Der Schwammspinner Lymantria dispar L. (Lepidoptera, Lymantriidae), bekannt als ernstzunehmender Schädling in Laubwäldern, kann während einer Massenvermehrung ökonomische Bedeutung erlangen. In verschiedenen Laborversuchen wurden die Wirkungen einer Mikrosporidieninfektion mit Nosema sp. [Schweinfurt] auf seinen Wirt Lymantria dispar und die Transmission des Parasiten untersucht. Nosema sp. [Schweinfurt] verursachte eine sehr geringe Larven- und eine moderate Puppenmortalität unabhängig von der Haltungsdichte. Eine Infektion mit Nosema sp. verzögerte zwar die Gewichtszunahme, hatte aber geringe Auswirkungen auf das erreichte Puppengewicht, die Dauer der Entwicklung oder die Gesamttrockenmassen Kot. Nosema sp. beeinflusste nur die Fertilität weiblicher L. dispar negativ, welche etwa 30 % weniger Eier ablegten. Der Schlupferfolg der F1-Generation war verringert, wenn mindestens ein Elternteil infiziert war. Es ließ sich kein Nachweis erbringen, dass Nosema sp. transovariell, transovum oder veneral übertragen wird. Die Effektivität der horizontalen Transmission variierte und war abhängig von der Haltungsdichte Die Latenzperiode endete durchschnittlich nach 11 ± 3 Tagen. Infizierte Larven gaben regelmäßig Sporen mit dem Kot und nur selten mit der Seide ab. Simulationsanalysen zeigten, dass die Effektivität der Übertragung durch die Latenzperiode und die Dauer des Larvenstadiums gesunder Larven entscheidend bestimmt wurde. Wurden Mikrosporidien nur durch kontaminierten Kot und Seide effektiv übertragen, so führte eine hohe Larvenmortalität zum Aussterben der Parasiten. Eine effektive Übertragung des Parasiten, eine moderate Mortalität, eine reduzierte Fertilität und Natalität führten zu einem stark reduzierten Populationswachstum des Wirtes. Das Verfüttern von Dimilin beeinflusste das Wirt-Parasit-System von L. dispar und Nosema sp. Die experimentelle Infektionsrate von Nosema sp. in dimilinbehandelten Larven war signifikant verringert. Die relative Wachstumsrate dieser Tiere war reduziert und die Mortalität erhöht. Weiterhin war die Vermehrung von Nosema sp. in diesen Larven beeinträchtigt und die Infektionsfähigkeit von Sporen aus dimilinbehandelten Larven war um 60 % bis 90 % reduziert.
The gypsy moth, Lymantria dispar L. (Lepidoptera, Lymantriidae), known as a serious defoliator of deciduous trees, can become an economically important pest during outbreaks. Different laboratory experiments were performed investigating the influence of a microsporidian infection with Nosema sp. [Schweinfurt] on its host Lymantria dispar and the transmission of the parasite. Nosema sp. [Schweinfurt] caused a very low larval and a moderate pupal mortality independent from the rearing density. An infection with Nosema sp. delayed the increase in larval body mass, but did not influence the pupal weight, the duration of the larval development or the total faeces dry masses. Nosema sp. caused a reduced fertility of female L. dispar that laid about 30 % fewer eggs. The infection of at least one adult resulted in a reduced hatch of the progeny. There was no evidance found for a transovarial, transovarian or veneral transmission of Nosema sp. The efficiency of horizontal transmission varied and depended on the rearing density. The latency period ended on average 11 ± 3 days after the infection. Infected larvae released spores with faeces regularly and with silk rarely. Computer simulations showed that the latency period and the duration of the larval stage determined the transmission efficiency. The parasite will die out, if microsporidia are transmitted only via faeces or silk and cause a high larval mortality. An efficient transmission of the parasite, a moderate mortality, a reduced fertility and natality resulted in a reduced population growth of the host. When Dimilin was fed the host-parasit-system of L. dispar and Nosema sp. was influenced. The establishement of Nosema sp. in larvae fed with Dimilin was significantly reduced. The relative growth rate of these individuals was decreased and the mortality increased. The development of Nosema sp. in these larvae was affected and the infectivity of spores produced in Dimilin-treated larvae was reduced between 60 % and 90 %.