Das Thema der Arbeit ist die Frage, welche Konsequenzen im Bereich der Erkenntnistheorie sich aus denjenigen wissenschaftlichen Ansätzen ableiten lassen, die am Begriff des Systems orientiert sind. Ihr Inhalt besteht in der Darstellung systemtheoretischer Konzepte und ihrer erkenntnistheoretischen Konsequenzen bei Maturana, Roth und Luhmann, sowie in deren Kritik auf der Ebene der System- wie auch der Erkenntnistheorie, mit der Absicht, durch eigene Überlegungen einen Beitrag zur Klärung und Fortentwicklung einer systemtheoretisch angeleiteten Erkenntnistheorie zu leisten. Resultate sind, daß die überwiegend konstruktivistische erkenntnistheoretische Haltung der drei Autoren sich nur bedingt mit systemtheoretischen Argumenten rechtfertigen läßt, und daß die zugrundegelegte Theorie selbstreferentieller Systeme generell noch nicht den Stand erreicht hat, auf dem sich zuverlässig Schlüsse ziehen lassen. Abschließend wird kurz die Idee von Systemtheorie als einer »naturalen Ontologie« skizziert.