Primäres Ziel dieser Arbeit war es in einer Placebo kontrollierten Blindstudie den Einfluss von Insol® Dermatophyton (ID) an 51 mit Sommerekzem erkrankten Pferden zu testen. Dazu wurden die Tiere im Februar des Untersuchungsjahres dreimal im Abstand von je zwei Wochen mit ID (n=27) oder mit derselben Menge Placebo (n=24) geimpft. Des Weiteren wurde untersucht, ob sich durch die Behandlung mit ID immunmodulatorische Effekte nachweisen lassen. Hierfür wurden bei jeder Untersuchung der Pferde (insgesamt fünf Mal) Serumblutproben zur Auswertung spezifischer Zytokine (IL-1, IL-4, IL-10, IFN?, TNFa) entnommen. Als dritter Punkt wurden die beiden in-vitro Allergietests Funktioneller in-vitro Test (FIT) und Cellular Antigen Stimulation Test (CAST) vor und nach der Insektensaison durchgeführt und die Ergebnisse verglichen. Die Veränderungen des klinischen Bildes (Hautveränderungen, Juckreiz) wurden anhand eines speziell für diese Studie entwickelten Score-Systems vor (Februar), während (Juni) und nach (November) der Insektenperiode des Untersuchungsjahres beurteilt. Entsprechend den prinzipiell bekannten Prädilektionsstellen wurden 12 Körperregionen festgelegt, die auf je fünf Symptome (Haarbruch, Alopezie, blutige/eitrige Hautveränderungen, Hautverdickung, Schuppen) untersucht und mittels Punktevergabe von 0 (nicht vorhanden) bis 5 (hochgradig vorhanden) bewertet wurden. Aus der Summe dieser Punktzahlen war für jedes Tier und für jeden Zeitpunkt die klinische Ausprägung des Sommerekzems quantifizierbar. Das am häufigsten vorkommende Symptom war der Haarbruch, gefolgt von der Hautverdickung. Alle Symptome, mit Ausnahme der Schuppen, hatten ihren Höhepunkt im Sommer und ihren niedrigsten Wert bei der Erstuntersuchung im Winter. Beim Symptom Schuppen war dies genau umgekehrt. Die am stärksten befallene Region war der Hals, gefolgt von Schweif und Unterbauch. Die deutlichste Ausprägung der Erkrankung konnte im Sommer beobachtet werden, wohingegen im Winter die Symptome am wenigstens ausgeprägt waren. Es ließen sich jedoch von dem Score der Erstuntersuchung im Winter Rückschlüsse auf die Schwere der Erkrankung im Laufe der Saison ziehen. So waren Pferde mit einem hohen Score im Winter auch im Sommer deutlich schwerer betroffen als Pferde mit einem niedrigen Ausgangwert. Bei dem unter verblindeten Bedingungen durchgeführten therapeutischen oder prophylaktischen Einsatz von Insol® Dermatophyton konnte mit dem hier gewählten Therapieschema kein signifikant positiver Effekt auf die klinische Hautsymptomatik des Sommerekzems festgestellt werden. Es ließ sich jedoch der Trend erkennen, dass die mit ID geimpften Tiere im Sommer einen niedrigeren klinischen Score aufwiesen als die mit Placebo behandelten Tiere. Dieser war statistisch nicht signifikant, konnte aber durch eine Besitzerbefragung zum Vergleich des Behandlungsjahres mit dem Vorjahr bestätigt werden. Hierbei beurteilten die Besitzer der Verumpferde die klinische Ausprägung der Symptome ihrer Tiere als signifikant besser als im Vorjahr. Dieser Effekt wurde in der Placebogruppe nicht festgestellt. Allerdings gaben hier die Besitzer an, dass die Symptome im Behandlungsjahr signifikant einen Monat später als im Vorjahr begannen und ebenfalls statistisch signifikant einen Monat kürzer dauerten als im Vergleichsjahr. Die mit ID behandelten Jungekzemer (max. zwei Jahre Symptome) wiesen des Weiteren zu jedem Untersuchungszeitpunkt einen niedrigeren Score auf als die Tiere mit längerer Symptomatik (Altekzemer). Bei der Untersuchung der Zytokine konnte ein immunmodulatorischer Effekt durch die Behandlung mit ID nachgewiesen werden. So stiegen die Konzentrationen von IL-10, TNFa und IFN? in der Verumgruppe deutlich und zum Teil auch statistisch signifikant nach der Impfung an, was eine Verschiebung der Immunantwort von Th2 (Allergie) zu Th1 (Toleranz) bedeutet. Dies wurde in der Placebogruppe nicht festgestellt. Der Vergleich der beiden Allergietests - Funktioneller in-vitro Test (FIT) und Cellular Anitgen Stimulation Test (CAST) - kam zu folgendem Ergebnis: Beide Tests lieferten auch in der insektenfreien Zeit repräsentative und annähernd vergleichbare Ergebnisse. Der FIT war jedoch mit der deutlich niedrigeren Zahl an falsch negativen Pferden der treffsicherere und dadurch genauere Test. Dies lag zum Großteil an den mitgetesteten kreuzreagierenden Insekten, die primär nicht am Sommerekzemkomplex beteiligt sind. Dies lässt darauf schließen, dass ein sehr breites Allergenspektrum für die Erkrankung Sommerekzem verantwortlich ist. Beide Tests waren jedoch in der Stärke der Ausprägung der Allergiebereitschaft im Winter deutlich höher. Ebenso waren die falsch-negativen Pferde im Winter weniger, was zu einem genaueren und zuverlässigeren Ergebnis im Winter führte. Als letzter Punkt wurde der Verwurmungsgrad der Pferde mit dem Schweregrad des Sommerekzems im FIT gegenübergestellt. Hierbei zeigte sich, dass der Verwurmungsgrad nicht direkt proportional mit der Höhe des FIT war. Der Trend ging im Gegenteil dahin, dass stark verwurmte Pferde einen signifikant niedrigeren FIT aufwiesen als Pferde ohne aktuelle Verwurmung. Ein falsch positives Ergebnis des Allergietests, ausgelöst durch eine starke Verwurmung des Tieres, konnte somit ausgeschlossen werden. In weiterführenden Studien müsste untersucht werden, ob der in-vitro vorhandene immunmodulatorische Effekt durch eine Veränderung der ID Rezeptur verstärkt werden könnte, um somit auch in-vivo statistisch nachweisbar zu sein.
The main purpose of this experiment was to test the effect of Insol® Dermatophyton (ID) by employing a placebo controlled blind study, testing 51 horses suffering from summer eczema. The animals were vaccinated three times every two weeks in February of the year the experiment took place using ID (n=27) or placebo (n=24). Furthermore, the testing encompassed showing whether immunomodulatory effects could be detected when having used ID. For this purpose, each time the horses were tested – 5 times in total – blood samples of serum were taken in order to evaluate specific cytokines (IL-1, IL-4, IL-10, IFN?, TNFa). As a third aim, both in-vitro allergy tests – “Funktioneller in-vitro Test” (FIT) and “Cellular Antigen Stimulation Test” (CAST) – were conducted and the results compared. Changes of the clinical results (alteration of skin, itching) were assessed by a score especially developed for this purpose, before, during and after the insect period of the respective testing year. Following the generally well-known predilection sites, 12 body regions were specified, each of which was analysed for five symptoms (hair breakage, alopecia, bloody/purulent skin alteration, dandruff) and rated using points between 0 (not apparent) and 5 (extremely apparent). By adding and evaluating these points, for each animal and each point in time the clinical intensity of the summer eczema could be quantified. The symptom most apparent was the hair brittleness, followed by thickening of the skin. All symptoms, except for dandruff, were most intense in the summer and had their lowest value in the winter. Regarding the symptom of dandruff, it was vice versa. The region most afflicted was the neck, followed by the tail and the lower abdomen. The most obvious characteristic of the medical condition could be observed in summer, whereas in winter the symptoms were least apparent. It is possible though to gather conclusions from the score of the first examination in winter regarding the intensity of medical condition throughout the season. Horses with a high score in the winter were also afflicted worse in summer than horses with a generally lower score. After having used ID in a therapeutical or prophylactic placebo controlled blind study, it could not be established that there was a significantly positive effect on the symptomatology of skin affected by summer eczema. However, a positive trend could be observed in that the ID vaccinated animals in summer had a lower score than the ones which had been treated with a placebo. The score, nevertheless, was not statistically significant. This trend, however, could be confirmed by an owner-survey comparing the year of treatment with the year before. On this occasion the owners of the verum group evaluated the clinical appearance of the symptoms as significantly improved in the year of treatment compared with the year before. This effect could not be seen in the placebo group. Therefore in this group the owners declared that the average beginning of the symptoms was one month later (July) than the year before and lasted one month less (3 months), too. Both were statistically significant. Furthermore, the “young eczema” horses treated with ID (with symptoms of 2 years maximum) had a respectively lower score each time they were examined. Having examined the cytokines, an immunomodulatory effect resulting from the therapy could be verified. For instance, the concentrations of IL-10, TNFa, and IFN? in the verum group rose considerably and what is also statistically significant, they rose after the vaccination too. This means an immunomodulatory shift from Th2 (allergy) to Th1 (tolerance). However, this effect could only be shown in- vitro. Comparing both allergy tests FIT and CAST, the results were as follows: both tests come to representative and similar results, also regarding off- insect periods. Nevertheless, FIT is the more sensitive and therefore more accurate test, having an obvious lower number of false-negative horses. This is mainly due to the cross-reacting insects, which are not primarily involved in the summer eczema complex. This suggested that there is a very wide allergen-spectrum responsible for the summer eczema disease. In both tests, however, in winter the manifestation of summer eczema disposition in the winter was more extreme; there were also not as many false-negative horses in winter. All of this leads to a more accurate and reliable result in winter. As a final point, the intensity of worm attack was contrasted with the severity of summer eczema symptoms in the FIT test. It could be shown that the worm attack was not directly proportional to the score of FIT. On the contrary, the tendency could be observed that verminous horses had a significantly lower FIT than horses without any actual worm attack. A false-positive result of the allergy test, caused by a strong worm attack, is therefore impossible. Further studies will have to establish if the immunomodulatory effect, shown in-vitro, can be intensified by changing of the ID formula, hence allowing statistical evidence in-vitro.