dc.contributor.author
Fagh, Anders
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:36:46Z
dc.date.available
2013-11-04T09:56:55.270Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12196
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16394
dc.description.abstract
Chinolone sind häufig eingesetzte Substanzen in der antibakteriellen Therapie.
Sie werden oft zur Behandlung von Urogenital- und Atemwegsinfektionen
angewandt. Glukokortikoide spielen eine wichtige Rolle in der Therapie vieler
Autoimmunerkrankungen wie z.B. des systemischen Lupus erythematodes, des
Raynaud Syndroms, der rheumatoiden Arthritis aber auch in der Therapie von
Krankheiten wie Asthma bronchiale. Wie jedes Arzneimittel können auch
Chinolone und Glukokortikoide zu unerwünschten Wirkungen führen. Eine relativ
seltene, dafür aber gemeinsame Nebenwirkung dieser beiden Substanzen ist die
Tendopathie. Studien zeigen, dass einige Faktoren wie höheres Alter (>60
Jahre), Glukokortikoid-Therapie und chronische Nierenerkrankungen das Risiko,
an einer Chinolon-induzierten Tendopathie zu erkranken, deutlich erhöhen.
Diese Arbeit soll zur Aufklärung des Pathomechanismus dieser unerwünschten
Wirkung beitragen. Es wurden Primärkulturen mit humanen Tenozyten, die aus
chirurgischen Eingriffen stammen, verwendet. Die Zellen wurden mit dem
Chinolon Levofloxacin und dem Glukokortikoid Prednisolon allein und in
Kombination behandelt. Im Mittelpunkt dieser Arbeit stand die Untersuchung der
Toxizität dieser beiden Substanzen auf humane Tenozyten. Die Apoptose wurde
mittels Annexin V Färbung des Phosphatidylserin und durchflusszytometrisch
analysiert, als weitere Methode wurde der MTT-Zytotoxizitätstest eingesetzt.
Die Zellen wurde außerdem mittels Durchlichtmikroskopie untersucht. Zudem
wurde mit Hilfe von immunhistochemischen Färbungen das Kollagen Typ I als
Produkt dieser Zellen nachgewiesen. Die Menge des Kollagens wurde durch
Bildanalysen semiquantitativ bestimmt. Es konnte mit den angewendeten Methoden
nachgewiesen werden, dass Levofloxacin alleine und in Kombination mit
Prednisolon einen zytotoxischen Effekt auf humane Tenozyten in vitro hat.
Dieser Effekt zeigt sich bereits in Konzentrationen im Bereich der
Plasmakonzentrationen, die während einer Therapie mit den beiden Substanzen
erreicht werden. Die Annexin V Färbung von Phosphatidylserin zeigte eine
deutliche Zunahme in der Färbung nach einer Inkubation mit Levofloxacin. Ab
einer Konzentration von 1 mg/l Medium zeigte sich im Vergleich zu den
unbehandelten Zellen über 24 Stunden eine Signifikanz. Mit aufsteigender
Konzentration zeigte sich hier eine Zunahme der Annexin V positiven Zellen.
Eine kombinierte Inkubation mit 100 μg Prednisolon/l Medium und Levofloxacin
in fünf verschiedenen Konzentrationen (0,3; 1; 3; 10; 30 mg/l Medium) ergab
einen signifikanten Unterschied zu den unbehandelten Kontrollzellen schon ab
einer Levofloxacin-Konzentration von 0,3 mg/l Medium, eine Konzentration, die
deutlich unterhalb der erreichten durchschnittlichen Serumkonzentration
während einer Therapie mit Levofloxacin liegt. Obwohl die Annexin V Färbung
ein Frühzeichen der Apoptose ist und wenig über den weiteren Verlauf dieses
Vorgangs aussagt, korreliert dies mit Ergebnissen, die in anderen Arbeiten
vorgelegt worden sind, in denen das aktivierte Caspase-3 mittels
Immunoblotting analysiert wurde (Sendzik et al., 2005). In den darauffolgenden
Versuchen wurden die Zellen für 20 und 60 Tage mit einem Medium, welches 100
μg Prednisolon/l Medium beinhaltete, kultiviert und anschließend mit Hilfe von
Annexin V Färbung und Durchflusszytometrie analysiert. Diese Versuche ergaben
keine Zunahme der Annexin V Färbung, aber die Tendenz und eine Signifikanz in
der Färbung ab einer Levofloxacin-Konzentration von 0,3 mg/l Medium im
Vergleich zu den unbehandelten Zellen wurde auch hier nachgewiesen. Damit ist
es gelungen, mittels Annexin V Färbung einen toxischen Effekt des Chinolons
Levofloxacin auf humane Tenozyten nachzuweisen, der in Kombination mit
Prednisolon verstärkt wurde. Der MTT-Zytotoxizitätstest mit Levofloxacin
alleine ergab einen signifikanten Effekt gegenüber den unbehandelten Zellen ab
einer Konzentration von 3,125 mg Levofloxacin/l Medium mit einer nur gering
ausgeprägten konzentrationsabhängigen Verstärkung des Effekts bei höheren
Konzentrationen. Eine kombinierte Inkubation mit Levofloxacin und Prednisolon
(100 μg/l Medium) ergab eine Signifikanz im Vergleich zu den unbehandelten
Kontrollzellen erst bei einer Konzentration von 100 mg Levofloxacin/l Medium,
bis zu einer Konzentration von 50 mg/l zeigte sich kein Unterschied zur
Kontrolle. Weiter wurde die Kollagen Typ-I-Synthese der Tenozyten nach einer
Inkubation mit Levofloxacin alleine und in Kombination mit Prednisolon mittels
Immunhistochemie und anschließender Bildanalyse semiquantitativ untersucht.
Eine alleinige Inkubation mit Levofloxacin über 24 Stunden zeigte eine
deutliche Abnahme der Kollagen Typ I Produktion bei der niedrigsten getesteten
Konzentration von 3 mg Levofloxacin/l Medium im Vergleich zu den unbehandelten
Kontrollzellen. Dieser Effekt wurde nach einer kombinierten Inkubation mit
Prednisolon (100 μg/l Medium) deutlich verstärkt. Diese Abnahme der Kollagen
Typ I-Synthese wurde zusätzlich an Zellen, die mit einem Medium mit 100 μg
Prednisolon/l Medium über 20 Tage kultiviert worden waren, nochmals
deutlicher. Es zeigte sich auch, dass Prednisolon alleine über einen Zeitraum
von 20 Tagen zu einer verminderten Kollagensynthese führte. Zusätzliche
Versuche wurden mittels Durchlichtmikroskopie durchgeführt. Die humanen
Tenozyten wurden mit Levofloxacin alleine und in Kombination inkubiert. Es
konnten bei den kurzen Inkubationen keine morphologischen Unterschiede
festgestellt werden. Bei den Langzeitinkubationen über 20 Tage mit Prednisolon
(100 μg/l Medium) konnten eindeutige morphologische Veränderungen wie
Verkürzungen der Zellausläufer und Aufquellungen in den Zellstrukturen
beobachtet werden. Mit Hilfe der hier beschriebenen in vitro Untersuchungen an
Tenozyten vom Menschen wurde gezeigt, dass ein synergistischer Effekt von
Prednisolon und Levofloxacin auf diese Zellen besteht. Die Wirkungen treten
bei therapeutisch relevanten Konzentrationen auf. Diese Beobachtungen
unterstützen die klinischen Erfahrungen, dass Patienten mit chronischer
Glukokortikoidtherapie ein erhöhtes Risiko für Chinolon-induzierte
Tendopathien haben. Die in vitro Daten sind vor allem deshalb bedeutsam, weil
die Kasuistiken in vielen Fällen hinsichtlich des Kausalzusammenhanges nicht
eindeutig zu interpretieren sind. Darüber hinaus gestattet das hier
weiterentwickelte in vitro Modell mit humanen Tenozyten die Untersuchung von
anderen Chinolonen bzw. Kombinationen mit anderen Medikamentengruppen und
eingehenden mechanistische Studien.
de
dc.description.abstract
Quinolone antibiotics are commonly used in the antibacterial treatment. They
are normally used for treatment in case of urogenital or respiratory
infections. Glucocorticoids play an important role in the treatment of several
autoimmune diseases such as systemic lupus erythematosus, raynaud syndrome and
rheumatoid arthritis as well as in the therapy of asthma and chronic
obstructive pulmonary disease. As well as most substances, quinolones and
glucocorticoids could create undesirable side effects. A common of both
substances is that they could lead to tendopathy. Studies shows that certain
factors such as age (>60 years), a therapy with glucocorticoids or chronic
renal insufficiency increases the risk of suffering from quinolone induced
tendopathy. This study has concentrated on the pathomechanism regarding these
adverse effects. Primary cultures of human tenocytes originating from surgical
procedures were incubated with the quinolone levofloxacin alone, or in
combination with the glucocorticoid prednisolone. The early phase of the
programmed cell death (apoptosis) was analysed using Annexin V for flow
cytometric detection of Phosphatidylserine. As subsequent methods the MTT
cytotoxicity assay, transmitted-light microscopy and immunohistochemistry to
detect Type-I collagen were used. With these methods it was possible to show
that levofloxacin solely, and in combination with prednisolone has a cytotoxic
effect on human tenocytes. These effects showed in concentrations within the
plasma concentration reached during a therapy with any of these two
substances. Flow cytometric detection of phosphatidylserine expression on
early apoptotic cells incubated with levofloxacin alone (over 24h) using
fluorescein labelled Annexin V showed a significant increase of expression at
a concentration of 1 mg levofloxacin/l medium. This effect increased with
increased concentrations of levofloxacin. A combined incubation with
levofloxacin in five ascending concentrations (0.3; 1; 3; and 30mg/l medium)
and prednisolone over 24h showed a significant increase to untreated cells at
concentration of 0.3 mg levofloxacin/l medium. These results are correlating
with the results of other studies. Subsequently tenocytes were incubated over
a period of 20 and 60 days in a medium consisting of 100 µg prednisolone/l
medium and ensuing incubated with levofloxacin. This part of the study showed
a significant increase in the expression of phosphatidylserine in comparison
to the untreated cells, beginning at a concentration of 0.3 mg levofloxacin/l
medium. Consequently it was possible to show that using Annexin V for flow
cytometric detection of phosphatidylserine expression, it is possible to
detect the increased toxic effects of levofloxacin and prednisolone solely,
and in combination on human tenocytes in vitro. The MTT cytotoxicity test on
tenocytes incubated with levofloxacin solely showed an increased effect on
cells incubated with 3.125 mg levofloxacin/l medium. A combined incubation
showed an increased effect at a concentration of 100mg levofloxacin/l medium.
The detection of type-I collagen in tenocytes incubated with levofloxacin
solely in two different concentrations (3 and 30 mg/l medium), and in
combination with prednisolone at a concentration of 100 µg prednisolone/l
medium showed a decrease in type-I collagen production in comparison to
untreated cells, beginning at a concentration of 3mg levofloxacin/l medium.
Furthermore a subsequent test with tenocytes incubated with 100µg
prednisolone/l medium over 20 days and ensuing incubated with levofloxacin at
the above concentrations showed an increased effect on the type-1 collagen
production. The transmitted-light microscopy showed significant morphological
effects on the tenocytes incubated with prednisolone over 20 days. This in-
vitro study on human tenocytes showed that levofloxacin and prednisolone has
synergetic effect on these cells. These effects are detected in concentrations
that are correlating with the plasma concentrations reached during a therapy
using these substances. Furthermore the results are supporting clinical
experiences and studies suggesting that a therapy with prednisolone in
combination or subsequent to a therapy with a quinolone such as levofloxacin
is increasing the risk of quinolone associated tendopathy. Beyond that, these
advanced in-vitro models allows further studies in order to detect the
toxicity of other quinolones alone, or in combination with other substances.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Wirkungen von Levofloxacin und Prednisolon alleine und in Kombination auf
humane Tenozyten in vitro
dc.contributor.contact
anders.fagh@web.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. R. Stahlmann
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. M. Shakibaei
dc.contributor.furtherReferee
Priv-Doz. Dr. med. U. Steckelings
dc.date.accepted
2013-10-25
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000094527-5
dc.title.translated
The effects of levofloxacin and prednisolone solely or in combination on human
tenocytes in vitro
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000094527
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