Während es bei vollkeramischen Verbundkronen nur noch in Ausnahmefällen zu Gerüstfrakturen kommt, stellen Verblendfrakturen, vor allem Chippings, klinisch noch einen wesentlichen Anteil an Komplikationen dar. In der vorliegenden prospektiven Untersuchung wurde die klinische Bewährung eines anatomisch veränderten Gerüstes über zwei Jahre untersucht. Alle Kronen wurden nach dem Cercon® - Verfahren (DeguDent GmbH, Hanau) hergestellt. Für die Kontrollgruppe wurden, so wie es bislang üblich ist, Gerüste mit gleichmäßiger Schichtstärke verwendet. Als Werkstoff diente Cercon® base bzw. Cercon® base colored, ein Rohling aus vorgesintertem Y-TZP-A. Das Prinzip der anatomischen Gerüstgestaltung, so wie es für die Experimentalgruppe in der vorliegenden Studie angewandt wurde, sieht vor, in besonders starken Kaubelastungen ausgesetzten Bereichen die Verblendkeramik zu unterstützen und gleichzeitig eine möglichst gleichmäßige Schichtstärke für die Verblendung zu erzielen. Eine Verminderung der Ästhetik soll durch das veränderte Design aber nicht in Kauf genommen werden müssen. Die Gerüstkäppchen der Studiengruppe wurden virtuell (Cercon® art V 2.2) durch okklusale Verstärkung höcker- und randleistenunterstützend modelliert. Zusätzlich erhielten tragende Höcker an den bukkalen bzw. oralen Flächen auf Höhe des anatomischen Äquators bis in den Approximalraum hinein eine Verstärkung durch einen C-förmigen Ring (C-Ring nach Dr. Pishwa). In der Kontroll- wie auch in der Experimentalgruppe wurden jeweils 36 Kronen in dem Seitenzahnbereich eingegliedert, wobei höchstens zwei Kronen pro Patient in die Studie aufgenommen wurden. Die klinische Behandlung fand in den Studentenkursen der Abteilung für Zahnärztliche Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre, der Klinik und Poliklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Charité- Universitätsmedizin Berlin statt. Die Gerüstkonstruktionen und die Verblendungen (Cercon® ceram kiss) wurden in zahntechnischen Laboren vorgenommen, während die Gerüste zentral von der Firma DeguDent hergestellt wurden. Nach der Eingliederung in den Studentenkursen wurden die Patienten nach zwei Wochen, nach sechs Monaten, nach einem Jahr und nach zwei Jahren zur Nachuntersuchung durch einen Zahnarzt einbestellt. Das Hauptaugenmerk lag in der Kontrolle der Materialbeständigkeit. Aber es wurden ebenso die gingivale und parodontale Gesundheit, die statische und dynamische Okklusion, weitere klinische Befunde (Approximalkontakte, Randübergang, Perkussion, Zahnlockerung, Sensibilität) und die Patientenzufriedenheit überprüft. Aus allen Bewertungen der verschiedenen Untersuchungskriterien ergaben sich für die Kronen die drei Kategorien klinisch exzellent, klinisch akzeptabel und klinisch nicht akzeptabel und damit erneuerungsbedürftig. In der Studiengruppe wurden 88,6% der Kronen als klinisch exzellent eingestuft. In der Kontrollgruppe waren es nur 57,6% der Kronen. Die durchschnittliche Benotung der Ästhetik der Kronen lag für beide Gruppen im sehr guten Bereich. Während des Beobachtungszeitraumes von zwei Jahren traten weder in der Kontroll- noch in der Studiengruppe Gerüstfrakturen auf. Zwischen Kontroll- und Studiengruppe konnten aber hochsignifikante Unterschiede bezüglich der Materialbeständigkeit der Verblendkeramik beobachtet werden: \- In der Studiengruppe wurde bei keiner Krone ein Materialversagen festgestellt. \- In der Kontrollgruppe traten innerhalb der zwei Jahre bei 12,1% der Kronen Verblendfrakturen auf, die noch als klinisch akzeptabel angesehen wurden. 18,2% der Kronen aus der Kontrollgruppe wiesen jedoch Verblendfrakturen auf, die die Funktion und/oder die Ästhetik in der Art beeinträchtigten, dass eine Kronenerneuerung notwendig erschien. Insgesamt trat also bei 30,3% der Kronen ein Materialversagen auf. Der Hauptanteil der Materialversagen bestand aus Chippings, nur in zwei von zwölf Fällen schien die komplette Verblendschicht verloren gegangen zu sein, was aber mikroskopisch nicht kontrolliert wurde. Sprünge oder Risse wurden nicht beobachtet. Das Prinzip der hier angewendeten anatomischen Gerüstgestaltung, hat sich in der vorliegenden Untersuchung klinisch bewährt. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass durch die Gerüstmodifikation eine hochsignifikante Verbesserung in der Materialbeständigkeit erzielt werden konnte, ohne ästhetische Einbußen in Kauf nehmen zu müssen.
Bulk fractures only occur on very rare occasions in bilayered all-ceramic crowns, where as veneer fractures, above all chippings, still present a frequent amount of clinical complications. The purpose of the current prospective study was to examine the clinical performance of an anatomically modified framework for a period of two years. All crowns were manufactured following the Cercon process (DeguDent GmbH, Hanau). As is common practice, the frameworks for the control group were made of even thicknesses of Y-TZP-A (Cercon® base or Cercon® base colored) and therefore not modified. The crowns for the experimental group were fabricated with a modified framework design. The principle of the modification was to support the veneering of ceramic in areas of stronger load during mastication and to achieve a nearly even veneering layer thickness, if possible without loss of aesthetics. The framework copings of the experimental group were constructed with the aid of the software program Cercon® art V 2.2. Therefore the framework reinforcements were placed in the cusp and ridge area and the coping walls were built up with a C-shaped ring along the equator line of the functional cusps and the proximal region. There were 36 crowns fabricated for the lateral tooth area of both the controlled and the experimental group, however, not more than two crowns per patient were included in the study. The clinical treatments took place in the student courses of the Department of Prosthetic Dentistry of the Clinic for Dental and Oral Medicine at the Charité (Abteilung für Zahnärztliche Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre, der Klinik und Poliklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Charité- Universitätsmedizin Berlin). The framework constructions and the veneering (Cercon® ceram kiss) were made in dental laboratories where as the milling of the framework copings was produced centrally by the DeguDent GmbH. Having integrated the crowns in the student courses the patients were reviewed by a dentist after two weeks, after 6 months, after one year and after 2 years. The focus for the examination was to control the reliability of the material. Further to this the patients were also checked for gingival and periodontal health, static and dynamic occlusion, points of proximal contact and transitional zones between tooth and crown. Endodontic reactions, tooth mobility and sensitivity as well as patient satisfaction were also controlled and documented. With these evaluations it was possible to classify the crowns into the following categories: clinically excellently, clinically acceptable or clinically unacceptable, with the consequence that the crown had to be replaced. In the experimental group 88.6% of the crowns were classed as clinically excellent. In the control group however, only 57.6% of the crowns were categorized at this level. For both groups the average mark for the aesthetics of the crowns fell in the range of very good (excellent). No bulk fractures were observed in the experimental or in the control group during the two-year period of evaluation. Despite this, highly significant differences between both groups concerning the reliability of the veneering material were found: \- In the experimental group no single material failure was ascertained. \- In the control group veneering fractures occurred in 30.3% of all crowns. Among these 12.1% of fractures were classified as clinically acceptable and the crowns could remain in situ. The remaining 18.2% showed more severe veneering fractures meaning that the functional and/or the aesthetic requirements were affected and the crown had to be removed. The majority of the veneering fractures were noted as chippings. Only two of the twelve cases of material failure showed that a delamination of the whole veneering layer had taken place, however this was not microscopically controlled. No cracks were observed. The principle of the anatomically modified framework used in the trials has been clinically proven. The results of the study show that this framework design is able to unite a highly significant improvement of the material reliability as well as retaining the aesthetic requirements for all-ceramic crowns.