In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob durch die Anwendung laparoskopischer Operationstechnik bei der Kastration der Hündin eine Verkürzung der Rekonvaleszenzphase im Vergleich zur konventionellen Technik nachgewiesen werden kann. Ausgehend von vergleichenden Untersuchungen in der Humanmedizin sollte die Frage beantwortet werden, ob auch beim Hund die minimal invasive Chirurgie zu einer schnelleren Wiederherstellung der Lebensqualität führt. Nach einem Überblick über die häufigsten endoskopischen Eingriffe in der Humanmedizin, wird auf die Anwendungsbereiche der Endoskopie in der Tiermedizin bei verschiedenen Tierarten eingegangen. Im Folgenden werden Indikationen, Komplikationen und Nebenwirkungen bei der konventionellen und laparoskopischen Kastration der Hündin dargestellt. Es folgt eine Beschreibung von Problemen und Lösungen bei der Beurteilung von Schmerz und Wohlbefinden beim Tier. Als Eingriff zur vergleichenden Untersuchung wurde die Ovariektomie bei gesunden Hunden gewählt. Die Eingriffe wurden in zwei verschiedenen privaten Kleintierkliniken von erfahrenen Chirurgen durchgeführt. Die teilnehmenden Hunde entstammten dem normalen Klientel der Kliniken. Narkoseregime, perioperative Analgesie und Desinfektionsprotokoll wurden standardisiert. In beiden Gruppen gelangten jeweils 20 Hunde zur Auswertung. Im Vordergrund stand die Beurteilung der postoperativen Rekonvaleszenz durch die Patientenbesitzer. Dazu wurde ein Fragenkatalog erstellt, welcher vom Besitzer vor und zu mehreren Zeitpunkten nach dem Eingriff beantwortet wurde. Er beinhaltete ausschließlich Fragen zum Normalverhalten der Hunde in den Bereichen Fressen, Temperament, Spielen, Sozialverhalten, Aktivität und Bewegung. Zur Beurteilung des unmittelbar postoperativen Befindens wurde ein gesonderter Fragebogen beantwortet, der sich auf Verhaltensweisen zur Schmerzbeurteilung bezog. Hierbei wurde nach Auftreten von Erbrechen, selbständigen Laufen, Futter- und Wasseraufnahme, Kotabsatz, Strecken nach dem Aufstehen, Wundinteresse und Berührungsschmerz gefragt. Darüber hinaus wurde am dritten und zehnten Tag postoperativ eine Wundkontrolle vorgenommen und zusammen mit weiteren Untersuchungskriterien wie Narkosedauer, Operationsdauer, Wundlänge und intraoperativen Komplikationen dokumentiert. In der Laparoskopiegruppe betrugen die gemittelte Narkosedauer 75,5 Minuten (45-90 Minuten) und die gemittelte Operationsdauer 30 Minuten (20-40 Minuten) und waren somit länger als in der Laparotomiegruppe. Deren Mittelwerte lagen für die Narkosedauer bei 55,75 Minuten (30-90 Minuten) und für die Operationsdauer bei 26 Minuten (14-52 Minuten). Gleichwohl wurde in der Gruppe der laparoskopierten Hunde ein geringeres Auftreten von Erbrechen (p< 0,001), bessere Futteraufnahme (p<0,031), ruhiger Schlaf (p<0,005) und problemloser Kotabsatz (p<0,037) beobachtet. Eine verminderte Beeinträchtigung des Normalverhaltens in der Laparoskopiegruppe gegenüber der Laparotomiegruppe konnte in den Bereichen Fressverhalten (p<0,01), Spielverhalten (p<0,003), Sozialverhalten (p<0,005), Aktivität (p<0,038) und Bewegung (p<0,022) deutlich gezeigt werden. Aufgrund dieser Ergebnisse kann davon ausgegangen werden, dass der laparoskopische Zugang zur Ovariektomie in den Händen eines erfahrenen Chirurgen für die meisten Hunde eine geringere Beeinträchtigung der Lebensqualität bedeutet. Allerdings sollten, um diese Ergebnisse zu erhärten, weitere Studien mit einer größeren Anzahl von Patienten folgen.
The purpose of this study was to investigate the recovery period and quality of life after application of laparoscopic techniques for neutering of the bitch compared to the traditional surgical approach. Comparative studies in humans have demonstrated that minimally invasive surgery often leeds to a shorter recovery time and less impairment of quality of life. It was the hypothesis that this is also true for dogs. First, an overview of the literature is given about the most frequent endoscopic procedures in humans and applications of endoscopy in different animals species. Then, indications, complications and side-effects in laparoscopic and traditional neutering are listed. The following chapter deals with problems and solutions concerning assessment of pain and well-being in animals. The surgical technique chosen for comparison was ovariectomy in healthy dogs. Ovariectomies were performed by experienced surgeons in two different private small animal hospitals. All dogs in this study belonged to normal clients asking for the routine procedure. Except for the surgical approach and the type of hemorrhage control the protocol for anaesthesia and preoperative analgesia as well as preparation of the surgical field and desinfection were standardized. In each group the data of twenty dogs were evaluated. The main interest focussed on the judgement of the dog owners of the postoperative reconvalescence. For that purpose a questionnaire was developed, which had to be answered by the owner before and several times after surgery. These questions referred to the normal behaviour of the dogs such as food intake, temper, play, social behaviour, activity and movement. For evaluation of the immediate postoperative period an extra questionnaire had to be answered. These questions were selected for evidence and degree of postoperative pain. Questions dealt with the occurence of vomiting, walking without assistance, food- and waterintake, defecation, stretching, ability to sleep, response to palpation and interest in the wound. The wounds were controlled three and ten days after surgery. Other criteria such as anaesthesia time, surgical time, complications and length of incisions were also evaluated. Mean anaesthesia time ( 75,5 minutes, range 45-90 minutes) and mean surgical time ( 30 minutes, range 20-40 minutes) were longer in the laparoscopy group. In the laparotomy group mean anaesthesia time was 55,75 minutes (range 30-90 minutes) and mean surgical time was 26 minutes (range 14-52 minutes). However in the laparoscopy group, less vomiting occured (p<0,001), more dogs took up food (p<0,031), slept more quietly (p<0,005) and had no problems during defaecation (p<0,037) compared to the laparotomy group. The dogs undergoing laparoscopic ovariectomy also showed less impairment of there normal behaviour in regard to food intake (p<0,01), playing (p<0,003), social behaviour (p<0,005), activity (p<0,038) and movement (p<0,022). These results suggest that laparoscopic ovariectomy performed by experienced surgeons decreases the interference with quality of life after surgery compared to the traditional technique. Further studies with a larger number of patients should be performed in order to confirm these results.