzierte
Apoptose spielt bei verschiedenen Tumorentitäten eine wichtige Rolle. Die
entarteten Zellen bleiben durch die ausbleibende Apoptose länger am Leben, das
Gewebe prolifert unkontrolliert. Es wurde analysiert, ob unfraktioniertes
Heparin oder niedermolekulares Heparin einen direkten Einfluß auf das
Tumorwachstum, die Apoptose und die Nekrose hat. In der hier vorliegenden
Studie führten wir In-vitro-Versuche an drei verschiedenen
Pankreaskarzinomzelllinien durch. Zwei Zelllinien stammen vom Menschen ab, die
MIA PaCa-2 und die BxPC-3. Die DSL-6A/C1 Zellen stammen von der Lewis Ratte.
Die Zellen wurden für die Apoptosemessung in 8 verschiedene Gruppen
eingeteilt: Gruppe 1 mit Aqua injektione als Kontrolle, Gruppe 2 mit 25 µM
Camptothecin (CPT), DNS Topoisomerase I Inhibitor, zur Apoptoseinduktion als
Positivkontrolle, die Gruppen 3 - 5 mit Heparin in den Konzentrationen 100,
400 und 1000 IE und die Gruppen 6 - 8 mit Certoparin in den Konzentrationen
100, 400 und 1000 IE. In jeder Gruppe befand sich zusätzlich Flica. Flica ist
ein fluororeszensmarkiertes, nicht zelltoxisches Enzym, das die Zellmembran
permeabilitiert, sich an die aktivierten Caspasen bindet, diese inhibiert und
dadurch die Apoptose zum Stillstand bringt. Nach einer Inkubationszeit von
zwölf Stunden, wurden die Zellen im Durchflußzytometer analysiert. Die
Ergebnisse in dieser Arbeit sind sehr komplex und in jeder Zelllinie
unterschiedlich. Für alle drei Zelllinien gilt, dass hohe Dosen von
unfraktioniertem Heparin die Apoptose induziert und den Anteil von vitalen
Zellen erniedrigt. Das niedermoleklare Certoparin hatte nur in den beiden
Zelllinien MIA PaCa-2 und DSL-6A/C1 Apoptose induziert und den Anteil von
vitalen Zellen erniedrigt. Bei der Nekrose konnte man keine Gemeinsamkeiten
erkennen. Bei der MIA PaCa-2 sind in allen Certoparin - Gruppen und bei der
hohen Dosis Heparin die Nekroserate erhöht. Bei der DSL-6A/1C sind in allen
Heparin - Gruppen und in der Gruppe mit der hohen Dosis Certoparin die
Nekroserate erhöht. Die Zelllinie BxPC-3 zeigte keine signifikante Änderung
der Nekroserate. Bei Krebserkrankungen sind Thromboembolien häufige, oftmals
zum Tod führende Komplikationen. Heparine senken die thrombotischen Ereignisse
bei prophylaktischer Applikation. In verschiedenen Studien hatten Patienten
mit einer Heparintherapie unter den Tumorpatienten eine höhere mediane
Überlebenszeit. Dies führte zu der Hypothese, dass die durchschnittlich
gesteigerte Überlebensrate nicht allein auf die Reduzierung der tödlichen
Thromboembolien zurückzuführen sei. In der Literatur wird daher eine
zusätzliche, spezifische Wirkung unfraktionierter und niedermolekularer
Heparine auf die Karzinogenese, das Tumorwachstum, die Angiogenese, die
Tumoradhäsion, -invasion und -metastasierung sowie auf antineoplastische
Faktoren diskutiert, um die spezifischen Prognoseverbesserungen zu erklären.
In der Literatur werden einige Studien beschrieben, in denen Heparin Apoptose
induziert. Eine klare Überlegenheit vom niedermolekularen Heparin gegenüber
dem unfraktionierten Heparin, wie von anderen Autoren berichtet, konnte nicht
in dieser Studie beobachtet werden. In unserer Studie war die Anwendung der
hohen Dosis von unfraktioniertem Heparin sogar wirkungsvoller, als die mit dem
niedermolekularen Heparin. In der klinischen Anwendung limitiert die
Haupteigenschaft von Heparin, die Antikoagulation, eine hohe Dosierung und
Dauer einer Therapie. Um die antitumorgene Eigenschaft zu erhalten und die
Antikoagulation zu minimieren, wurde in einigen Studien versucht, das Heparin
zu modifizieren und zu konjugieren. Unsere Arbeit zeigt, dass die in der
Literatur diskutierte spezifische Wirkung von Heparin auf die Karzinogenese,
das Tumorwachstum und die Tumoradhäsion ein möglicher Mechanismus die
Apoptose- und Nekroseinduktion sein könnte. Es könnte ein therapeutisches
Potential von unfraktioniertem und niedermolekularem Heparin im
Pankreaskarzinom geben. Weiterführende klinische Studien mit Heparin
erscheinen daher ebenso notwendig wie eine Intensivierung der
Grundlagenforschung zur Heparinwirkung beim Pankreaskarzinom.
de
dc.description.abstract
Pancreatic cancer is the most common malignant neoplasm of the
gastrointestinal tract with the least chance of recovery. Poor prognosis of
pancreatic cancer is related to the fact that it is often diagnosed at an
advanced tumour stage. Thromoembolien are frequent complications leading to
death in cancer. Pancreatic cancer is a classic example of an associated
paraneoplastic thrombophilia. This is often an indication for prophylactic or
therapeutic anticoagulation. In several studies, patients receiving heparin
therapy among cancer patients have a higher median survival time. This effect
seems independent of the anticoagulant effect. In various experimental and
clinical studies inhibition of metastasis of different tumours has been
observed by the administration of heparin. Apoptosis is a controlled,
programmed, physiological cell death that occurs in a cascade of enzymes with
increased activation of executioners, which is called caspases. Reduced
apoptosis plays an important role in various tumour entities. The abnormal
cells stay longer by the lack of apoptosis in the life and the tissue
proliferate uncontrollably. It has been analysed as to whether unfractionated
heparin or low molecular weight heparin have a direct influence on tumour
growth. Apoptosis and necrosis do. In the present study we conducted in vitro
experiments on pancreatic cancer cell lines by three different means. Two
human cell lines were taken. MIA PaCa-2 cells undifferentiated human,
pancreatic epithelial cells and BxPC-3 human, mucin-producing adenocarcinoma
of the pancreas. One cell line of the Lewis rat, the DSL-6A/C1 cells derived
from a ductal pancreatic carcinoma. The cells were divided for apoptosis
measurement in eight different groups: Group 1 with Aqua injections as
control, group 2 with 25 mµ.M camptothecin (CPT), DNA topoisomerase I
inhibitor, to apoptosis induction as a positive control, groups 3-5 with
heparin in the concentrations 100, 400 and 1000 IU and group 6-8 with
Certoparin in the concentrations of 100, 400 and 1,000 IU in each group was
additionally Flica. FLICA™ is a Fluorescent-Labeled Inhibitor of Caspases,
which binds to the activated caspases, and thus inhibits the apoptosis to a
standstill. After an incubation period of twelve hours in an incubator at 37 °
C with 5% CO2, the cells were analysed with flow cytometry. The results in
this work are very complex and different in each cell line. All three cell
lines showed that high doses of unfractionated heparin induced apoptosis and
the percentage of viable cells decreased. The low molecular weight heparin
(Certoparin) induces apoptosis in high doses only in the two cell lines MIA
PaCa-2 and DSL-6A/C1 and the proportion of viable cells decreased. During
necrosis one could not see any similarities. In MIA PaCa-2 in all Certoparin -
groups and in the high dose heparin the necrosis increased. In DSL-6A/1C in
all heparin - groups and in the high dose of Certoparin the necrosis
increased. The cell line BxPC-3 showed no significant change in necrosis. The
high doses of both substances, with the exception of the high dose Certoparin
in BxPC-3, induces apoptosis and necrosis. In our study, the application of
high doses of unfractionated heparin was even more effective than the low with
the heparin. In clinical applications the main property of heparin limits the
anticoagulation, a high dosage and duration of treatment. Getting the anti
tumorigenic property and minimising the anticoagulation were attempted in some
studies to modify the heparin and to conjugate. Our study shows that in the
literature discussed specific effect of heparin on carcinogenesis, tumour
growth and Tumoradhäsion a possible mechanism could be explained by inducing
apoptosis and necrosis. There could be a therapeutic potential of
unfractionated and low molecular weight heparin in pancreatic cancer. Further
clinical studies with heparin appear therefore as necessary as an
intensification of basic research to the heparin effect in pancreatic cancer.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Pancreatic cancer
dc.subject
unfractionated heparin
dc.subject
low molecular weight heparin
dc.subject
Thromboembolien
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Einfluß von nicht fraktioniertem und niedermolekularem Heparin auf das
Tumorwachstum beim Pankreaskarzinom im in-vitro-Versuch
dc.contributor.contact
kamil.michael@yahoo.de
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. med. F. A. Wenger
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. I. Schimke
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. J. W. Mall
dc.date.accepted
2010-09-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000018406-7
dc.title.translated
Influence of unfractionated and low molecular weight heparin on tumor growth
in pancreatic cancer in in-vitro test
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000018406
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000007959
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open access