In der vorliegenden prospektiv-randomisierten Untersuchung wurde der Einfluss der Hamodilution (Hamatokrit von 20% versus 25%) wahrend normothermer extrakorporaler Zirkulation fur aortokoronare Bypassoperationen auf die Darmpermeabilitat und die Zytokinfreisetzung wahrend und nach der Operation untersucht. Hierfur wurden 59 Patienten in die Studie eingeschlossen und statistisch ausgewertet, von denen 28 in die 20%Hk-Gruppe und 31 in die 25%Hk- Gruppe randomisiert wurden. Die Darmpermeabilitat wurde mit einem standardisierten Zuckerresorptionstest ermittelt, die Zytokinwerte mittels ELISA im Patientenserum gemessen. Beide Gruppen unterlagen denselben Einflussfaktoren und unterschieden sich weder in Alter, Gewicht, Große, BMI, KOF oder praoperativem Hk noch in den intra- und postoperativen Faktoren wie CPB-Dauer, OP-Dauer, Medikamentengabe, postoperative Komplikationen und ITS- Liegezeit. Der einzige signifikante Unterschied zwischen den Gruppen bestand in ihren durch die Hamodilution veranderten Hamatokrit-Werten wahrend normothermer, extrakorporaler Zirkulation. Gabe es somit Gruppenunterschiede hinsichtlich der Darmpermeabilitat oder der Zytokinfreisetzung, mussten diese durch die Hamodilution und den niedrigeren Hamatokrit der 20%Hk-Gruppe begrundet sein. Da in der vorliegenden Studie jedoch weder Unterschiede in der Darmpermeabilitat noch in der Zytokinfreisetzung gefunden wurden, ist zu schlussfolgern, dass ein Hamatokrit von 20% wahrend normothermer extrakorporaler Zirkulation bei kardiochirurgischen Operationen keinen kritischen Hamatokrit in Hinsicht auf die Darmpermeabilitat und Zytokinfreisetzung darstellt. Aufgrund der geringen Fallzahl und des selektiven Patientenkollektives sind jedoch weitere Untersuchungen an großeren Patientengruppen erforderlich.
The objective of this prospective, randomized trial was to review the influence of hemodilution (HCT of 20% vs. 25%) during normothermic extracoporal circulation for coronary artery bypass surgery on permeability of intestine and the release of cytokines during and after operation. A total of 59 patients were included in this trial and statistically measured. 28 patients were randomized to the 20%-HCT-Group and 31 patients to the 25%-HCT- Group. The intestinal permeability was assessed using a standardized triple sugar-test; cytokines were measured with ELISA in patient Ss serum. Both groups had the same age, weight, BMI, body surface, preoperative HCT, CPB- Time, medicaments, postoperative complications and ICU-Time. The only significant difference between both groups was the hematocrit during normothermic extracorporal circulation. At the end of the study there were no differences found in intestinal permeability and release of cytokines during isolated normothermic extracorporal circulation with a HCT of 20% vs. 25%. In conclusion these results indicate that a hematocrit of 20% during extracorporal circulation has no critical influence on intestinal permeability and release of cytokines. In future more randomized trials with bigger patient populations are necessary to investigate the role of HCT on intestinal permeability and cytokine release.
