dc.contributor.author
Großmann, Stephan
dc.date.accessioned
2018-06-08T01:03:02Z
dc.date.available
2007-03-22T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12873
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-17071
dc.description
0 Titel und Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Materialien und Geräte
3 Methoden
4 Ergebnisse
5 Diskussion und Ausblick
6 Zusammenfassung und Schlussfolgerung
7 Summmary and Conclusion
8 Literatur
dc.description.abstract
Eine lokale Wirkstoffapplikation hat in der Regel den Vorteil, dass die
systemische Belastung des Organismus mit dem Wirkstoff gering bleibt. Das ist
vor allem dann wichtig, wenn hohe Plasmaspiegel eines giftigen Wirkstoffes zu
erheblichen Nebenwirkungen führen würden. Ein Beispiel dafür ist die
Restenosehemmung mit antiproliferativ wirksamen Arzneistoffen nach
Ballondilatation der Koronararterien. Um das Zytostatikum Paclitaxel selektiv
in die Zellwände der Koronargefäße zu bringen, wurde nach Alternativen zu den
im Handel befindlichen, mit Wirkstoff beschichteten Stents gesucht, weil diese
nicht immer eingesetzt werden können und deren Einheilung, bedingt durch die
hohe, die Zellvermehrung hemmende Wirkstoffkonzentration in der Nähe der
Stentstreben, verzögert ist. Verzögerte Einheilung bedeutet ein erhöhtes
Risiko eines plötzlichen thrombotischen Gefäßverschlusses, der zum Infarkt und
plötzlichen Herztod führen kann. Die für die Gefäßdilatation benötigten
Ballone ließen sich durch Tauchen in eine Lösung des Wirkstoffes in einem
leicht flüchtigen organischen Lösemittel am besten im gefalteten Zustand
beschichten: Es wurden Dosierungen von bis zu mehreren µg/mm² Ballonoberfläche
erzielt, die Dosis auf den Ballonen ließ sich durch mehrfaches Tauchen nach
Trocknen steigern, war aber etwas ungleichmäßig auf den Ballonen verteilt und
wies eine recht hohe Streuung zwischen gleich behandelten Ballonen auf. Der
Wirkstoff haftete gut an den Ballonen. Die Beschichtung von bereits gefalteten
Ballonen hat den Vorteil, dass die aufgetragene Schicht nicht durch
nachträgliches Falten beschädigt wird. Der Versuch, eine zerstörungsfreie
Prüfung der aufgetragenen Dosis durch Messung eines der Beschichtung
zugesetzten Fluoreszenzfarbstoffs durchzuführen, gelang nicht. Paclitaxel ist
für die lokale Verabreichung in Arterien viel zu wenig wasserlöslich (ca. 10
µM). Die Löslichkeit in den für die röntgenologische Darstellung der Arterien
ohnehin erforderlichen Kontrastmitteln ist deutlich besser (ca. 50 µM), noch
höhere Konzentrationen sind jedoch wünschenswert, da die Kontaktzeit zwischen
Kontrastmittel und Gefäßwand nur sehr kurz ist. Durch Mischen der
Röntgenkontrastmittel mit einem geringen Anteil konzentrierter Paclitaxel-
Lösung in Ethanol ließen sich 200 µmolare, übersättigte Wirkstoff-
Kontrastmittel-Gemische herstellen, die für mindestens 24 h stabil blieben und
während der Intervention am Herzen appliziert werden konnten. Die als Zusatz
zum Kontrastmittel vorgesehene, konzentrierte ethanolische Wirkstofflösung
wurde zu 1 mL in Fertigspritzen portioniert. Eine wasserfreie, leicht saure
Lösung erwies sich als ausreichend stabil. Sie wird unmittelbar vor Gebrauch
sicher und bequem aus der Fertigspritze direkt in die mit einem Gummistopfen
verschlossene Kontrastmittelflasche injiziert und in der geschlossenen Flasche
gemischt. Gemeinsam mit seinem Träger wird der Wirkstoff über spezielle
Katheter selektiv in das zu behandelnde Gefäß injiziert und gelangt aufgrund
seiner ausgeprägten Lipophilie schnell in die Gefäßwand. Mittels
Photonenkorrelationsspektroskopie konnten keine Mizellen in der
Kontrastmittel-Paclitaxel-Lösung gefunden werden. Vermutlich bedingen
Wechselwirkungen zwischen den lipophilen Wirkstoff- und
Kontrastmittelmolekülen den lösungsvermittelnden Effekt. Kolloidale Eisenoxid-
Lösungen, wie sie als Kontrastmittel in der Magnetresonanztherapie genutzt
werden, reichern sich in arteriosklerotischen Plaques an. Ihre Beladung mit
Paclitaxel gelang allerdings durch einfache Adsorption nicht in ausreichendem
Maße, um sie als Wirkstoffträger mit therapeutischer Relevanz nutzen zu
können. Weitere Versuche den Wirkstoff auf anderem Weg an die Magnetite zu
binden, sind daher wünschenswert. Die lokale Wirkstoffapplikation zur
Restenoseprävention nach Ballondilatation oder Stentimplantation ist möglich
und sinnvoll, da dadurch systemische Wirkungen und Nebenwirkungen vermieden
werden können. Als alternative Verfahren zu den sich im Handel befindlichen
wirkstoffbeschichteten Stents bieten sich gegenwärtig die Verabreichung des
Paclitaxels mittels beschichteter Ballonkatheter oder als übersättigte Lösung
im ohnehin verwendeten Kontrastmittel an. Die im Rahmen dieser Arbeit
durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass sich voraussichtlich für die beiden
sehr unterschiedlichen und ungewöhnlichen Applikationsformen pharmazeutisch
akzeptable Zubereitungen finden lassen. Die eventuelle Einsetzbarkeit von
Magnetit-Kolloiden bedarf noch weiterer Untersuchungen, um eine ausreichende
Wirkstoffbeladung zu erreichen.
de
dc.description.abstract
Local drug delivery generally has the advantage that the systemic drug
exposure of the organism remains low. This is above all important when high
plasma levels of a toxic agent would result in substantial adverse effects. An
example for this is the inhibition of restenosis with antiproliferative drugs
after balloon dilatation of the coronary arteries. Inhibition of restenosis
has been achieved so far by drug eluting stents which are available on the
market. Alternative ways of administering the cytostatic agent paclitaxel
selectively to coronary vessels walls have been searched for, because stents
cannot always be implanted and healing following stent implantation is delayed
due to the increased drug concentration close to stent struts which inhibits
cell proliferation. Delayed healing, though, means a higher risk of a sudden
thrombotic occlusion followed by infarction and sudden cardiac death since
thrombogenic metallic stent struts are not covered by endothelial cells. The
balloons required for vascular dilatation were most effectively coated by
dipping them into a solution of the drug in a rapidly volatile organic solvent
in folded state: Dosages up to several µg / mm² balloon surface were achieved;
the doses on the balloons could be increased by repeating the dip after
drying. It was, however, slightly unevenly applied on the balloons and showed
quite a high variance between identically treated balloons. The drug adhered
well to the balloons. The coating of the already folded balloons carries the
advantage that there is no risk to damage the applied layer by subsequent
folding. The attempt to examine the doses applied to the balloon in a non-
destructive way by measuring fluorescence of an added fluorescent dye did not
succeed. Water solubility of paclitaxel is too low (ca.10 µM) for the local
administration in arteries to prevent neointimal proliferation. The solubility
in the angiographic contrast media is clearly better (ca. 50 µM) but still
higher concentrations are desirable, because the contact time between the
contrast medium and the vessel is very short. By mixing the X-ray contrast
media with a small portion of highly concentrated paclitaxel solution in
ethanol it was possible to produce 200 µM supersaturated drug-contrast media-
preparations, which were stable for at least 24 hours and applicable during
the cardiac intervention. The concentrated solution of the drug in ethanol to
be added to the contrast medium was portioned into 1 ml syringes. An
anhydrous, slightly acidic solution proved to be sufficiently stable. The
content of the syringe is rapidly injected into the contrast medium bottle,
which is sealed by a rubber stopper, immediately before use and mixed inside
the closed bottle. Together with its carrier, the drug is injected selectively
into the coronary vessel by an angiographic catheter, and due to its high
lipophilicity, rapidly taken up by the vessel wall. By using photon
correlation spectroscopy no micelle formations could be found in the contrast
media. Presumably interactions between the lipophilic drug and the aromatic
contrast medium molecules are causing the increase in solubility without the
formation of larger aggregates. Colloidal iron oxide solutions as they are
used as contrast media in magnetic resonance imaging are accumulating in
atherosclerotic plaques. If loaded with paclitaxel they could serve as carrier
for targeted therapy. The loading by simple adsorption succeeded only
inadequately. Thus, further studies applying different methods, would be
desirable. Local drug delivery to prevent restenosis after balloon dilatation
or stent implantation is possible and useful, because it can cause systematic
adverse effects to be avoided. Alternative techniques to the commercially
available drug eluting stents could currently be the application of paclitaxel
using coated balloon catheters or supersaturated solutions in the already used
contrast media. Studies presented in this dissertation suggest that, in both,
very different and unusual methods of application, acceptable pharmaceutical
preparations can be found, although innovative solutions to a variety of
problems will be required. The potential of using magnetite-colloids as
carriers, however, will need more experiments to achieve an effective drug
loading.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
restenosis paclitaxel balloon coating contrast media iron oxides
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::540 Chemie::540 Chemie und zugeordnete Wissenschaften
dc.title
Neuartige Zubereitungen zur Hemmung der Neointimaproliferation in verengten
Arterien
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Rainer H. Müller
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Ulrich Speck
dc.date.accepted
2006-12-14
dc.date.embargoEnd
2007-04-05
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000002805-6
dc.title.translated
Novel Preparations for Inhibition of Neointima Proliferation in Narrowed
Arteries
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000002805
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2007/224/
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000002805
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open access