dc.contributor.author
Buck, Henning
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:56:41Z
dc.date.available
2007-01-30T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12708
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16906
dc.description
Titelblatt und Inhaltsverzeichnis
Einleitung und Fragestellung
Literaturübersicht
Material und Methodik
Ergebnisse
Diskussion
Zusammenfassung
Summary
Literaturverzeichnis
Eidesstattliche Erklärung
Danksagung
dc.description.abstract
Zur Untersuchung lagen die Skelettreste von 104 Individuen vor, die auf dem
Gräberfeld der Wüstung Göritz, eines mittelalterlichen Dorfes in Brandenburg,
ergraben worden waren. Es handelte sich um 31 männliche, 25 weibliche und 48
Individuen unbestimmbaren Geschlechts, letztere vorwiegend Kinder (n=41).
Aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes waren von 354 fehlenden Zähnen
74,6% postmortalen Ursachen zuzuschreiben, die übrigen 25,4% waren vermutlich
mehrheitlich aufgrund von Karies und Parodontopathien verloren gegangen. Die
Karieshäufigkeit betrug 37,5% der Individuen. Bezogen auf die Anzahl aller
vorhandenen Zähne wurde ein Kariesindex von 5,84% errechnet. Nur 14,6% der
Individuen mit Karies waren Kinder. Die Frequenz nahm ab der Altersstufe
Maturus kontinuierlich zu. Häufungen waren bei den Molaren der Männer zu
sehen. Die durchschnittliche Schwere der Karies betrug 2,5 ± 0,9. Tendenziell
war die Karies im Oberkiefer, bei Molaren und bei Männern schwerer. Zahnstein
war bei 77,8% der Individuen mit bleibender Dentition zu finden. Häufungen
fanden sich bei den Molaren des Unterkiefers. Der durchschnittliche
Schweregrad der Zahnsteinauflagerungen betrug 1,4 ± 0,5, und es zeigten sich
keine Unterschiede bezüglich der Geschlechter, der Kieferhälften, der
Einzelzähne oder des Alters. Starke Beläge der Grade III-V traten nur
insgesamt bei 3% der Individuen auf. Durch postmortale Beschädigungen sind die
in vivo-Raten für den Zahnsteinbefall allerdings wesentlich höher anzusetzen.
Von Abrasionen waren 88,9% der Individuen betroffen. Häufiger und schwerer
waren Abrasionen der Unterkieferzähne, besonders der Molaren, wobei die
Schwere der Abrasionen mit zunehmendem Alter anstieg. Bezogen auf alle
Individuen betrug die durchschnittliche Abrasion 1,9 ± 0,9 auf einer
fünfstufigen Skala. Besonders die Molaren der Männer waren häufig von schweren
Abrasionen betroffen. Ein Knochenabbau als Zeichen unbehandelter chronischer
Parodontitiden war bei 85,7% der Individuen mit bleibender Dentition
vorhanden. Er betrug im Mittel 4,1 ± 2,2mm. Auch hier waren wiederum das
männliche Geschlecht, Molaren, der Unterkiefer und ein höheres Alter als
Dispositionen anzusehen. Als Besonderheit fiel das vollständige Fehlen von
zweiten Weisheitszähnen, sog. 9er, auf. Weiterhin traten je zwei retinierte
Zähne und impaktierte Zähne auf sowie bei drei Individuen jeweils eine Zyste.
Die Ergebnisse der paläodontologischen Untersuchungen des Gräberfeldes der
Wüstung Göritz deuten auf eine abrasive Ernährung. Aus soziokulturellen
Gründen scheinen Männer bei der Zuteilung der Nahrung bevorzugt worden zu
sein, erkennbar an einer höheren Kariesinzidenz und dem häufigeren Vorkommen
schwerer Abrasionen. Die hohe Frequenz von Attachmentverlusten zusammen mit
häufigem Zahnsteinbefall spiegeln die schlechte bis fehlende Mundhygiene der
mittelalterlichen Bevölkerung wieder. Hinweise für zahnärztliche Eingriffe
fanden sich nicht.
de
dc.description.abstract
We investigated the skeletal remains unearthed of the grave site from Wüstung
Göritz , a medieval village in Brandenburg/Germany. The 104 individuals were
divided into 31 male, 25 female and 48 individuals of undefinable sex, mainly
children (n=41). Out of 354 missing teeth 74.6% were lost post-mortem because
of the bad state of preservation. The remaining 25.4% were lost presumably due
to carious or parodontal reasons. The caries frequency was 37.5% of all
individuals or 5.84% of all available teeth. Only 14.6% of carious individuals
were children. The caries frequency continuously increased from the age
category maturus. Accumulations concerned male molars. The average caries
degree was 2.9 ± 0.9. Tendentiously, caries was more pronounced in maxilla, in
molars and in men. Calculus was found in 77.8% of the individuals with
permanent dentition, frequently in mandibular molars. The mean calculus
severity grade was 1.4 ± 0,5 with differences referring to gender, upper/lower
jaw, single tooth or age. Sturdy plaque of grade III-IV was only seen in 3% of
individuals, but because of post-mortem damage calculus might have been much
more frequent in vivo. Tooth wear was detected in 88.9% of individuals, more
often and heavier in mandibular teeth, esp. molars. The extent of abrasion
increased with age. The mean abrasion of all individuals was 1.9 ± 0.9 on a
five stage scale. Especially molars of men were often affected by heavy tooth
wear. Bony resorption as a sign of untreated chronic periodontopathies was
present in 85.7% of all individuals with permanent dentition. The mean bone
loss was 4.1 ± 2.2mm. Here, too, male sex, molars, mandible and a higher age
were predisposing factors. As notable features we found a total absence of
fourth molars, two retinated and two impacted teeth and three individuals with
one cyst each. The results of our paleoodontologic investigations of the grave
site Wüstung Göritz are characteristic for an abrasive nutrition. For
sociocultural reasons men would have been preferred for food distribution as
we see in their higher caries incidence and the higher frequency of heavy
tooth wear. The high frequency of attachment loss together with the high
calculus incidence reflect the bad or missing oral hygiene of the medieval
population. There were no signs of dental interferences.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
paleodontic investigations
dc.subject
periodontotathies
dc.subject
bony resorption
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Paläoodontologische Untersuchungen einer hochmittelalterlichen Skelettserie
aus der Wüstung Göritz (Brandenburg, 12./13. Jahrhundert)
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. P. Reichart
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Th. Schnalke
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. G. Schmalz
dc.date.accepted
2007-03-23
dc.date.embargoEnd
2007-01-31
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000002749-4
dc.title.translated
Paleoodontologic investigations of high-medieval skeletons of the Wüstung
Göritz (Brandenburg/Germany, 12./13th century)
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000002749
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2007/75/
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000002749
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access