Nach einem von vielen Menschen in Deutschland schon als sehr nass und kühl empfundenen Monat Mai entwickelte sich zum Ende des Monats eine Wetterlage mit ungewöhnlich hohen Dauerregenmengen, die in großen Teilen Deutschlands zu ausgeprägten Hochwasserwellen in den Flüssen führte. Besonders betroffen waren die Flüsse Donau und Elbe, aber auch zahlreiche andere kleinere und größere Flüsse und Bäche in weiten Teilen von Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Thüringen, im südlichen Niedersachsen und in östlichen und nördlichen Teilen Hessens. Die Hochwasser konnten sich auch deshalb so schnell entwickeln und ausbreiten, weil nach dem vorangegangenen Monat die Böden in großen Gebieten Deutschlands schon sehr durchfeuchtet und damit weniger aufnahmefähig für weitere große Regenmengen waren. Im nachfolgenden Bericht wird kurz der Ablauf der Wetterereignisse vom 30.05. bis 02.06. beschrieben, die Auslöser der Hochwasserwellen waren. Dabei wird auch das Warnmanagement des Deutschen Wetterdienstes beschrieben und bewertet. Das Fazit kann sich sehen lassen, denn in den hochauflösenden numerischen Modellen des DWD und auch in den Modellen anderer nationaler Wetterdienste wurde die Wetterentwicklung und der anhaltende Dauerregen recht frühzeitig vorhergesagt. Auf dieser Grundlage konnte der Deutsche Wetterdienst die Bevölkerung, die Behörden und die Hilfsdienste rechtzeitig vorab informieren und warnen. Weiterhin geht der Bericht auch auf die generelle Entwicklung der Wetterlage im Laufe des Monats Mai ein und bewertet diese auf der klimatologischen Zeitskala. Demnach zeigen Klimasimulationen (KLIWAS), dass sich ähnliche Wetterlagen, zum Beispiel die Lage „Tief über Mitteleuropa“, im Zuge einer Klimaerwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts durchaus häufiger ereignen könnten. Diskutiert wird auch die Rolle der beobachteten Schneeschmelze im höheren Bergland. Die enormen Niederschlagsmengen, die bis Ende Mai fielen, werden in ihrer zeitlichen Entwicklung betrachtet und unter anderem durch den Vergleich mit extremwertstatistisch ermittelten Starkniederschlagshöhen eingeordnet.