Die Epiduralanalgesie hat sich in den letzten Jahren bei thoraxchirurgischen und abdominalchirurgischen Eingriffen als postoperative Schmerztherapie etabliert. Trotzdem gibt es bis heute keine allgemeingültige Dosisempfehlung von Sufentanil in Kombination mit 0,2%igen Ropivacain zur epiduralen Anwendung. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, zu untersuchen, ob die höhere Dosierung an Sufentanil (1,0µg/ml versus 0,5µg/ml) eine effizientere postoperative Schmerztherapie bieten kann und welche der beiden Schmerzmittellösungen einen höheren Bedarf an Zusatzmedikation fordert. Insgesamt wurden dafür die Daten von 1000 Patienten ausgewertet, die zwischen Januar 2005 bis September 2007 vom Akutschmerzdienst der Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin der Charité – Universitätsmedizin betreut wurden. Die Patienten wurden dazu in zwei Gruppen eingeteilt: • Gruppe 1 (n=500): Patienten, bei denen der Epiduralkatheter mit einer Dosis von 0,2% Ropivacain und 1,0 Sufentanil zugesetzt wurde. • Gruppe 2 (n=500): Patienten, bei denen der Epiduralkatheter mit einer Dosierung von 0,2% Ropivacain und 0,5 Sufentanildosis bestückt wurde. Alle Patienten wurden aufgrund eines abdominalchirurgischen oder thoraxchirurgischen Eingriffs zur postoperativen Schmerztherapie mit einem thorakalen Epiduralkatheter versorgt. Zur Einschätzung der Effekte der unterschiedlichen Sufentanildosen wurden Daten der präoperativen Visite, die Narkoseprotokolle, die Katheteranlage- Protokolle, die Ver-laufsdokumentationen und die NRS-Überwachungsbögen analysiert. Insgesamt wurden 102 Thoraxoperationen und 892 Ober- und Mittelbauchoperationen erfasst. Zur Erfassung der Effizienz der Schmerztherapie wurden die numerische Ratingskala (NRS), der kumulative Schmerzmittelbedarf an dem Ropivacain/Sufentanil-Lösung, die geforderten und erhaltenen Patientenboli sowie die Menge an Zusatzanalgetika ermittelt. Zusätzlich wurden die Nebenwirkungen Übelkeit, Erbrechen, Pruritus, Atemdepression, neurologische Schäden und epidurale Infektionen erfasst. Der Beobachtungszeitraum erstreckte sich über acht postoperative Tage. Insgesamt waren die Patienten mit beiden Verfahren suffizient analgesiert. In der Gruppe 1 lagen die durchschnittlichen Schmerzangaben in Ruhe bei 0,72 und in Belastung bei 2,3 auf der NRS-Skala. Die mittlere Schmerzselbsteinschätzung der Patientengruppe 2 lag in Ruhe bei 1,53 und in Belastung bei 3,14 auf der NRS-Skala und damit signifikant höher als in der Gruppe 1. Beim Ropivacain- Sufentanil-Verbrauch zeigte sich auch ein deutlich signifikanter Gruppenunterschied. Die über den Beobachtungszeitraum verabreichte Durchschnittsmenge an Ropivacain-Sufentanillösung lag in der Gruppe 1 bei 716ml pro Patient und in der Gruppe 2 bei 1191ml pro Patient. Außerdem benötigte die Patientengruppe 2 einen wesentlich höheren Bedarf an Zusatzmedikation (34,9% mehr als in Gruppe 2). Dafür traten in der Gruppe 1 signifikant häufiger unerwünschte Nebenwirkungen auf. Übelkeit und Erbrechen waren in der Gruppe 1 bei 10% der Patienten, in der Gruppe 2 bei 8% zu beobachten. Das Auftreten von Pruritus wurde mit einer Inzidenz von 10,4% in der Gruppe 1 und von 4,4% in der Gruppe 2 ermittelt. Als Ergebnis dieser Arbeit kann abschließend folgendes resümiert werden: • Die epidurale postoperativen Schmerztherapie in der Dosierung Ropivacain 0,2% plus 1µg/ml Sufentanil ist der Dosierung Ropivacain 0,2% plus 0,5µg/ml Sufentanil überlegen. • Bei Patienten mit einer bekannten Neigung zu Übelkeit, Erbrechen und erhöhter Allergiedisposition sollte wegen der höheren Konzentrationen an Sufentanil der prophylaktische Einsatz von Antiemetika und Antihistaminika erwogen werden.
Combining an opioid with peridural localanalgesia is an excellent technique to control post-operative pain. Sufentanil is a widely used opiod agent, but its optimal dosage has not yet been defined. In this study we wanted to determine the best dose of epidural sufentanil in major surgery.