Adipositas und deren Bedeutung für ausgewählte neurologische Erkrankungen

Abstract

Die vorliegende kumulative Habilitationsschrift setzt sich mit der Bedeutung von Adipositas und den damit einhergehenden metabolischen Risikofaktoren auseinander. Dabei wird ein Zusammenhang zu verschiedenen neurologischen Krankheitsbildern aufgezeigt. Nach einer Einführung über die Epidemiologie von Übergewicht und Adipositas werden eigene Beiträge zur idiopathischen intrakraniellen Hypertension (IIH), zu arteriosklerotischen Stenosen der Arteria carotis interna (ICA) sowie zur Bedeutung der Blockade von SUR1-Rezeptoren in der Akutphase des ischämischen Schlaganfalls vorgestellt und diskutiert. Die IIH gehört zu den Kopfschmerzerkrankungen, deren Hauptmerkmal ein erhöhter Liquordruck ist. In der Habilitationsschrift wird die Bedeutung einer erstmals nachgewiesenen Störung des olfaktorischen Systems bei dieser Erkrankung dargestellt. Zudem wird darauf eingegangen, wodurch eine Riechstörung bei der IIH verursacht sein könnte. Es wird belegt, dass Patienten mit Stenosen der ICA meist Träger mehrerer metabolischer Risikofaktoren sind. Durch die eigenen Arbeiten wurden wichtige Destabilitätsmerkmale von ICA-Stenosen identifiziert. Im Anschluss wird dargestellt, wie durch diese Erkenntnisse innovative bildgebende Verfahren entwickelt wurden. Durch Blockade des SUR1-Rezeptors scheinen Diabetiker in der Akutphase eines ischämischen Schlaganfalls zu profitieren. Das wird durch die aufgeführten Publikationen des Verfassers belegt. Die Bedeutung der Erkenntnisse wird aufgrund der daraufhin initialisierten prospektiven randomisierten multizentrischen Phase II Studien belegt. Die bisher publizierten Ergebnisse dieser Studien stützen die Reliabilität der eingebrachten Beiträge. Sollten die vorgestellten Erkenntnisse ihre Reliabilität, Validität und klinische Anwendbarkeit weiter belegen, stellen sie einen zusätzlichen Nutzen für Patienten mit Übergewicht und metabolischen Risikofaktoren dar.

The current work deals with obesity and obesity-related metabolic risk factors in the context of neurological diseases. After giving an overview on the epidemiology of obesity and the metabolic syndrome, I present and discuss my work on idiopathic intracranial hypertension (IIH), atherosclerotic stenosis of the internal carotid artery (ICA) and the sulfonylurea receptor (SUR)-1 in the acute phase of ischemic stroke. IIH is typically characterized by elevated cerebrospinal fluid pressure and by headache. The work presented here establishes that IIH also affects the olfactory system. Based on my data, potential mechanisms underlying olfactory impairments in IIH are discussed. Patients suffering from carotid stenosis frequently display metabolic risk factors. Here, my work centers on markers of plaque instability and how these were defined by innovative new imaging techniques. Finally, I present results from clinical studies in type-2 diabetics indicating that blockade of the SUR1 receptor by sulfonylureas may exert beneficial effects in ischemic stroke. Based on this clinical data, prospective trials have been launched. It will be interesting to probe further whether SUR1 receptor antagonism might provide benefits to patients suffering from acute stroke.