dc.contributor.author
Nahles, Susanne
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:38:21Z
dc.date.available
2014-01-10T12:09:35.191Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12237
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16435
dc.description.abstract
Die Kenntnis knochenphysiologischer Zusammenhänge im Bereich des Alveolarkamms
ist von entscheidender Bedeutung, um etwaige implantologische Therapiekonzepte
nach Verlust von Zähnen und den damit verbundenen Hart- und
Weichgewebsverlusten etablieren zu können. Sind die resultierenden knöchernen
Defekte von einem bestimmten Ausmaß, ist nach wie vor die Augmentation von
autologen Transplantaten der Goldstandard in der Implantattherapie. Neben den
osteoinduktiven, osteogenetischen und osteokonduktiven Eigenschaften der
autologen Transplantate und der damit verbundenden positiven Vorhersagbarkeit
des augmentativen Verfahrens weiß man um den Nachteil der zeitbedingten
Resorption. In der Literatur werden aus diesem Grund verschiedene
Möglichkeiten der Verringerung der Resorptionstendenz diskutiert. Im Rahmen
einer Studie konnte gezeigt werden, dass autologe Beckenkammtransplantate bei
großen Defekten sowohl mit Periostabdeckung als auch mit einer porcinen
resorbierbaren Membranabdeckung nach 3 Monaten vollständig eingeheilt sind. Es
konnte weiterhin herausgearbeitet werden, die zusätzliche Verwendung von
Membranen bietet keinen Vorteil gegenüber der Periostabdeckung in Hinsicht auf
die Rate der Knochenneuformation. Das Defektmodell der Extraktionsalveole war
Bestandteil weiterer Untersuchungen. Nach der Extraktion von Zähnen resultiert
ein unweigerlicher Verlust von Knochen in vertikaler und horizontaler
Dimension. Es exisitieren in der Literatur dazu verschiedene Konzepte des
Zeitmanagements der Implantatsetzung. Um funktionellen und ästhetischen
Ansprüchen der implantprothetischen Rehabilitation in Bereichen extrahierter
Zähne gerecht zu werden, wurde der zeitliche Heilungsverlauf in der Alveole
beschrieben. Gleichzeitig wurde evaluiert, ob eine Augmentation der Alveole
einen Einfluss auf die Geweberegenation hat. Der Fokus der beiden ersten
Untersuchungen lag auf der metrischen Analyse der Knochenneuformation in der
Alveole. Es zeigten sich große interindividuelle Varianzen bezüglich der
Knochenneuformationsraten innerhalb der Alveolen. Im apicalen Bereich ist die
Rate der Knocheneuformation gegenüber der coronalen Region größer. Folglich
geht die initiale Knochenneuformation von apical aus. In einer zweiten
Untersuchung wurde der Zeitraum 12 Wochen gewählt und die Knochenneuformation
zwischen gefüllten und ungefüllten Alveolen verglichen. Es wurde ein
signifikanter Unterschied in der Knochenneuformation dokumentiert. Im
Vergleich zur Literatur wurde aber auch belegt, dass sich die
Knochenneuformationsrate bei den gefüllten Alveolen nach sechs und 12 Wochen
nicht unterschied. Folglich findet nach der ersten initialen Neuformation von
Knochen innerhalb der ersten sechs Wochen im weiteren zeitlichen
Heilungsverlauf nur noch eine Reifung des Knochens statt. Anhand der
vorgestellen Untersuchungen wurde auch gezeigt, dass zu beiden Zeitpunkten
neben großen Varianzen in der Knochenneuformation auch verschieden große
Anteile an provisorischer Matrix dokumentiert wurden. Die provisorische Matrix
wird beschrieben als mesenchymale Zellen, die in faserartiges Bindegewebe
eingebettet sind. Die Analyse des osteogenen und angiogenen Potentials dieser
provisorischen Matrix nach 4, 6 und 12 Wochen war Bestandteil der folgenden
Untersuchungen. Es wurden augmentierte und nicht augmentierte Alveolen in die
Untersuchungen einbezogen. Dabei wurden immunhistochemische Verfahren
eingesetzt. Mit den verwendeten Antikörpern konnte ein hohes osteogenes
Potential der provisorischen Matrix zu jedem untersuchten Zeitpunkt
nachgewiesen werden. Die osteoblastäre Aktivität geht von apical aus. Nach
vier Wochen ist diese am ausgeprägtesten und nimmt bis zum Zeitpunkt 12 Wochen
ab. Das angiogene Potential verhält sich dazu konform. Das
Augmentationsmaterial zeigte zu keinem Zeitpunkt der Untersuchungen einen
Einfluss, weder auf das osteogene noch auf das angiogene Potiential der
provisorischen Matrix. Zusammenfassend ist zu sagen: nach den ersten vier bis
sechs Wochen findet ein Schub an Knochenneuformation statt, anschließend
erfolgt nur noch eine Reifung der osteogenen Zellen. Zu jedem Zeitpunkt sowohl
bei den festen knöchernen Bestandteilen als auch bei den Anteilen der
provisorischen Matrix existieren große interindividuelle Variationsbereiche.
Das Augmentationsmaterial Bio-Oss Collagen wirkte sich dabei weder nachteilig
auf die Knochenneuformation noch auf das osteogene oder vaskuläre Potential
aus. Klinisch gesehen gilt es daher zu berücksichtigen, dass eine Implantation
bereits nach 4 - 6 Wochen suffizient möglich ist.
de
dc.description.abstract
Further knowledge about the healing process of the alveolar ridge after tooth
extraction is necessary to enhance functional and esthetic requirements in
implant therapy. In cases of severe atrophy of the alveolar bone augmentation
prodcedures with autogenous bone is still gold standard. The advantages of
autogenous grafts are their osteogenic, osteoconductive and osteoinductive
properties. However, the augmentation of the alveolar ridge by the use of
these grafts has been shown to result in a partial resorption of the graft.
Therefore different methods reducing the tendency of resorption are discussed
in the literature. Our study demonstrated that after iliac bone grafting,
sufficient revascularization of the corticocancellous bone grafts were seen
after a 3-months time period. The additional use of resorbable collagen
membranes did not show particular advantages compared with solely periosteal
coverage of the grafts regarding the revascularization of the graft and new
bone formation rate. The biology of the healing of the extraction socket was
investigated in the following studies. It is known that tissue alterations
following the removal of a tooth occur as bone loss in both the horizontal and
vertical dimensions. Two studies evaluated histomorphometrically the rate of
new bone formation in the extraction socket after different time points within
the first 3 months as well as the possible influence of augmentation
prodcedures with xenogenic bone. Both studies revealed great interindividual
variations in the amount of bone formation within the extraction sockets.
Furthermore the bone formation rate in apical region of the socket was
significantly higher within the first weeks than in the coronal region. The
rate of new bone formation in ungrafted sockets is higher than in sockets
augmented with bovine bone, but the overall amount of hard tissue (new bone
and bovine bone) is similar. The amount of bone formation found in grafted and
ungrafted sockets after 6 weeks is comparable to that found after 12 weeks,
suggesting an initial boost of bone formation within the first 6 weeks
followed by a maturation of the bone. Furthermore, the studies demonstrated
that other than new bone formation, the histological biopsies also showed
regenerating fibrous tissue to a varying amount. This regenerating tissue is
characterized through mesenchymal cells (MC) embedded in a fibrous matrix,
called provisional matrix. In further studies the osteogenic and endothelial
potential of the mesenchymal cells embedded in this provisional matrix, in the
ungrafted and grafted sockets, was evaluated after 4, 6 and 12 weeks healing
time. Immunohistochemical analyses with specific monoclonal antibodies
revealed a high osteogenic potential of the cells. The osteoblastic activity
was highest after 4 weeks of healing period. The active zone of bone formation
is found in the apical region of the extraction socket during the early
healing phase, shifting to the coronal region after 12 weeks. The density of
the vessels is concurrent to the maturation of osteoblasts. The augmentation
material did not influence the osteogenic or endothelial potential of the
mesenchymal cells of the provisional matrix. It can be concluded that after an
initial boost of bone formation within the first six weeks after tooth
extraction follows the maturation of bone. At every investigated time point of
socket healing interindividual variations in bone formation and amounts of
provisional matrix were found. Bio-Oss Collagen as augmentation material did
not have an influence the osteogenic and endothelial potential. These studies
indicate that implants can be safely inserted after four to six weeks after
tooth extraction.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
alveolar ridge
dc.subject
extraction socket
dc.subject
bone remodelling
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Knochenphysiologische Vorgänge bei der Defektheilung im Alveolarkamm
dc.contributor.contact
susanne.nahles@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Dr. H. Deppe
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Dr. A. Hemprich
dc.date.accepted
2013-11-11
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000095957-2
dc.title.translated
Bone remodelling processes of the alveolar ridge
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000095957
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000014678
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access