Der Beitrag diskutiert die Strukturen und Prozesse des Politikfeldes Medienpolitik und versucht, vor diesem Hintergrund die mediale Öffentlichkeit über Medienpolitik zu analysieren. Nach einer Bestandsaufnahme der internen Strukturen und Verhandlungsprozesse sowie der Normen und Steuerungsprinzipien medienpolitischer Entscheidungen wird die Rolle von Öffentlichkeit in medienpolitischen Verhandlungssystemen diskutiert. Sofern man die Einschätzung teilt, dass die Weichenstellung in der deutschen Medienpolitik weg von staatlich-hoheitlicher Steuerung hin zu „regulierter Selbstregulierung“ eine breite öffentliche Diskussion über Medien und Medienkritik erforderlich macht, stellt sich die empirische Frage, wie dieser öffentliche Diskurs über Medienpolitik tatsächlich aussieht. Auf der Grundlage einer Inhaltsanalyse von 240 Kommentaren über Medienpolitik in den überregionalen Qualitätszeitungen von 1994-1998 beschreibt die Studie den medialen Diskurs über Medienpolitik und interpretiert ihn vor dem Hintergrund der Annahme, dass die Struktur- und Funktionsdefizite der gegenwärtigen Medienpolitik möglicherweise deshalb so persistent sind, weil die medienpolitische Öffentlichkeit allenfalls die symbolischen Geräusche des medienpolitischen Streits reproduziert.