Seit den Veröffentlichungen von C.M. Fisher, in denen die lakunaren Syndrome in den 1960er und 1970er Jahren definiert wurden, sind viele andere Veröffentlichungen zu lakunaren bzw. subkortikalen Infarkten erschienen. Während das allgemeine Wissen über subkortikale Infarkte stetig zugenommen hat, beschäftigten sich nur wenige Untersuchungen in den vergangenen Jahren mit dem Thema der Pogredienz bei diesem Infarktsubtyp, obwohl es seit einiger Zeit Hinweise gibt, dass progrediente Verläufe auch bei den subkortikalen häufig sind. In der vorliegenden Untersuchung konnte prospektiv der akute Verlauf von 115 Patienten mit lakunarem bzw. subkortikalem Infarkt verfolgt werden. Dabei wurde der Verlauf durch ein engmaschiges Follow-up dokumentiert, wie es bisher in keiner veröffentlichten Untersuchung durchgeführt wurde. Auch die Verwendung zweier validierter und reliabler Skalen während des Follow-up ist bisher nicht veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigten bei 32% dieser Patienten einen progredienten Verlauf mehrheitlich in den ersten 4 Tagen nach Auftreten der Symptomatik und Aufnahme in die neurologische Klinik. Dabei waren die rein motorische Hemiparese, das Ausmaß des neurologisch-klinischen Defizits und die Lokalisation der akuten Läsion im Bereich der Capsula interna signifikant mit Progredienz assoziiert. Hinsichtlich des Outcome zeigte sich ein signifikant besserer Status bei Entlassung bzw. Verlegung bei Patienten ohne progredienten Verlauf. Durch den Vergleich mit Kollektiven anderer Studien, sowohl zu anderen Charakteristika als auch zu Progredienz, konnte gezeigt werden, dass das Patientenkollektiv der vorliegenden Arbeit vergleichbar ist.
Since C.M. Fisher published the descriptions of the lacunar syndromes in the sixties and seventies of the last century many more is published concerning lacunes and subcortical infarction. While general knowledge of subcortical infarction increased steadily just few investigations were undertaken in the field of progression in this subtype of infarction, although growing evidence in the last years that progression occurs often in subcortical infarction. In the present study the acute course of illness of 115 patients with lacunar or subcortical infarction was investigated prospectively. The acute course was observed in a very close follow-up as it was not done in any other study before. The use of two well validated and reliable stroke scales during follow-up is not published before. Progression was noticed in 32% of patients and the majority of progression was observed within the four days after first onset of symptoms and hospitalization. Pure motor hemiparesis, severity of neurological deficit at onset as well as localization of the acute lesion in the interne capsule were significant associated with progression. In regard to outcome at discharge or transfer of the patient after stabilization status of patients without progressing course was significant better than in those with progression. In comparison to samples of other studies investigating progression or other characteristics of infarction it could be shown that the cohort of patients in the present study is comparable.