Das Ziel dieser Studie war es, den Einfluss des Alpha-2-Agonisten Clonidin auf das Verhältnis der Durchblutung der endokardnahen zu epikardnahen Myokardbezirken mittels magnetresonanztomografisch ermittelten Perfusionsparametern zu untersuchen. Weiterhin war die Auswirkung des Alpha-2-Agonisten Clonidin auf die Kreislaufstabilität zu betrachten und auf signifikante Änderungen zu prüfen. Diese Untersuchungen sind im Rahmen dieser Pilotstudie durchgeführt worden. Unter den genannten Gesichtspunkten existiert bisher keine vergleichbare Arbeit. 20 Patienten mit koronarer Mehrgefäßerkrankung, bei denen eine koronare Bypassoperation geplant war, wurden in zwei Gruppen (Clonidin versus Placebo) doppelblind und randomisiert untersucht. In drei Studienmessungen wurden alle Parameter erfaßt. Diese bestanden aus: \- Einer in beiden Gruppen identischen Ruhemessung, \- eine Therapiemessung, bei der Clonidin- versus Placebobolus von 1,5 µg /kg Körpergewicht gefolgt von einer Erhaltungsdosis von 1,5µg/kg/h verabreicht wurde und \- am Ende eine Stressmessung. Hierbei erfolgte die Stressmessung mit dem standardisierten Dobutaimbelastungstest. Die Untersuchung der Myokardperfusion erfolgte mittels der Magnetresonanztomografie. Als Kontrastmittel wurde das paramagnetische Gd-DTPA (Magnevist®) zur Anwendung gebracht. Es wurden pro Messung 90 Bilder im kardialen Kurzachsenschnitt erstellt und mit dem MR-Analytical Software System MASS 5.0 (MEDIS; Medical imaging Systems, Leiden, Niederlande ) ausgewertet. Unter Stressbedingungen kam es im ischämischen Myokard von Patienten mit KHK zu einem Abfall des Quotienten endokardnaher zu epikardnaher Perfusion. Durch Clonidingabe bleibt das Perfusionsverhältnis von endokard- zu epikardnahem Myokard unter Streßbedingungen stabil. In ischämischen Bezirken gab es unter Stressbedingungen in der Kontrollgruppe einen signifikanten Abfall des Quotienten endokardnaher zu epikardnaher Perfusion. In der Clonidingruppe blieb dieser Quotient im Gegensatz zur Kontrollgruppe konstant. Im Vergleich der Gruppen bezüglich Herzfrequenz, Blutdruck und Herzfrequenz- Blutdruck – Produkt konnten keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden. Wir konnten zeigen, dass sich durch den Alpha-2-Agonisten Clonidin die Perfusion der ischämischen endokardnahen Myokardbezirke unter Stressbedingungen nicht verschlechtert. Dies spricht für einen direkten antiischämischen Effekt des Alpha-2-Agonisten Clonidin. Durch diese Wirkung am Myokard kann das Risiko einer reversiblen bzw. irreversiblen Ischämie bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit wesentlich reduziert werden. Um genauere Daten zu liefern, sollte jedoch eine größere und detailliertere Untersuchung erfolgen.
In the double blind randomised study we present here the myocardial perfusion in preoperative patients presenting with clinical symptoms of CAD was investigated in a Dobutamine stress trial and under administration of the Alpha-2- Agonist Clonidine. The perfusion of ischemic myocard in close distance to endocardium was increased under stress conditions in the Clonidine group, but remained constant in the placebo group. In both groups no increase of perfusion under stress conditions was found in ischemic myocard areas in close distance to the epicard. The perfusion of non-ischemic areas in close distance to endocard remained unchanged in the Clonidine group, but increased in the placebo group, however without statistical significant difference. In the non-ischemic areas in close distance to the epicard, the perfusion increased in the placebo group, but showed no change in the Clonidine group. The comparison of endocardial/epicardial perfusion ratio clearly demonstrates the difference in the distribution of perfusion: in ischemic areas the endocardial/epicardial perfusion ratio decreased in the placebo group in contrast to the Clonidine group which remained stable. In non-ischemic areas the endocardial/epicardial perfusion remained stable in both groups