dc.contributor.author
Stenger, Jan
dc.date.accessioned
2018-06-08T07:39:07Z
dc.date.available
2013-06-07T09:03:11.598Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/18419
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-22120
dc.description.abstract
Leitthema der Forschergruppe C-IV ist der urbane Raum in Großstädten der
Kaiserzeit und der Spätantike. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die
Metropolen Rom, Mailand und Antiochia am Orontes. Analysiert werden jedoch
nicht nur konkrete Orte, die einst materielle und historische Realität
besaßen, sondern ebenso die subjektive Wahrnehmung und Transformierung solcher
Orte in Kunst und Literatur. Mit diesem Ansatz soll herausgearbeitet werden,
dass antike Großstädte einerseits als Produkt aus menschlichen Praktiken
hervorgehen, andererseits selbst produktiv auf Denken und Handeln der in ihnen
anwesenden Menschen einwirken. Das übergeordnete Ziel besteht darin, in dieser
Ambivalenz von Produziertem und Produzierendem den spezifischen Charakter der
jeweiligen Metropole zum Vorschein zu bringen. Traditionelle Theorien und
Methoden der altertumswissenschaftlichen Disziplinen können bei dieser
Fragestellung zwar wichtige Erkenntnisse zutage fördern, reichen aber allein
nicht aus. Für eine adäquate Beschreibung der ins Auge gefassten Aspekte zieht
die Forschergruppe daher Zugänge der neueren raum- und stadtsoziologischen
Forschung heran. Gemäß diesen Ansätzen definiert sich urbaner Raum aus der
Synthese verschiedenster Faktoren: materieller Ausgestaltung des Ortes,
performativer Handlungen und funktionaler Bespielungen der räumlichen Bühne
durch die sich hier bewegenden Menschen sowie symbolische Aufladungen mit
Hilfe von Architektur und Bildkultur. Dies eröffnet vielfältige Möglichkeiten
für das Zusammenwirken der altertumswissenschaftlichen Disziplinen: Die
materielle Ausgestaltung des Raumes (archäologischer und bauforscherischer
Zugriff), die ideellen Diskurse und Spiegel seiner Wahrnehmung (philologischer
Zugriff) sowie schließlich die funktionalen Strukturen seiner Bespielung
(philologischer und althistorischer Zugriff) werden gemeinsam in den Blick
genommen und diskutiert, denn erst der enge wechselseitige Dialog eröffnet ein
angemessenes historisches Verständnis des urbanen Raumes.Im Gegensatz zu eher
traditionell urbanistischen Forschungsinteressen wird der Blick stärker auf
die ›Eigenlogik‹ gelenkt, d. h. auf die Frage, wie Räume in Städten jeweils
unterschiedlich und eigendynamisch geschaffen, genutzt, verändert, ideell
konnotiert und symbolisch aufgeladen werden. Gezielt werden dabei zwei Ebenen
des Vergleiches gewählt: einerseits synchron in der Gegenüberstellung
verschiedener Stadträume, andererseits diachron in der Analyse spezifischer
zeitlicher Veränderungsprozesse einzelner städtischer Räume. In der
interdisziplinären Arbeit sowie auf zwei Tagungen, die von der Gruppe
veranstaltet wurden, hat sich erwiesen, dass der stadtsoziologische Zugang
eine neue Perspektive auf die antike Großstadt eröffnet, gleichzeitig aber
auch aus Sicht der Altertumswissenschaften die Kategorien der neueren
Soziologie weiterentwickelt werden können, zumal im Hinblick auf den Nexus
zwischen Stadtraum und Wissen.
de
dc.relation.ispartofseries
urn:nbn:de:kobv:188-fudocsseries000000000182-6
dc.rights.uri
http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/
dc.subject.ddc
900 Geschichte und Geografie::930 Geschichte des Altertums (bis ca. 499), Archäologie
dc.subject.ddc
400 Sprache::410 Linguistik::410 Linguistik
dc.title
Ancient City Spaces. Conceptions of Urban Space in Literature, Architecture,
and Art
dc.type
Wissenschaftlicher Artikel
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2192-2608