Heutzutage ist Qimen Dunjia 奇門遁甲 ein wiederkehrendes Motiv. Es taucht in zeitgenössischer Abenteuerliteratur unter Titeln wie „Die Herausforderung des Qimen Dunjia am Kaiser Palast“ auf. Dem Roman „Qimen Dunjia“ von Zhou Dedong verleiht es sogar ihren Titel. Es gibt auch Hong Kong-Filme, die „Qimen Dunjia“ heißen, in der englischen Übersetzung „The Miracle Fighters“. Ein anderer Film jüngeren Datums, „[The Battle of] The Red Cliff“ erzählt vom Helden Zhuge Liang, einem Meister der Kriegskunst und „magischer Fähigkeiten“, aus der Zeit der Drei Königreiche. Er ist eine der am meisten genannten Figuren der gesamten Qimen Dunjia-Literatur. In solchen Kontexten bekommt Qimen Dunjia eine Konnotation des Seltsamen, Fremdartigen und Undefinierbaren, die eine ausgezeichnete Basis für Auslegungen aller Couleur darstellt, einschließlich der durch Fantasyromane und Unterhaltungskino. Unter der Oberfläche finden sich stets Hinweise auf besondere Kampf- oder Kriegsführungskünste. Die vorliegende Dissertation setzt sich eine vollständigere Untersuchung des Prognosesystems Qimen Dunjia zum Ziel, die von der gängigen Exegese durch die Fantasyliteratur weg- und über sie hinausführt. Die Arbeit soll eine feste Basis schaffen, von der aus das Thema Qimen Dunjia erschlossen und für weitere Untersuchungen zugänglich gemacht werden kann. Qimen Dunjia bezieht sich auf ein Chinesisches Prognosesystem, das einerseits für die allgemeine Lebenspraxis, andererseits speziell für die Kriegsführung herangezogen wurde. Chinesische Kaiserhöfe verfügten immer über eine Gruppe von Beratern für spezielle Bereiche der Regierung und der Kriegsführung, Fachleute, die über Methoden verfügten, die dem gewöhnlichen Volk niemals zugänglich waren. Qimen Dunjia war eine dieser Methoden. Sie ist eine der sogenannten „Drei Formeln“ sanshi 三式. Dieser Begriff dient als Bezeichnung für die folgenden drei kaiserlichen Deutungssysteme für Regierung und Kriegsführung: Die Methode der „Äußersten Einheit“ taiyi 太一, die Methode des „Verborgenen Yang Holzes“ dunjia 遁甲 und das System der „Sechs Yang Wasser Stämme“ liuren 六壬. Diese drei Modelle waren Prüfungsgegenstand zur Aufnahme ins astronomische Amt seit der Song-Dynastie.
Nowadays Qimen Dunjia 奇門遁甲 is a recurrent motif. It appears in contemporary adventure literature with such titles as “The qimen dunjia challenge of the imperial palace”.. It even provides a title to the Zhou Dedong novel “Qimen Dunjia” and there are Hong Kong films called “Qimen Dunjia” as well, translated “The miracle fighters”. Another recent film “[The battle of the] Red cliff” focuses on the hero of the romance, of the three Kingdoms, Zhuge Liang, master of “magical skills” and warfare. He is one of the most revered figures in the whole Qimen Dunjia literature. In such contexts, Qimen Dunjia is associated with weird, strange and undefined connotations, which provide adequate bases for any kind of exegesis, including fantasy novels or popular films. Always under the surface are hints of special battle or warfare skills. The present dissertation is dedicated to a fuller examination of the prognostication system Qimen Dunjia, besides its connection with fantasy literature. Its purpose is to establish a firm basis for accessing the content of the Qimen Dunjia for further investigation. Qimen Dunjia refers to a Chinese prognostication system, one that has been related to both general activities in life and warfare, in particular. Chinese imperial courts and governments always had a specialised group of counsellors for specific fields of governance and warfare, professionals using methods that have never been widely accessible for common people. Qimen Dunjia was one of these methods. It is one of the so-called “three patterns” sanshi 三式. This is the specific name that designates the following three imperial systems of prognostication for governance and warfare: the method of “the extreme unity” taiyi 太一, the method of “concealing the yang wood” dunjia 遁甲 and the method of the “six yang water stems” liuren 六壬. These three patterns were subject to the examinations of the Astronomical Bureau since the Song Dynasty