dc.contributor.author
Massoudy, Lida
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:47:02Z
dc.date.available
2011-11-11T09:00:46.832Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12451
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16649
dc.description.abstract
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Barrierefunktion der Haut von
reifen Neugeborenen und ihrer postnatalen Adaption vom intrauterinen wässrigen
Milieu an trockene terrestrische Umgebungsbedingungen, unter Anwendung und
Einfluss von standardisierten Pflegeregimen in der Windelregion. Bei reifen
Neugeborenen ist die Haut in anatomischer Hinsicht vollständig entwickelt. Die
anatomische Reife korreliert jedoch nur zum Teil mit der funktionellen Reife
des Hautorgans. Diese Diskrepanz bezieht sich sowohl auf die Barrierefunktion
als auch auf Thermoregulation, mechanische Belastbarkeit und transkutane
Resorption. Um präventive Hautpflegemaßnahmen zur Unterstützung der Adaption
und Funktionalität der Hautbarriere bei reifen Neugeborenen zu gewährleisten,
bedarf es der genauen Kenntnisse hautphysiologischer Messgrößen post partum.
Bis zum heutigen Zeitpunkt gibt es keine Übersichtsarbeiten oder klinisch
kontrollierte randomisierte Studien, die einen Vergleich der
Hautpflegemaßnahmen bei reifen Neugeborenen in der Windelregion basierend auf
quantitativer Messung der Hautbarrierefunktion ermöglichen. Diese
wissenschaftliche Datengrundlage ist essentiell für die Entwicklung von
Präventions- und Interventionsstrategien. Die Windelregion bei reifen
Neugeborenen ist mehreren Faktoren ausgesetzt, wie Okklusion, Reibung, Kontakt
mit Urin und Faeces, fäkalen Keimen und einem übermäßig feuchten Milieu. All
diese Faktoren können zu einer gesteigerten Permeabilität der Hautbarriere
führen. Im ausgeprägtesten Fall kann ein erhöhter transepidermaler
Wasserverlust, durch die Okklusion bedingt in einem überbefeuchteten Stratum
corneum, einer Verschiebung des pH-Wertes in den alkalischen Bereich bis hin
zur völligen insuffizienten Hautbarriere münden. Die durchgeführten
Untersuchungen dienten der prospektiven Beobachtung der Hautbarrierefunktion
unter Anwendung und Einfluss des Feuchttuches in der Windelregion (Gruppe FT)
versus der Anwendung und Einfluss des in klarem Wasser getränktes Baumwolltuch
in der Windelregion (Gruppe BT) bei reifen Neugeborenen. Anhand
hautphysiologischer Messverfahren wurde vom 2. Lebenstag bis zur 4.
Lebenswoche die Haut in der Windelregion evaluiert. Die Zuteilung der
Neugeborenen in den beiden Gruppen erfolgte per Randomisierung. Zur Anwendung
kamen bereits an Neugeborenen etablierte nicht-invasive Methoden zur
Bestimmung des transepidermalen Wasserverlusts (TEWL), der Stratum corneum
Hydratation (SCH) und des Hautoberflächen-pH. Zusätzlich erfolgte die Analyse
der Hautschuppung, des IL-1α Gehalts der Keratinozyten und der mikrobiellen
Hautbesiedlung anhand der D-Squame®-Methode, der Sebutape®-Methode und
Abstrichentnahmen von der Umbilikal- und Gesäßregion. Die Messungen erfolgten
innerhalb der ersten 48 Lebensstunden, nach 2 Lebenswochen und nach 4
Lebenswochen am Gesäß, Abdomen und Oberschenkel. Der TEWL war in beiden
Gruppen am Abdomen und Oberschenkel während der 4 Lebenswochen
Beobachtungszeit annährend stabil. Am Gesäß wurde im Verlauf ein statistisch
hochsignifikanter Unterschied in Bezug auf den TEWL in den beiden Gruppen
beobachtet. Neugeborene, die in der Windelregion ausschließlich mit
Feuchttüchern gereinigt wurden, hatten niedrigere TEWL-Werte als Neugeborene,
die mit in klarem Wasser getränkten Baumwolltüchern gereinigt wurden. Die SCH
stieg signifikant in beiden Gruppen und an allen drei Messstellen während der
4 Lebenswochen stetig an, wobei Gesäß und Abdomen statistisch signifikant
höhere Werte aufwiesen als der Oberschenkel. Ein statistisch signifikanter
Unterschied zwischen den beiden Gruppen bezüglich der SCH konnte nicht erhoben
werden. Der Hautoberflächen-pH nahm an allen drei Messstellen in beiden
Gruppen vom 2. Lebenstag zur 4. Lebenswoche statistisch signifikant ab, wobei
am Gesäß statistisch signifikante höhere pH-Werte vorlagen als am Abdomen und
Oberschenkel. Es konnte kein statistisch signifikanter Unterschied in beiden
Gruppen den pH-Wert betreffend festgestellt werden. Die postnatale epidermale
Desquamation lag in beiden Gruppen am Abdomen und Oberschenkel im
physiologischen Bereich. Am Oberschenkel war ein Anstieg tendenziell vom 2.
Lebenstag zur 2. Lebenswoche, gefolgt von einem signifikanten Abfall der
Hautschuppung zur 4 Lebenswoche zu verzeichnen. Diese Beobachtung war für das
Gesäß statistisch nicht signifikant. Statistisch signifikante
gruppenspezifische Unterschiede bezüglich der epidermalen Desquamation konnten
nicht erhoben werden. Die mikrobielle Hautbesiedlung hinsichtlich Candia
albicans und Bakterien am Gesäß und Nabelbereich ergab keinen statistisch
signifikanten Unterschied in beiden Gruppen und war insgesamt gering. Diese
Arbeit zeigt, dass bei reifen Neugeborenen postpartal eine Adaption und
Maturation der Hautbarrierefunktion stattfindet. Dies wird durch den Verlauf
der hautphysiologischen Messgrößen wie TEWL, SCH und Oberflächen-pH deutlich.
Ein annährend stabiler Verlauf des TEWL, zunehmende Hydrierung des Stratum
corneum und sinkender pH-Wert der Hautoberfläche sind auch in den wenigen
zuvor durchgeführten Arbeiten als Maturationsprozesse bei reifen Neugeborenen
postpartal beobachtet worden. Bei der Reinigung der Windelregion zeigten in
Bezug auf die Hautbarrierefunktion weder die Anwendung des Feuchttuches noch
die Anwendung des in klarem Wasser getränkten Baumwolltuchs einen negativen
Einfluss. Statistisch hochsignifikant sinkende TEWL-Werte, keine
Überhydrierung des Stratum corneums und keine Verschiebung der pH-Werte bzw.
kein Eingriff in die pH-Homöostase sprechen für die Anwendung und Reinigung
der Windelregion mit Feuchttüchern bei reifen Neugeborenen. Da die
Beobachtungszeit hier auf die ersten 4 Lebenswochen der reifen Neugeborenen
beschränkt war und die windeltragende Zeit bei Säuglingen bis ins 2.
Lebensjahr oder mehr hinreicht, erscheinen weitere longitudinale Beobachtungen
sinnvoll, um die Langzeitanwendung der Feuchttücher über den Einfluss auf die
Windelregion umfangreicher beurteilen zu können.
de
dc.description.abstract
Adaptation of skin barrier function and interleukin-1α content in diapered
and non-diapered skin are barely explored in healthy newborns performing
standardized skin care. To investigate postnatal skin barrier maturation in
healthy, full-term newborns in diapered and non-diapered skin comparing use of
baby wipes to water moistened cotton wool. In a monocentric, prospective pilot
study 44 healthy, full-term neonates aged â € 48 hours were randomly assigned
to the use of two skin care regimens: baby wipes (n=21) or water moistened
washcloth (n=23) at each diaper change. Measurements included transepidermal
water loss (TEWL), skin hydration, skin-pH, interleukin-1α, epidermal
desquamation, skin condition at day 2, 14 and 28 postpartum on diapered and
non-diapered skin. Microbiological colonisation was evaluated at baseline and
day 28. Significantly lower TEWL was found on the buttock using baby wipes
compared to water at day 28. IL-1α and skin hydration significantly
increased, pH decreased until week four independent of skin care regimen. IL-
1α was significantly higher in diapered skin compared to non-diapered skin.
Baseline characteristics, skin condition and microbiology were comparable in
both groups. Although diaper care with wipes seems to stabilize TEWL better
than using water, the skin condition was comparable using both cleansing
procedures. Increase of epidermal IL-1α may reflect postnatal skin barrier
maturation. These data suggest that none of the two cleansing procedures may
harm skin barrier maturation within the first four weeks postpartum.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
IL-1α, skin care
dc.subject
baby wet wipes
dc.subject
full-term newborn
dc.subject
skin barrier function
dc.subject
D-Squame, TEWL, Stratum corneum hydratio
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Klinische Untersuchung zu postnatalen Adaptionsprozessen der Hautphysiologie
und zum Einfluss von Pflegeprodukten auf die Hautbarriere in der Windelregion
bei reifen Neugeborenen
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. U. Blume-Peytavi
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. J. Wohlrab; Prof. Dr. U. Heinrich
dc.date.accepted
2011-11-18
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000025600-8
dc.title.translated
Investigation of postnatal maturation of skin physiology in term neonates and
evaluation of the influence of skin care regime on skin barrier function in
newborns at the diaper area
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000025600
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000010139
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access