dc.contributor.author
Hoppe, Eileen
dc.date.accessioned
2018-06-08T01:01:38Z
dc.date.available
2016-12-07T10:05:01.811Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12834
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-17032
dc.description.abstract
Humane Adenoviren (HAdV A-G) sind in der Bevölkerung sowie bei nichthumanen
Primaten (NHP) weit verbreitet. HAdV-B ist ein bedeutender Erreger bei
Respirationstrakt-, Augen- und Harnwegsinfektionen des Menschen und wurde auch
im Kot von NHP in großen Mengen nachgewiesen. Die Biodiversität und Evolution
von HAdV-B wurde bisher nicht im Detail untersucht. Ziel der vorliegenden
Studie war es, die molekulare Epidemiologie von HAdV von Menschenaffen und
Menschen im tropischen Afrika mit Schwerpunkt auf HAdV-B zu untersuchen, die
Art und Häufigkeit der Übertragungen von HAdV-B zu bestimmen und rekombinante
HAdV-B in wilden Menschenaffen zu identifizieren. Hierzu wurden 568 Kotproben
von acht wilden Menschenaffen-Unterarten aus neun Waldgebieten in ganz Afrika
südlich der Sahara in die Studie eingeschlossen. Zusätzlich wurden 292
Stuhlproben von Menschen untersucht, die in benachbarten Dörfern von vier der
Waldgebiete lebten. Die Analyse aller Proben mit generischen und spezifischen
PCR-Systemen ergab eine hohe HAdV-Prävalenz für alle Wirte: Die kumulative
Primaten-AdV-Prävalenz lag bei 51% (75/146) bei Schimpansen, 94% (79/84) bei
Bonobos, 74% (251/338 ) bei Gorillas, und 69% (201/292) beim Menschen. Während
HAdV-C in allen untersuchten Spezies gefunden wurden, wurde HAdV-D nur bei
Menschen und HAdV-E nur bei Schimpansen und Bonobos gefunden. HAdVB wurde bei
55% aller untersuchten Gorillaspezies und in wenigen Schimpansen detektiert.
HAdV-B wurden nicht bei Menschen und Bonobos gefunden. Um die evolutionären
Beziehungen von HAdV der Menschenaffen und Menschen zu untersuchen, wurde
umfangreicheres Sequenzmaterial mittels Durchführung von Long Distance PCR
erfasst, die einen Block aus 4 Genen (V, pX, pVI, Hexon) amplifiziert. Zuerst
wurde die genetische Vielfalt mittels PhyML (maximum likelihood phylogenies)
untersucht und dabei eine hohe Diversität in HAdV-B von Gorillas gefunden. In
einem nächsten Schritt wurden im Rahmen einer Bayes-Analyse Gorillas als
statistisch bestgestützte Wirtvorfahren der gesamten HAdV-B-Gruppe
identifiziert. Der Ursprung der Spezies HAdV-B in Gorillas geht einher mit
Übertragungsereignissen auf Menschen und Schimpansen. Diese
Übertragungsereignisse sind quantifiziert worden mit 6-7 Wirtswechseln vom
Gorilla auf den Schimpansen sowie 2 Wirtswechseln vom Gorilla auf den
Menschen. Mithilfe eines Bayes-Chronogramms konnten die Übertragungen zeitlich
eingeordnet werden, wobei eine niedrige HAdV-B-Übertragungsrate von Gorillas
mit einem Mittelwert von 2,2 Übergängen zu Schimpansen pro Mio. J. und 0,7
Übergänge auf den Menschen pro Mio. J. errechnet wurde. Interessanterweise
wurden Übertragungsereignisse ermittelt, die stattgefunden haben müssen bevor
der moderne Homo sapiens auftrat, sodass schlussgefolgert werden kann, dass
HAdV-B-Viren die Gesundheit des Menschen schon frühe Vorfahren des modernen
Menschen beeinflusst haben müssen. Wenn Übertragungen von HAdV-B zwischen
Mensch und NHP auftreten, liegt die Vermutung nahe, dass auch eine
Rekombination zwischen ihnen auftritt. Für Rekombinationsstudien von HAdV-B
von wilden Gorillas wurden größere Genomfragmente mittels Amplifikation weit
überlappender PCR-Fragmente erzeugt. Ein nahezu vollständiges HAdV-B-Genom von
einem wilden Gorilla und bisher veröffentlichte HAdV-B Genome von NHP wurden
mit einer mVISTA Analyse mittels paarweiser Genomvergleiche untersucht.
Während der zentrale Teil des Genoms am ähnlichsten zu einem HAdV-B-Genom von
einem in Gefangenschaft gehalten Gorilla (SAdV-28.2) ist, waren die äußeren
Abschnitte am ehesten mit einem HAdV-B-Genom von einem in Gefangenschaft
gehaltenen Schimpansen (SAdV-33) verwandt. Nachfolgend wurden vergleichende
phylogenetische Analysen durchgeführt, bei der allgemeine Hotspots
(Pentonbasis, Hexon-Gen; Fiber-Gen) der AdV Rekombination untersucht wurden.
Die ermittelten phylogenetischen Bäume zeigen Diskordanz in Form und
Subgruppenkomposition des HAdV-B-Baums, was auf genomweite Rekombination
während der Evolution der Mitglieder der Spezies HAdV-B in wilden Gorillas
hindeutet. Es konnte aufgezeigt werden, dass Rekombination zwischen HAdV-B
auch in natürlichen Lebensräumen und nicht nur unter Lebensbedingungen mit
künstlich erzeugter Nähe zwischen Primaten, wie in Zoologischen Gärten,
auftritt. Gegenwärtige Übertragungen von HAdV-B von Menschenaffen auf den
Menschen mit anschließender Entstehung von pathogenen Rekombinanten kann somit
nicht ausgeschlossen werden. Die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion mit
derartigen rekombinanten AdVs ist für Menschen in einigen Regionen Afrikas
südlich der Sahara aufgrund der hohen Prävalenz von HAdV in NHP und der
überlappenden Lebensräume von Mensch und Menschenaffen sowie der Jagd und dem
Handel von Buschfleisch erhöht. Aus den Erkenntnissen dieser Studie ist zu
schlussfolgern, dass beim Menschen zirkulierende HAdV-B zoonotischen Ursprungs
sind. Im Hinblick auf die erhebliche Bedeutung von Zoonosen für die
öffentliche Gesundheit sind weitere Untersuchungen zu AdVs in Subsahara
notwendig.
de
dc.description.abstract
Human adenoviruses (HAdV A-G) are highly prevalent in the human and nonhuman
primate (NHP) population. HAdV-B is an important human pathogen causing
respiratory tract-, eyeand urinary tract infections and also was detected in
feces of great apes in large quantity. The origin and evolution of HAdV-B has
so far not been studied in detail. The goals of the present study were to
study the molecular epidemiology of HAdV infecting great apes and humans in
tropical Africa with focus on HAdV-B, to investigate the crossspecies
transmission frequency of HAdV-B and to explore HAdV-B recombination in wild
great apes. 568 fecal samples were collected in the wild from eight great ape
species and subspecies of nine forest sites throughout sub-Saharan Africa. In
addition, 292 samples from people living in neighboring villages at four of
these sites were tested. All samples were analyzed with generic and specific
PCR systems. High prevalence of HAdVs was detected in all hosts. Cumulative
primate AdV prevalence was 51% (75/146) in chimpanzees, 94% (79/84) in
bonobos, 74% (251/338) in gorillas, and 69% (201/292) in humans. While we
identified HAdV-C in all investigated species, HAdV-D was detected only in
humans and HAdV-E in chimpanzees and bonobos. HAdV-B was found in 55% of all
investigated gorilla samples and in some chimpanzee samples. Humans and
bonobos were HAdV-B negative. To examine the evolutionary relationships of
great ape and human members of HAdV-species, additional sequence information
was created by long-distance PCR amplifying a block of 4 genes (V, pX, pVI,
hexon). First the genetic diversity comprised in this dataset was explored by
performing a ML analysis using PhyML. A high HAdV-B diversity was found in
gorillas. In a next step, gorillas were identified as the best supported
ancestral host of the entire HAdV-B group performing a Bayesian framework
followed by assumption that transmissions from gorillas to humans and
chimpanzees must have occur. By quantifying these transmission events, the
most frequent host switches were those from gorillas to chimpanzees with 6 to
7 transmissions. Two HAdV-B transmission events from gorillas to humans were
identified. With a Bayesian chronogram transmissions were located in time. The
inferred rate of gorilladerived HAdV-B transmission events was low, with a
mean of 2.2 transitions to chimpanzees per My and 0.7 transitions to humans
per My. Interestingly, some transmission events occurred before our species
emerged. This indicated that HAdV-B affected human health for the entire
lifetime of our species. To identify recombinants of HAdV-B from wild gorillas
larger genome fragments and a near complete genome were determined and in
mVISTA analysis pairwise aligned. While the central part of the wild gorilla´s
HAdV-B genome was most similar to a captive gorilla´s HAdV-B genome
(SAdV-28.2) the outer portions were most closely related to a captive´s
chimpanzee HAdV-B genome (SAdV-33). In addition, a comparative phylogenomic
approach was performed analyzing general hot spots (penton base to hexon gene;
fiber gene) of AdV recombination. The phylogenetic trees revealed discordance
in HAdV-B tree shape and subclade composition indicating that genome-wide
recombination occurred during evolution of wild gorilla’s members of species
HAdV-B. It was concluded that AdV recombination occurs also in natural
habitats and not only in sites of artificially close inter-primate contact
like zoological gardens. The generated data show that current-day
transmissions of HAdV-B members from great apes to humans with subsequent
emergence of recombinants cannot be excluded. The likelihood for infection
with such recombinant AdVs increases for people in some regions of sub-Saharan
Africa, because of the high AdV prevalence in NHP, overlapping habitats of
humans and great apes and bush meat hunting and trade. Based on the data
presented here it can be concluded that HAdV-B circulating in humans are of
zoonotic origin. With regard to the importance of zoonoses for public health
further investigations on primate AdVs in sub-Saharan disease outbreaks are
needed.
en
dc.format.extent
VI, 103 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
polymerase chain reaction
dc.subject
South of Sahara
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Diversität und Evolution von Adenoviren bei Primaten in Subsahara-Afrika
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. Kerstin Borchers
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Annette Mankertz
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Peter-Henning Clausen
dc.date.accepted
2016-10-20
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000103599-5
dc.title.translated
Diversity and evolution of adenoviruses in primates of sub-Saharan Africa
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000103599
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000020603
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access