dc.contributor.author
Gerhards, Jürgen
dc.date.accessioned
2018-06-08T07:50:11Z
dc.date.available
2010-08-16
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/18804
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-22488
dc.description.abstract
Die Geschichte der Minderheitensprachen in den letzten 200 Jahren ist
vielerorts eine Geschichte ihrer Unterdrückung. Im Kontext der Entstehung von
Nationalstaaten wurden und werden bis heute die Sprachen der Minderheiten
vielfach benachteiligt, zum Teil verboten und ihre Sprecher auf
unterschiedliche Art und Weise unter‐drückt. Mit Beginn der 1970er Jahre
findet aber eine Umkehr in der Interpretation des Status der
Minderheitensprachen statt, die verbunden ist mit einer Stärkung der Rechte
der Minderheiten auf internationaler und nationaler Ebene. Eine Allianz von
Juristen, Linguisten, Anthropologen, Sozialwissenschaftlern, sozialen
Bewegungen und verschiedenen internationalen Organisationen war erfolgreich,
die Idee des Schutzes der Minderheitensprachen vielerorts zur hegemonialen
Idee werden zu las‐sen. So legitim es einerseits ist, gesellschaftlichen
Gruppen, die eine eigene Sprache sprechen, das Recht zur sprachlichen
Selbstbestimmung einzuräumen und sie vor der Verfolgung ihrer Sprache zu
schützen, so übertrieben scheinen andererseits man‐che Forderungen zu sein,
die den Schutz der Minderheitensprachen in den Status ei‐nes neuen Kults
erheben. Die folgenden Überlegungen unterziehen die Argumente und
Deutungsmuster, die den Kult der Minderheitensprachen begründen, einer
kri‐tischen Prüfung. Zuvor geht der Blick zurück, um das Verhältnis von
Nationalstaats‐entstehung und Minderheitenpolitik kurz zu skizzieren (Kapitel
I). Im nächsten Schritt werden die rechtlichen Regelungen und deren diskursive
Legitimation, die dem Kult der Minderheitensprachen zu Grunde liegen,
dargestellt (Kapitel II), um dann im dritten Schritt die Plausibilität der
Argumente zu diskutieren (Kapitel III).
de
dc.description.abstract
The history of language minorities in the last 200 years has been quite often
the history of their marginalisation and suppression. However, since the
beginning of the 1970s the status of minority languages has changed
dramatically. Minority language speakers have gained recognition and their
rights have been strengthened both nationally and internationally. The article
critically examines the arguments which have been brought forward to establish
the new cult of minority languages. In a first step we will go back in time
and describe how the emergence of nation states and the suppression of
minority languages went hand in hand. Against this backdrop we will describe
how the status of minority languages has changed in last 40 years; we will
reconstruct the juridical rules and their discursive legitimation which form
the basis of a new cult of minority languages. Finally, we will discuss the
plausibility of the arguments which legitimize the new cult of minority
languages.
de
dc.relation.ispartofseries
urn:nbn:de:kobv:188-fudocsseries000000000050-8
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::320 Politikwissenschaft
dc.subject.ddc
400 Sprache::400 Sprache
dc.title
Kritik des neuen Kultes der Minderheitensprachen
dcterms.bibliographicCitation.url
https://www.polsoz.fu-berlin.de/soziologie/arbeitsbereiche/seniorprofessur/arbeitspapiere/bsse_22.html
refubium.affiliation
Politik- und Sozialwissenschaften
de
refubium.affiliation.other
Institut für Soziologie
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FUDOCS_document_000000006288
refubium.series.issueNumber
22
refubium.series.name
Berliner Studien zur Soziologie Europas
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FUDOCS_derivate_000000001077
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open access