dc.contributor.author
Müller, Ulrich
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:56:02Z
dc.date.available
2015-11-17T15:14:44.885Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1812
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-6014
dc.description.abstract
In der Arbeit geht es um den Zusammenhang der politischen Entwicklung und des
Sprach- und Kulturkontakts. Sie orientiert sich an einer mikrohistorischen und
alltagsgeschichtlichen Perspektive und hinterfragt nationale Zuschreibungen.
Die These, dass Mehrsprachigkeit bis in kleinste Einheiten hinein ein
grundsätzliches Alltagsphänomen war, wird mit der Rekonstruktion der
sprachlichen Verhältnisse in Chełmno/Culm überprüft. In einem
interdisziplinären Ansatz versucht die Arbeit in sprachlichen Phänomenen
sozial- und politikgeschichtliche Bedeutung zu erkennen, die einen
substantiellen Beitrag zur Bewertung der Teilungen Polens liefert. Erstmals
werden der Übergang der Stadt unter die preußische Herrschaft unter
Einbeziehung der russischen Besetzung während des Siebenjährigen Krieges und
die sprachlichen Verhältnisse in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
untersucht. Hierfür werden insbesondere die Theorien und Erkenntnisse der
Kulturtransferforschung und der Histoire croisée aufgegriffen. Diversität ist
kein Charakteristikum einzelner Regionen oder einer transnationalen Ebene
sondern eine grundsätzliche soziale Qualität. Der Arbeit liegt das Verständnis
zu Grunde, dass „Sprache“ die menschliche Fähigkeit und Tätigkeit
sprachlicher Kommunikation ist und „Sprache(n)“ im Sinne von Einzelsprachen
wie Polnisch, Deutsch und Latein Abstraktionen aus den konkreten Formen
sprachlicher Kommunikation sind. Ausgewertet werden die in den Quellentexten
zu findenden unterschiedlichen sprachlichen Elemente. Die Arbeit gliedert
sich in die Einleitung, die drei Kapitel „Chełmno/Culm 1750-1800“,
„Sprachliche Vielfalt“ und „Zwischen Polen und Preußen“ sowie ein
Ergebniskapitel. Beigefügt ist ein Anhang mit umfangreichen sprachlichen
Belegen sowie je eine Zusammenfassung in deutscher, englischer und polnischer
Sprache. In der Arbeit wird festgestellt, dass der Herrschaftswechsel sowohl
durch gravierende Veränderungen als auch deutliche Kontinuitäten
gekennzeichnet ist. Die sprachliche Untersuchung führt zu der Erkenntnis, dass
es keine klaren Abgrenzungen zwischen den Sprachen und den Kulturen geben
kann, es sei denn sie sind politisch durchgesetzt. Markant sind die zu
Beobachtenden nationalen Vorurteile, die sich auf die preußische Beamtenschaft
beschränken. Deutlich wird auch, dass multikulturelle Kompetenz ein
bedeutender Faktor in den sozialen Beziehungen darstellte. Schließlich regt
die Arbeit an, segregierende Vorstellungen wie „Nation“ oder „Einzelsprache“
durch integrierende Ansätze wie das Konzept des Habitus zu ersetzen.
de
dc.description.abstract
This doctoral thesis deals with the connection between political development
and language and cultural contact. It follows a micro-historic and an everyday
perspective and questions national attributions. The hypothesis that
multilingualism was a fundamental everyday phenomenon down to the smallest
entities is examined by reconstructing the linguistic circumstances in
Chełmno/Culm. In an interdisciplinary attempt the work tries to find in
language phenomena social and political importance that offer a substantial
contribution to the evaluation of the Partitions of Poland. For the first time
the transition of the town under Prussian government (by considering the
Russian occupation during the Seven-Years'-War) and the conditions of language
in the second half of 18th century are researched. In particular, the theories
and results of the research of cultural transfer and the histoire croisée are
taken in consideration. Diversity is not a hallmark of individual regions or
of a transnational layer, but a fundamental social quality. This paper is
based on the idea, that “language” is the human capability and practice of
linguistic communication, “language(s)” in the sense of single languages like
Polish, German or Latin are an abstraction of the concrete forms of linguistic
communication. Examined are the elements of linguistic diversity that can be
found in the sources. The work is arranged with an introduction, the three
chapters “Chełmno/Culm 1750-1800”, “Linguistic Diversity” and “Between Poland
and Prussia” and a final chapter with the results. An appendix that contains
extensive lists of linguistic evidences is added as well as a German, an
English and a Polish summary. The work points out that the change of rulership
is characterized by grave interventions as well as obvious continuities. The
linguistic examination leads to the result that clear separations between the
languages and the cultures are not possible unless they are realized by
political power. Remarkable are the national prejudices which are limited to
the Prussian civil service. It is also clear that multicultural competence was
an important factor in social relations. Finally, the work suggests to replace
segregating notions like “nation” or “ single language” by integrating
approaches such as the concept of habitus.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
cultural contact
dc.subject
language contact
dc.subject
multilingualism
dc.subject.ddc
900 Geschichte und Geografie::940 Geschichte Europas::943 Geschichte Mitteleuropas; Deutschlands
dc.subject.ddc
400 Sprache::410 Linguistik
dc.title
Die Stadt Chełmno/Culm und die Erste Teilung Polens. Sprachliche und soziale
Aspekte von Begegnung, Austausch und Verflechtung vor dem Hintergrund des
Herrschaftswechsels 1772.
dc.contributor.contact
rittershausen@gmx.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Claudia Ulbrich
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Karin Friedrich
dc.date.accepted
2015-03-30
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000100692-2
dc.title.translated
The town Chełmno/Culm and the First Partition of Poland. Linguistic and social
aspects of contact, exchange and integration in the context of the change of
rulership in 1772.
en
refubium.affiliation
Geschichts- und Kulturwissenschaften
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000100692
refubium.note.author
Die Arbeit ist auch gedruckt im Buchhandel erhältlich: Ulrich Müller, Die
Stadt Chelmno/Culm und die Erste Teilung Polens. Sprachliche und soziale
Aspekte von Begegnung, Austausch und Verflechtung vor dem Hintergrund des
Herrschaftswechsels 1772, Norderstedt (BoD - Books on Demand) 2016, ISBN:
9783739224312.
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000018161
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access