dc.contributor.author
Jacobs, Anja
dc.date.accessioned
2018-06-08T01:03:24Z
dc.date.available
2015-08-18T10:28:41.223Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12880
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-17078
dc.description.abstract
Einleitung Stillen ist die natürliche Ernährungsform für Säuglinge. Jedoch
wird die Empfehlung, Säuglinge in den ersten Lebensmonaten ausschließlich zu
stillen, von vielen Frauen nicht erreicht. Stillprobleme wie wunde Brustwarzen
oder Mastitis puerperalis führen häufig zu einer frühzeitigen Beendigung der
Stillbeziehung. Für die Gesundheit von Mutter und Kind ist es erforderlich,
die mit dem Stillen assoziierten Brusterkrankungen adäquat zu behandeln. Im
Frühjahr 2010 hat die Nationale Stillkommission (NSK) die Entwicklung einer
evidenz- und konsensbasierten Leitlinie (S3) zur Therapie entzündlicher
Brusterkrankungen in der Stillzeit initiiert. Ziel war es,
Handlungsempfehlungen bereitzustellen, die die bestmögliche Versorgung
stillender Frauen mit Stillproblemen auf Basis wissenschaftlicher Evidenz und
praktischer Erfahrungen ermöglichen und gleichzeitig zur Förderung des
Stillens in Deutschland beitragen. Die methodische und inhaltliche Entwicklung
der S3-Leitlinie ist Gegenstand dieser Dissertation. Methodik Nach den
Kriterien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen
Fachgesellschaften wurde die S3-Leitlinie (AWMF-Register-Nr. 015/071) in einer
interdisziplinären Leitliniengruppe entwickelt. Als Leitlinienthemen wurden
die Therapie wunder Brustwarzen, der Mastitis puerperalis, des Milchstaus und
der verstärkten initialen Brustdrüsenschwellung festgelegt. Zu den
Schlüsselfragen wurden systematische Recherchen der Literatur durchgeführt und
relevante Studien anhand definierter Ein- und Ausschlusskriterien
identifiziert. Die eingeschlossen Studien wurden systematisch bewertet und in
Evidenzklassen eingeteilt. Auf Grundlage der Evidenz und unter
Berücksichtigung praktischer Erfahrungen formulierten die Experten in einem
strukturierten Konsensusverfahren die Leitlinienempfehlungen. Zusätzlich
wurden klinische Konsensuspunkte zu relevanten Fragestellungen definiert, zu
denen keine wissenschaftlichen Untersuchungen möglich sind oder angestrebt
werden. Ergebnisse In die systematische Literaturbewertung wurden sieben
Studien zu wunden Brustwarzen, fünf Studien zu Mastitis, eine Studie zu
Milchstau und fünf Studien zu verstärkter initialer Brustdrüsenschwellung
eingeschlossen. Die Studienqualität erwies sich häufig als gering. Zu vielen
praxisrelevanten Fragestellungen waren keine Studien verfügbar. Aufgrund der
Evidenzlage wurden insgesamt neun evidenz- und konsensbasierte Empfehlungen
formuliert. Siebzehn weitere Empfehlungen wurden als klinische Konsensuspunkte
verabschiedet. Schlussfolgerung Mit der S3-Leitlinie wurden erstmals
einheitliche Empfehlungen für die Behandlung still-assoziierter
Brusterkrankungen in Deutschland bereitgestellt. Diese im Konsens
verabschiedeten Empfehlungen beruhen auf systematischen Literaturauswertungen
und berücksichtigen Expertenerfahrungen. Es wird dargelegt, welche der
konsentierten Empfehlungen durch Evidenz untermauert werden und wo
Unsicherheiten hinsichtlich einer Nutzen-Schaden-Abwägung bestehen. Diese
Transparenz ist ein wichtiger Beitrag für die Leitlinienimplementierung und
Basis für eine allgemeine Akzeptanz. Dieses Projekt zeigt, dass das Vorhaben
der NSK, evidenz- und konsensbasierte Leitlinien zu Stillthemen zu erarbeiten,
umsetzbar ist. Konsensbasierte Leitlinien ohne systematische
Evidenzaufbereitung können in Abhängigkeit des Themas ebenfalls für zukünftige
Leitlinien geeignet sein. Eine genaue Abwägung des Aufwands und der
Zweckmäßigkeit des Leitlinienprojektes ist bei Wahl der geeigneten
Leitlinienstufe erforderlich.
de
dc.description.abstract
Introduction Breastfeeding is the natural form of nutrition for infants. It is
recommended to exclusively breastfeed infants during the first months of life.
However, this recommendation is not achieved by many women as breastfeeding
problems e.g. sore nipple or mastitis often result in an early weaning. With
respect to the health of mother and child, breastfeeding associated diseases
should be adequately treated. In spring 2010, the National Breastfeeding
Committee has initiated the development of an evidence and consensus based
guideline (S3) for the treatment of inflammatory breast diseases during
lactation. The aim was to provide recommendations improving the health care of
women who experience breastfeeding problems and to promote breastfeeding in
Germany. The development of the guideline is topic of this thesis. Methods In
accordance with the criteria set up by the Association of the Scientific
Medical Societies, the S3-guideline (AWMF Register 015/071) was developed in
an interdisciplinary expert panel. Topics of this guideline were the therapy
of sore nipples, mastitis, blocked ducts and initial engorgement. Systematic
searches and selection of literature were done for each key question. A
critical appraisal of the included trials was performed and studies were
classified in evidence levels. In a structured consensus process, experts
formulated recommen¬dations based on both the evidence and their clinical
experience. Additionally, good clinical practice was consented if evidence was
not available because scientific investigations could not be performed or were
not aimed for. Results Seven trials for sore nipples, five for mastitis, one
for blocked ducts and seven for initial engorgement were included in the
literature assessment. They exhibited low study quality. For many relevant
questions, studies were not available. Based on literature assessment, nine
evidence and consensus based recommendations were formulated. Additionally, 17
recommendations were consented as good clinical practice. Conclusion This
S3-guideline provides consistent recommendations for the treatment of
breastfeeding associated diseases in Germany. Recommendations base on
systematically assessed literature but also take clinical experience into
account. It was clearly stated if evidence substantiates recommendations or
uncertainties exist in balancing benefits and harms. This transparency
facilitates the acceptance of the guideline and contributes to its
implementation. This project indicates that the purpose of developing evidence
and consensus based guidelines for breastfeeding themes is realisable.
Consensus based guidelines without systematic literature assessment may be
also suitable depending on the topic of the future guidelines. When choosing
the appropriate guideline class, effort and convenience should be precisely
evaluated.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
evidence based guideline
dc.subject
breast disease
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Entwicklung einer evidenz- und konsensbasierten Leitlinie zur Therapie
entzündlicher Brusterkrankungen in der Stillzeit
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2015-09-04
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000099572-8
dc.title.translated
Development of an evidence and consensus based guideline for the treatment of
inflammatory breast diseases during lactation
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000099572
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000017258
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access