dc.contributor.author
Spielmann, Malte
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:46:21Z
dc.date.available
2016-09-02T09:06:52.404Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12416
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16614
dc.description.abstract
Durch die Einführung von Whole Exome Sequenzierung und Whole Genome
Sequenzierung konnte die diagnostische Erfolgsrate zum Beispiel für geistige
Behinderung auf über 50% gesteigert werden. Trotz dieser enormen Fortschritte
kann derzeit bei über 45% der Patienten in der Humangenetik keine Mutation
nachgewiesen werden. Es ist wahrscheinlich, dass viele dieser Patienten
Mutationen im nicht-kodierenden Teil des Genoms tragen. Der nicht-kodierenden
Teil des Genoms wird derzeit in der humangenetischen Diagnostik ignoriert,
denn traditionell werden Deletionen und Duplikationen auf Haploinsuffizienz,
bzw. den Gen-Dosis-Effekt der Gene in den Aberrationen untersucht und mit
öffentlichen Datenbanken abgeglichen. Dieser Ansatz führt jedoch nicht immer
zum Erfolg und viele Varianten müssen in ihrem genomischen Kontext analysiert
werden. Durch die Einführung von WGS zu Detektion von kleineren Varianten und
Inversionen wird dieses Problem in der Zukunft häufiger werden. In den letzten
Jahren ist unser Wissen über die Funktion der nicht-kodierenden Sequenz enorm
gestiegen. Mit Hilfe von ChIP-seq und Hi-C Experimenten wurde die 3D
Architektur des Genoms im Zellkern erforscht und cis-regulatorische Karten des
gesamten menschlichen Genoms erstellt. Diese Daten zeigen, dass das Genom in
sog. Topological assosiated Domains (TADs) unterteilt ist, die durch Boundary-
Elemente begrenzt sind. Deletionen, Duplikationen und Inversionen können diese
cis-regulatorische Architektur des nicht-kodierenden Genoms verändern, indem
sie die Positionen von TADs und Boundaries verändern und so zu Fehlregulation
von Genen und Fehlbildungen führen. Im Rahmen dieser Arbeit konnten
Strukturelle Aberrationen der nicht-kodierenden DNA als molekulare Ursache
mehrerer Erkrankungen identifiziert werden. Deletionen von exonischen Enhancer
Elementen am DLX5/6 Lokus führen durch einen regulatorischen Funktionsverlust
zu Spalthänden. Im Gegensatz dazu führen Duplikationen eines Enhancer Elements
mit großer Wahrscheinlichkeit durch einen regulatorischen Gain of Function zum
Laurin-Sandrow Syndrom. Das Liebenberg Syndrom und die mesomele Dysplasie vom
Savarirayan Typ sind Beispiele für Deletionen von Boundary-Elementen und
Fehlregulation durch Enhancer-Adoption. Weiterhin konnte in einer Pilotstudie
gezeigt werden, dass es mit Hilfe der CRISPR/Cas9 Technologie möglich ist, in
weniger als 10 Wochen transgene Mäuse herzustellen, um die Pathogenität von
kodierenden und nicht-kodierenden menschlichen Mutationen nachzuweisen. Diese
Arbeiten zeigen welches enorme Potential die CRISPR/Cas9 Genome Editing
Technologie für die biomedizinische Forschung und die Humangenetik hat. Die
Ergebnisse dieser Arbeit und weitere aktuelle Studien zeigen, dass Positions-
Effekte der nicht-kodierenden DNA mit ca. 11% ein wichtiger Mutations-
Mechanismus bei angeborenen Erkrankungen der Extremitäten sind und dass
CRISPR/Cas9 Genome Editing eine zentrale Rolle bei der Bewertung von nicht-
kodierenden menschlichen Mutationen haben wird. Strukturelle Aberrationen in
der humangenetischen Diagnostik sollten daher nicht nur auf Haploinsuffizienz
von Genen untersucht werden, sondern müssen im cis-regulatorischen genomischen
Kontext analysiert werden
de
dc.description.abstract
High-throughput genomic technologies are revolutionizing human genetics. So
far the focus has been on the 1.5% of the genome that are coding in spite of
the fact that the great majority of genomic variants fall outside of coding
regions. Recent efforts to annotate the non-coding sequence shows that over
80% of the genome is biochemically active. The genome is divided into
regulatory domains consisting of sequence regions that enhance and/or silence
expression of nearby genes and are in some cases separated by boundaries with
insulator activity. In this study, we discuss the recent advances in the
identification of variations that influence gene regulation and their
consequences for human disease. We show that structural variations outside of
the coding genome can interfere with normal gene regulation by disrupting the
regulatory landscape. The regulatory landscape of the genome has to be taken
into consideration for the investigation of human disease pathology.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
non-coding mutations
dc.subject
limb malformation
dc.subject
clinical genetics
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Die Rolle von nicht-kodierenden Mutationen und strukturellen Varianten bei
angeborenen Fehlbildungen der Extremitäten
dc.contributor.contact
malte.spielmann@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Thomas Meitinger, München
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Bernhard Horsthemke, Essen
dc.date.accepted
2016-08-01
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000102746-6
dc.title.translated
Non-coding mutations and copy number variations in congenital limb
malformation
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000102746
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000019919
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access