dc.contributor.author
Saure, Christoph Werner
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:33:41Z
dc.date.available
2003-09-10T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12116
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16314
dc.description
Titelblatt und Inhalt
1 Einleitung
1.1 Überblick
1.2 Zielsetzung
1.3 Die Organismen
1.3.1 Bienen (Hymenoptera Aculeata: Apidae)
1.3.2 Schwebfliegen (Diptera Brachycera: Syrphidae)
1.3.3 Kreuzblütler (Brassicaceae)
2 Untersuchungsgebiet und Methoden
2.1 Standortcharakterisierung
2.1.1 Geografische Lage und Geomorphologie
2.1.2 Nutzung
2.1.3 Habitatstrukturen
2.1.4 Klima und Witterung
2.2 Erfassung der Blütenbesucher
2.3 Determination, Nomenklatur, Gefährdung, Biologie und Ökologie der Arten
2.4 Nachweis der windbedingten Pollendispersion
2.5 Statistische Auswertungsmethoden
2.6 Auskreuzungsuntersuchungen
2.6.1 Biotests
2.6.2 Charakterisierung der Hybridpflanzen
3 Ergebnisse
3.1 Artenbestand und Blühphänologie der Pflanzen
3.2 Artenbestand Bienen
3.2.1 Anzahl und Gefährdung der Arten
3.2.2 Biologie und Ökologie der Arten
3.2.3 Die Bienenfauna in Vergleichsstudien
3.2.4 Stylopisierte Bienen
3.3 Artenbestand Schwebfliegen
3.3.1 Anzahl und Gefährdung der Arten
3.3.2 Biologie und Ökologie der Arten
3.4 Räumliche und zeitliche Verteilung von Bienen und Schwebfliegen
3.4.1 Artenverteilung auf Habitatstrukturen
3.4.2 Dominanzstrukturen und Phänologien in den Teilhabitaten des
Versuchsfeldes
3.4.3 Dominanzstrukturen an den Fallenstandorten
3.4.4 Verteilung der Arten nach der Fangmethode
3.5 Übertragung von Rapspollen durch Bienen
3.6 Weitere ausgewählte Insektengruppen am Raps
3.7 Übertragung von Rapspollen durch Wind
3.8 Auskreuzungsuntersuchungen
3.8.1 Biotests
3.8.2 Charakterisierung der Hybridpflanzen
4 Diskussion
4.1 Artenbestand
4.1.1 Bienen
4.1.2 Fächerflügler
4.1.3 Schwebfliegen
4.2 Räumliche Verteilung der Bienen und Schwebfliegen
4.2.1 Artenverteilung auf Habitatstrukturen
4.2.2 Individuenzahlen und Dominanzstrukturen
4.2.3 Methodendiskussion
4.3 Übertragung von Rapspollen durch Bienen
4.4 Übertragung von Rapspollen durch Schwebfliegen
4.5 Übertragung von Rapspollen durch andere Insekten
4.6 Übertragung von Rapspollen durch Wind
4.7 Auskreuzungsuntersuchungen
5 Zusammenfassung
6 Summary
7 Literatur
8 Anhang
Danksagung
Verzeichnis der Publikationen
dc.description.abstract
Im Frühjahr und Frühsommer 1998 und 1999 wurden auf der Versuchsfeldanlage der
Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) bei Dahnsdorf
in Brandenburg am Raps und in rapsbegleitenden Strukturen blütenbesuchende
Insekten untersucht. Dabei konnten 94 Bienen- und 48 Schwebfliegenarten
nachgewiesen werden. Die Artenzahlen sind hinsichtlich des eingeschränkten
Untersuchungszeitraumes überraschend groß. Viele Arten sind ökologisch
anspruchsvoll und faunistisch bemerkenswert. Eine Biene war von dem seltenen
Fächerflügler Halictoxenos arnoldi parasitiert, der erstmals für Brandenburg
nachgewiesen wurde.
Bienen und Schwebfliegen waren ungleichmäßig auf die einzelnen
Habitatstrukturen verteilt. Ein Vergleich der Artenidentitäten (SOERENSEN-
Index) der Teilhabitate ergab jedoch eine große faunistische Ähnlichkeit
zwischen den Kreuzblütlerbeständen des Versuchsfeldes (Artenidentität von 65
%). Dabei zeigten der transgene Raps und der konventionelle Raps der
Mantelsaat den höchsten Grad an Übereinstimmung (Artenidentität von 69 %). Die
Tatsache, dass auf dem Versuchsfeld zum großen Teil dieselben Insektenarten an
Rapsblüten und an Blüten anderer Brassicaceen anzutreffen waren, erhöhte die
Wahrscheinlichkeit einer Pollenübertragung vom GVO-Raps auf verwandte
Pflanzen. Auch die Dominanzspektren der blütenbesuchenden Bienen stimmten beim
transgenen und konventionellen Raps weitgehend überein. Unterschiede in der
Dominanzfolge bestanden zu den Kreuzblütlern in den Habitatinseln, bedingt
durch deren im Vergleich zum Raps spätere Blütezeit.
Markierungsversuche an Hummeln und Solitärbienen konnten zeigen, dass
dieselben Individuen Blüten des transgenen Rapses und später Blüten anderer
Brassicaceen anfliegen. Die Analyse von Pollenladungen einer Erdhummel
bestätigte, dass erwartungsgemäß transgener Rapspollen transportiert wird.
Aufgrund der ausgeprägten Blütenstetigkeit der Honigbiene wurde deren
Potenzial für den Pollentransfer vom Raps auf Wildkräuter trotz hoher
Individuendichten als gering eingestuft. Neben Bienen und Schwebfliegen wurden
auch zahlreiche Vertreter anderer Insektengruppen als Blütenbesucher und
Pollenüberträger beobachtet, darunter Marienkäfer-, Haarmücken- und
Pflanzenwespenarten.
Neben der insektenbedingten ist auch die windbedingte Bestäubung beim Raps von
Bedeutung. Die Auswertung von Pollenfallen zeigte einen Zusammenhang zwischen
der Witterung und den von Rapsschlägen emittierten Pollenmengen. Die
Konzentration von Rapspollen in der Luft nahm mit zunehmender Entfernung vom
Feld rasch ab und betrug in einem Abstand von 10 m nur noch 4,5 % (1998) oder
37 % (1999) der am Feldrand gemessenen Werte, in Abhängigkeit von Temperatur
und Niederschlag.
Geerntete Kreuzblütlersamen wurden ausgesät und die aufgelaufenen Jungpflanzen
mit Glufosinat behandelt. Dabei überlebten nur Sareptasenfpflanzen die
Herbizidapplikationen. In 64 der überlebenden Pflanzen wurde das pat-Gen
molekulargenetisch nachgewiesen. Einige Hybridpflanzen wurden auch
cytogenetisch und phänotypisch charakterisiert. Die Auskreuzungsrate vom
transgenen Raps in Sareptasenf war mit 0,26 % überraschend groß, insbesondere
im Vergleich zur Auskreuzungsrate vom transgenen in konventionellen Raps der
Mantelsaat am gleichen Versuchsstandort (0,15 % bis 0,32 %).
Das Ausmaß der Auskreuzung hängt nicht nur von der Pollenkonzentration in der
Luft, sondern auch von anderen Faktoren wie der aktuellen Witterung und der
Abundanz und dem Verhalten der blütenbesuchenden Insekten ab. Die geringe Zahl
an Hybriden in 1999 (6 Pflanzen) beruhte auf der vergleichsweise feucht-kühlen
Witterung während der Raps-Vollblüte, die eine kleinräumige Verfrachtung des
Pollens mit hoher Selbstungswahrscheinlichkeit zur Folge hatte. Während der
Raps-Vollblüte 1998 führte dagegen ein trockenes und warmes Wetter zu einer
weiträumigen Verteilung des Pollens im Luftraum mit höherer Wahrscheinlichkeit
einer Fremdbestäubung. Daraus resultierte eine deutlich größere Zahl an
Sareptasenfhybriden (58 Pflanzen). Ob diese Hybride das Ergebnis einer
windbedingten oder einer insektenbedingten Pollenübertragung waren, konnte
nicht eindeutig festgestellt werden, da eine trocken-warme Witterung auch
maßgeblich die Aktivität der Bienen und anderer Blütenbesucher beeinflusst.
Eine F1 -Hybride wurde bis zur Samenreifung kultiviert und 43 in Größe, Farbe
und Oberflächenstruktur sehr heterogene Samen geerntet. Aus diesen Samen
entwickelten sich sechs Pflanzen der F2 ?Generation, von denen in zwei das
Herbizidresistenz-Gen nachgewiesen wurde. Wie das Auflaufen einer F2
?Generation zeigte, sind die aus der Kreuzung von transgenem Raps und
Sareptasenf hervorgegangenen Hybride teilweise fertil.
Da blütenbesuchende Insekten aufgrund der hohen Artenanzahl und ihres
artspezifischen Verhaltens nicht auf Raps beschränkt bleiben, werden auch
benachbarte und synchron blühende rapsverwandte Pflanzen besucht. Dabei
besteht die Möglichkeit einer Pollenübertragung und Auskreuzung. Freisetzungen
von transgenem Raps sollten deshalb von einem Monitoring begleitet werden, das
insbesondere der Suche nach Auskreuzungsereignissen (Hybriden) und der
Beobachtung von deren Verhalten in naturnahen Pflanzengesellschaften dient.
Die Ergebnisse zur Auskreuzung der Herbizidresistenz zeigten ein hohes
Übertragungspotenzial auf Sareptasenf. Für ein Modellsystem zur
Risikobewertung der Auskreuzung von transgenem Raps erscheint Brassica juncea
deshalb geeignet. Bereits während der Durchführung eines
Freisetzungsexperimentes sollte dieses Modellsystem in das Monitoring
integriert werden.
de
dc.description.abstract
Flower-visiting insects in oilseed rape and accompanying vegetation were
mapped on the trial fields of the Federal Biological Research Centre for
Agriculture and Forestry (BBA) near Dahnsdorf, state of Brandenburg, in spring
and early summer in 1998 and 1999. In that relatively short period of study,
the surprisingly high numbers of 94 bee species and 48 hoverfly species were
found. Many species are ecologically demanding and faunistically remarkable.
One bee was found parasitised by the rare Strepsiptera Halictoxenos arnoldi,
which was found for the first time in Brandenburg.
Bees and hoverflies were unevenly spread over the various habitat structures.
A comparison of species identity among various habitats according to the
SOERENSEN index, however, showed great fauna similarity in the crucifer stands
in the trial fields (identity of species of 65 %). The highest degree of
species similarity (69 %) was found between transgenic oilseed rape and
conventional oilseed rape sown in a strip surrounding the transgenic crop. The
fact that largely the same species were found on flowers of rapeseed and on
flowers of other cruciferous plants increases the probability of pollen
transfer from genetically modified oilseed rape to related plants. The
dominance spectra of flower-visiting bees were also largely similar in
transgenic and in conventional oilseed rape. Differences in the dominance
sequence were found in comparison with cruciferous plants in the habitat
islands. These were attributed to the late flowering of these plants, compared
to the rapeseed.
We were able to show in mark-recapture experiments with bumblebees and
solitary bees that the same individuals were visiting flowers of transgenic
oilseed rape and later flowers of other cruciferous plants. An analysis of a
bumblebee's pollen loads showed that pollen of transgenic rape was transported
as expected. A honeybee?s potential of pollen transfer from oilseed rape to
weeds was seen as rather weak, in spite of the high individual density,
because of the bees? marked preference for one flower. Apart from bees and
hoverflies, many other insects, including ladybirds, March flies and sawflies,
were observed to visit flowers and transfer pollen.
Transport of rapeseed pollen depends both on insects and on wind. Examination
of pollen traps showed a close link between weather and pollen amounts
transported from rape fields by wind. Pollen concentration in the air rapidly
decreased with distance from the rape field. At 10 m distance, the
concentration was only 4.5 % (1998) or 37 % (1999) of the concentration
measured at the edge of the field, the level depending on temperature and
rainfall.
Seed of cruciferous plants were harvested and sown out, and emerging seedlings
were treated with glufosinate herbicide. Only a few plants of sarepta mustard
survived the treatment. In 64 of the surviving plants, the pat gene was
detected on the molecular genetic level. Some hybrid plants were also
characterised cytogenetically and phaenotypically. With 0.26 %, the rate of
out-crossing of transgenic oilseed rape to sarepta mustard was surprisingly
high, particularly when compared to the out-crossing rate of transgenic rape
to conventional rape in the catch crop seed, which was up to 0.15 % and 0.32 %
in the same trial site.
The degree of out-crossing does not only depend on the pollen concentration in
the air, but also on other factors, such as weather and abundance and
behaviour of flower-visiting insects. The low number of hybrids (6 plants) in
1999 was attributed to the relatively wet and cold weather during rape
flowering in that year, which allowed pollen transport only over short ranges
resulting in a high probability of self-fertilisation in rape plants. In 1998,
warm and dry weather during rape flowering allowed farther pollen transport,
leading to a higher probability of cross-fertilisation and a markedly higher
number of sarepta mustard hybrids (58 plants). It cannot be definitely said
whether hybrids were the result of wind or insect-carried pollen, because dry
and warm weather has also decisive influence on the activity of bees and other
flower-visiting insects.
One F1 hybrid was cultivated up to seed ripeness, and 43 seeds extremely
heterogeneous in size, colour and surface structure were harvested. Six F2
plants developed, and two of them were found to carry the herbicide resistance
gene. The emergence of F2 plants proved that the hybrids stemming from out-
crossing of transgenic rape to sarepta mustard are partly fertile.
Because of the great number of flower-visiting insect species and the specific
behaviour of the species, these are not only visiting oilseed rape, but also
related plants flowering in the neighbourhood and at the same time. This leads
to pollen transfer and out-crossing. Field releases of transgenic oilseed rape
should therefore be carefully monitored, in particular with an eye to the out-
crossing incidence (development of hybrid plants) and the behaviour of hybrid
plants in natural or semi-natural plant communities.
Results of our study of out-crossing of herbicide resistance indicated a high
potential of transfer to sarepta mustard. Brassica juncea seems therefore
suitable for use in a model of risk assessment of out-crossing of transgenic
oilseed rape. The model of risk assessment should be integrated in the
monitoring already during field release trials.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
flower-visiting insects
dc.subject
pollen transfer
dc.subject
cruziferous plants
dc.subject
transgenic oilseed rape
dc.subject
risk assessment
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::570 Biowissenschaften; Biologie::570 Biowissenschaften; Biologie
dc.title
Insekten am konventionellen und transgenen Raps
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Burkhard Schricker
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Ekkehard Wachmann
dc.date.accepted
2003-07-04
dc.date.embargoEnd
2003-09-11
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2003002362
dc.title.subtitle
Blütenbesuch, Pollentransfer und Auskreuzung
dc.title.translated
Insects in transgenic and conventional oilseed rape
en
dc.title.translatedsubtitle
flower-visiting, pollen transfer and out-crossing
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000001063
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2003/236/
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000001063
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free
dcterms.accessRights.openaire
open access