Die Forschergruppe A-II befasst sich mit den Wechselwirkungen zwischen technologischen und sozialen Veränderungen und mit der Dynamik von Mensch- Umwelt-Interaktionen. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Untersuchung der Genese raumbezogener wie auch raumwirksamer Erfindungen (Keramikproduktion, Tierdomestikation, frühe Rad- und Wagentechnologie, Zugtiernutzung, frühes Hirtentum, Reiternomadismus) und den Mechanismen der Verbreitung dieser Innovationen. Hierbei gilt es zu untersuchen, inwiefern der zentrale Aspekt der räumlichen und sozialen Mobilität einerseits als Folge bestimmter technologischer Innovationen und andererseits als Voraussetzung für die Verbreitung von Innovationen angesehen werden kann. Darüber hinaus werden an mehreren Orten im eurasischen Steppenraum und in Zentralasien die weitreichenden Auswirkungen technologischer Innovationen auf demographische, soziale, ökonomische und räumliche Parameter in verschiedenen Projekten untersucht. Zum Einsatz kommen dabei sowohl archäologische Ausgrabungen unter Hinzuziehung naturwissenschaftlicher Verfahren aus den Bereichen Geophysik, Archäozoologie, Paläoethnobotanik, Pedologie und Geomorphologie als auch reine Laboranalysen an menschlichen und tierischen Zähnen und Knochen, zur Erhebung von isotopenchemischen Daten. Als theoretische Grundlagen wurden und werden in der Forschergruppe insbesondere die zentralen Begriffe Innovation, Mobilität und Wissen diskutiert.