dc.contributor.author
Pöttgen, Thomas
dc.date.accessioned
2018-06-08T04:09:17Z
dc.date.available
2013-12-05T09:11:10.152Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/16687
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-20868
dc.description
1\.
Einleitung.............................................................................................................3
2\. Sukzessive Entwirklichung des
Verbrechens.........................................................8 2.1.
Vorläufer
Poes................................................................................................8
2.2. Das Genie und der
Affe....................................................................................9
2.3. Holmes, Watson,
Fantômas.............................................................................12
3\. Heitere Morde in der heilen Welt des „Golden
Age“..............................................14 3.1. Klassik des Krimis
oder zwischenzeitlicher Phänotyp?........................................14
3.2. Die Königin und ihr
Gesetz..............................................................................16
3.3. Rätsel vs. Stil und
Literarizität.........................................................................19
3.4. Der Fair play-Dekalog des Detection Club und sein Echo in der
Schweiz..............23 3.5. Mehr Realismus statt reiner
Glaubwürdigkeit....................................................25 3.6.
Paranoia in der
Idylle.....................................................................................27
4\. Programmatischer Regelverstoß – Glauser und
Chandler.....................................30 4.1. Der aktuelle Begriff von
ernsthafter Literatur....................................................31
4.2. Hohle Figuren in der zweckmäßigen
Krimiwelt...................................................33 4.3. Realismus
des
Traumes..................................................................................35
Exkurs – Mord als
Alibi..........................................................................................36
4.4. Moral, Mord und
Humor..................................................................................38
4.5. Menschlichkeit als „moralischer Realismus“ und paradoxes
Programm................39 5\. Detektivfiguren – Figurant der Ratio und hard
boiled private eye...........................43 5.1. Serielle Wiederkehr und
ästhetisches Vergnügen..............................................43 5.2.
Superhirn und harter
Bursche.........................................................................45
5.3 Der Detektiv und die
Ratio...............................................................................45
5.4. Außenseiter, Fremde, Exzentriker, Aristokraten,
Genies....................................48 5.5. Äußerliche
Moral............................................................................................49
5.6. Verinnerlichte Moral: Hard-boiled detective – das Superhirn bekommt einen
Körper.......50 5.7. Polizisten und Detektive – Beamte des Rechts oder
moralische Individuen?........56 5.8. Private Motivation statt offiziellem
Auftrag........................................................58 6\.
„Vermenschlichen!“ - die Kriminalromane Friedrich
Glausers.................................60 6.1. Kriminalromane gegen einfache
Lösungen.......................................................60 6.2.
Glausers bewegtes
Leben...............................................................................61
6.3. Sympathisch auf den ersten Blick – die Konzeption der Figur
Studer...................62 6.4. Der Biedermann auf den zweiten Blick –
Misogynie ..........................................66 6.5. Darstellung von
Juden in Glausers
Werk..........................................................69 6.6.
Gewaltsame Enden, Selbstjustiz und Studers Idee von
Gerechtigkeit..................73 6.7. Wiederherstellung des schönen
Scheins...........................................................75 6.8. Das
Grässliche im Kleinbürgerlichen – Studer als „unsichere“
Perspektivfigur?.....78 6.9. Verstehen und Verständnis – Studers
„Hermeneutik“.........................................80 6.10. Schicksal und
Willensfreiheit.........................................................................84
6.11. Studer als Bote des Schicksals oder der
Genrezwänge....................................86 6.12. Matto regiert - Die
Angst des Detektivs vor Gespenstern.................................88 6.13.
Psychiatriekritik ohne kritische
Äußerung.......................................................91 6.14.
Detektiv versus
Psychiater............................................................................91
7.Selbs Justiz - Der Detektiv unter
Verdacht...........................................................94 7.1. Der
Nazi, den man gerne kennengelernt
hätte?................................................94 7.2. Die Selb-Romane
als hard-boiled detective novels?...........................................96
7.3. Selb – ein tough
guy?.....................................................................................99
7.4. Bildungsbürger, Lebemann,
Gegenwartsbezug................................................100 7.5. Femme
fatale – Konfrontation mit dem Holocaust-
Opfer...................................104 7.6. „Natürlich“ - Selbs
fragwürdiges Bekenntnis....................................................107
7.7. Fernsehabend im Vollrausch – Vorausdeutung auf das Ende in der
schlimmsten Krise......108 7.8. „Auf ein gutes neues Jahr“ - ironischer
Epilog.................................................112
8.Fazit...............................................................................................................116
9.Literaturverzeichnis..........................................................................................118
dc.description.abstract
Die vorliegende Arbeit lotet das Spannungsfeld von Recht und Gerechtigkeit im
Kriminalroman aus. „Recht“ ist dabei nicht im konkreten juristischen Sinne
gemeint. (Zitat aus der Einleitung: „Auf der einen Seite steht das geltende
Recht, wie es sich in der Verfolgung von Delinquenten ausdrückt, aber eben
auch alles umfasst und absichert, was sich im Rahmen des „Legalen“ abspielt,
ungleiche Macht- und Besitzverhältnisse, Privilegien der einen Gruppe und
Benachteiligung der anderen, soziale Kälte und verdrängtes Leid. Dem gegenüber
stehen individuelle moralische Standpunkte und Bedenken, die nicht mit der
Bewertung des rechtlichen Raums übereinstimmen, und die die rechtlich
abgesicherte Normalität nicht als solche akzeptieren. Was moralisch
verwerflich ist, mag zwar nicht kriminell sein, mildert aber, ins Verhältnis
zur kriminellen Tat gesetzt, das moralische Urteil über diese, wenn
Zusammenhänge mit dem (moralisch) Falschen im (rechtlich) Richtigen offenbar
werden.“) Zunächst erfolgt eine literaturhistorische Untersuchung der
Darstellung von Kriminalfällen in der Literatur, angefangen bei der
Verbrechensliteratur (Pitaval, Schiller), über Poe und Doyle bis hin zur
Herausbildung der „Reinform“ des Genres im Golden Age des Kriminalromans
(Agatha Christie etc.). Mit der Etablierung des Rätselromans hat sich die
Kriminalliteratur – in den Augen ihrer Kritiker – von der gesellschaftlichen
Realität abgewandt, um zu einer artistisch konstruierten Denksportaufgabe ohne
moralische Reflexion zu verkommen. Gegen dessen starre Regelpoetik opponieren
im englischsprachigen Raum Raymond Chandler, im deutschprachigen Raum
Friedrich Glauser, deren Essays und die damit einhergehende Weichenstellung
für neue Formen der Kriminalliteratur untersucht werden. In der zweiten Hälfte
dieser Magisterarbeit werden die Kriminalromane Friedrich Glausers und der
Roman Selbs Justiz von Bernhard Schlink und Walter Popp näher untersucht. Dem
Schweizer Glauser, einem frühen Klassiker der deutschsprachigen
Kriminalliteratur, gelingt es, realistisch eine provinzielle Welt des
beiläufigen, alltäglichen, entdramatisierten Verbrechens zu zeichnen (die der
– vom Mord nur kurzfristig gestörten – heilen Welt der englischen
Landhauskrimis konträr gegenübersteht). Seine Figur Studer ermittelt
verständnisvoll und lebensklug auf Augenhöhe mit den „kleinen Leuten“, teilt
aber auch häufig deren Ressentiments, ihre Misogynie und ihren Antisemitismus,
wie dargelegt wird. Im abschließenden Teil dieser Arbeit gilt das Augenmerk
dem Roman Selbs Justiz und dem (wie nachgezeichnet wird) subversiv-ironischen
Gebrauch der Genremuster (des Subgenres der von Hammett und Chandler geprägten
hard-boiled detective novels). Weit über den einzelnen, nicht mehr sauber zu
lösenden Fall hinaus reicht die im Roman thematisierte Schuld der Deutschen
während der Zeit des „Dritten Reichs“. Zudem werden im Verlauf dieser Arbeit
immer wieder die häufig behaupteten Gegensätze von ernster, gehaltvoller,
realistischer Literatur und vermeintlich trivialer Genreliteratur auf ihre
Gültigkeit hin geprüft, Stärken (wie der oft zur Ehrenrettung der
Kriminalliteratur betonte sozialkritische Gehalt) und Schwächen der
unvermindert populären Krimis in ihren verschiedenen Ausprägungen unter die
wissenschaftliche Lupe genommen.
de
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Kriminalliteratur
dc.subject.ddc
800 Literatur
dc.title
Fuselspannung und harte Wirklichkeit
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dc.title.subtitle
Recht und Gerechtigkeit im Kriminalroman
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Philosophie und Geisteswissenschaften
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