Einleitung Die kardiale Magnetresonanztomographie gewinnt zunehmend an Bedeutung, insbesondere in der Diagnostik von Kardiomyopathien, Myokarditis sowie in der Beurteilung der koronaren Herzkrankheit. Im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren kommt die CMR dennoch weniger häufig zum Einsatz. Das ist insbesondere auf die eingeschränkte Verfügbarkeit und auf die Kosten zurückzuführen. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Verbreitung der CMR in Zukunft zunimmt, darauf hinweisend ist die Integration der CMR-Ausbildung in das Ausbildungsprogramm für Kardiologen. Im Vergleich zu anderen diagnostischen Verfahren existieren aktuell wenig Daten über den Stellenwert der CMR sowie über die Anwendung der CMR in der klinischen Routine. Die aktuelle Studie bietet deskriptive Daten zur klinischen Anwendung der CMR in einer großen CMR-Einrichtung. Ziele dieser Arbeit sind darüber hinaus die Untersuchung des Stellenwerts der CMR in der kardiologischen Diagnostik und deren Einfluss auf das Patientenmanagement. Methoden Alle klinisch indizierten CMR-Untersuchungen wurden über ein Jahr registriert und sowohl detaillierte Informationen über die Patienten, die sich der Untersuchung unterzogen, als auch über die CMR-Untersuchung erfasst. Zusätzlich analysierten wir in einer Subgruppe, durch Hinzuziehung eines externen Gutachters, ob die CMR- Untersuchung Einfluss auf das Patientenmanagement und die nachfolgenden Untersuchungen hat. Ergebnisse 2598 Untersuchungen wurden in die Analysen eingeschlossen. Die inflammatorischen Herzerkrankungen (31,3%) sowie die ischämischen Herzerkrankungen (28,4%) stellten die Hauptindikationen dar. 75,9% der Untersuchungen wurden mit Kontrastmittel durchgeführt. Die Mehrzahl der Untersuchungen (81,8%) dauerte nicht länger als 45 Minuten. Bei 3,8% der Untersuchungen war eine Sedierung notwendig. 99,6% der Untersuchungen lieferten eine diagnostische Bildqualität. 98% der Untersuchungen konnten regelrecht abgeschlossen werden. Während der Untersuchungen traten keine schweren Komplikationen auf. Aus der gesamten Patientenpopulation konnten über 98% der Fragestellungen beantwortet werden. 67,4% der Verdachtsdiagnosen konnten ausgeschlossen werden, 34,9% der Verdachtsdiagnosen wurden bestätigt und in 21,4% der Fälle konnte eine neue, bisher unbekannte Diagnose gestellt werden. Innerhalb von drei Monaten ging der CMR in 80,4% der Fälle mindestens eine alternative Untersuchung voraus, bei 43% wurde eine transthorakale Echokardiographie durchgeführt. In der Subanalyse durch den externen Gutachter beeinflusste die CMR die Anzahl der initial empfohlenen Untersuchungen und die Anzahl der empfohlenen Krankenhausaufenthalte nach Einsicht des CMR- Befundes. 88,4% der Fragestellungen wurden aus Sicht des Gutachters vollständig beantwortet. Schlussfolgerung Die CMR ist ein sicheres Verfahren, welches bei einer Vielzahl von Fragestellungen Anwendung findet. Ihr Einsatz hat einen möglichen positiven Einfluss auf das Patientenmanagement.
Background The importance of cardiovascular magnetic resonance (CMR) imaging is growing, particularly in the diagnosis of cardiomyopathy, myocarditis and in the assessment of ischemic heart disease. Compared to alternative modalities, CMR is a minor contributor which is particularly explained by the limited access and initial investment. The integration of CMR in the training curriculum of cardiologists may indicate that the application of CMR will grow in future. At this time, only few is known about the value of CMR compared with alternative modalities and about the application of CMR in everyday clinical use. The present study aimed at providing descriptive data about the clinical use of CMR in a institution of CMR. We also aimed at analysing the value of CMR in cardiological diagnostics and the impact on patient management. Methods All clinically indicated CMR exams were registered during one year. Detailed data of the individual patient as well as procedural information of each exam were collected. Furthermore a subgroup of 250 cases, was evaluated by an external reviewer and the influence of CMR on patient management and the need for further diagnostic testing was estimated. Results 2598 patients were included in the analysis. The most frequent indication for CMR was the assessment of inflammatory (31,3%) and ischemic (28,4%) heart disease. 75,9% patients received a gadolinium-based contrast media. The majority of all exams did not last longer than 45 minutes (81,1%). Anxiolytic sedation was needed in 3.8%. The majority of studies provided diagnostic image quality (99,6%). 98% of all studies were properly terminated. During the studies, no severe adverse events occurred. In over 98% cases of all exams, the clinical question was answered. CMR was conduced to rule out a suspected diagnosis (67,4%), verified a suspected diagnosis (34,9%), and in 21,4% a new, unexpected diagnosis could be received. Before undergoing CMR, 80,4% of all patients had undergone at least one alternative diagnostic test, mainly transthoracic echocardiography (43%). In the subgroup analysis, the impact of CMR influenced the requirement of further cardiac daignostic testing and the amount of patients, who were initially referred to hospital admission. From the perspective oft the reviewer, the clinical question was answered completely in 88,4% of all cases. Conclusion CMR is a safe and robust technique that is clinically applicated in a wide variety of indicaitions. The application of CMR might profitably influence individual patient management.