Das Verfahren des Selektiven LASERsinterns hat sich in der Prototypenherstellung bewährt und wird bei der Herstellung von individuell angefertigten Implantaten in der Defektprothetik, insbesondere aber in der Orthopädie sowie der Mund- Kiefer- und Gesichtschirurgie, erfolgreich eingesetzt (Vail et al., 1999; Zhang, 2008; 2009). Die maßgefertigten Unikate ersetzen fehlendes Gewebe im Bereich des Knochens der Schädelkalotte oder des Nasenrückens der Patienten und können genau angepasst werden (Knappwost, 1950; Beschnidt & Strub, 1999; Bindl & Morman, 2005). Sinn und Zweck ist hier die Auffüllung großer knöcherner Defekte,, welche vom Knochengewebe nur begrenzt wieder aufgefüllt werden könnten. Eine Rekonstruktion mit SLS-Implantaten, die mit Hilfe der Computertomographie maßgeschneidert werden, vergrößert die Heilungschancen und verkürzt die Regenerationszeit. Dies ist jedoch nicht vergleichbar mit der Herstellung von prothetischen Konstruktionen in der Zahnheilkunde, da gerade hier höchste Anforderungen an die Präzision und Maßhaltigkeit gestellt werden. Im Gegensatz zum regenerativen Knochengewebe wächst Zahnhartsubstanz nicht nach und in der Zahnprothetik liegt die Messlatte deutlich höher. Die althergebrachte Gusstechnologie wurde gerade zum Ende des letzten Jahrtausends so perfektioniert und als Standardtechnik in den zahntechnischen Laboratorien angewandt, Der erreichte Qualitätsstand der Gussverfahren war und ist als sehr hoch anzusehen. Die modernen CAD/CAM- Frästechniken markierten hier allerdings – insbesondere was die Materialhomogenität und die Reproduzierbarkeit betraf - einen neuen Meilenstein der zahnärztlichen Prothetik und setzte neue Maßstäbe. Die Großserienfertigung von Kronen und Brücken sowie anderer prothetischer Konstruktionen mit Hilfe des Selektiven LASERsinterverfahrens muss sich hier in allen Belangen an den Ergebnissen der althergebrachten konventionellen Fertigungsmethoden, z. B. Gusstechnologie mit Verblendkeramik, als auch - und das im Besonderen an den Ergebnissen anderer hochmoderner Fertigungstechniken -, z. B. CAD/CAM-Frästechnik, messen lassen. Die CAD/CAM-Frästechnologie verkürzte die Fertigungszeiten für Kronen und Brückengerüste deutlich und konnte gerade in den letzten Jahren die konventionellen Verfahren in puncto Präzision deutlich in den Schatten stellen (Spiekermann, 1986; May, 1998; Nakamura et al., 2000; Nakamura, 2003; Kokubo, 2005; Reich, 2005; Tinschert & Natt, 2007; Drago et al., 2010; Kohorst, 2010; Tinschert, 2001). Bis auf geringe Nacharbeiten steht nach dem CAD/CAM-Fräsen ein passgenaues Kronen- oder Brückengerüst zur Verfügung. Beim Selektiven LASERsintern können in einem deutlich längeren Arbeitsgang eine Vielzahl von Kronen- und Brückengerüsten gefertigt werden, doch fallen hier sehr zeitaufwändige Nacharbeiten an, welche nur manuell durchgeführt werden können. Die Ursache dafür sind die Haltestege, die das jeweilige Bauteil sicher an die Sockelplatte binden sollen (Riquier, 2006). damit es nicht zu massiven Verzügen kommt (Eisen, 2008). Individuelle Fehler beim Ausarbeiten sind vorprogrammiert und nicht auszuschließen. Das Argument der materialsparenden Fertigung kommt nicht zum Tragen, da die Materialverluste die beim Abtrennen der sogenannten Haltestege auftreten nicht unerheblich sind. Die anfallenden Reste sind nicht weiter verwertbar, wandern also in den Müll. Bedauerlicherweise ist es der Firma EOS (Krailling, Deutschland) nicht gelungen die Brücken in den vorgegebenen Verbinderquerschnitten maßgenau zu produzieren. Die Brückengerüste aus der T1-Legierung mit einem Verbinderquerschnitt von 3 mm2 waren sehr unregelmäßig und entsprachen im Gesamtbild eher denen der Brückengerüste mit einem ansteigenden Verbinderquerschnitt von 4-6-8 mm2. Dies ergab das manuelle Nachmessen der Verbinderquerschnitte. Die Brückengerüste mit den Verbinderquerschnitten von 4 mm2 und 4-6-8 mm2 entsprachen annähernd den Maßvorgaben. Dies konnte für beide Materialgruppen, T1 und T2 ermittelt werden. Hier zeigte sich erneut, dass die SLS-Technologie den Anforderungen der modernen Zahnheilkunde in puncto Präzision nicht genügen kann. CAD/CAM suggeriert Dimensionen im Mikrometerbereich und eine sehr hohe Qualität sowohl an den Rändern als auch im Volumen. Dies gilt nicht für das SLS-Verfahren. Es treten zu große Defekte auf, die auch durch das im Rahmen des Abtrennens der Stützstrukturen notwendige Nachbearbeiten nicht beseitigt werden können. Dies führt zu Fehlern beim Aufbrennen der Keramik, dem Abplatzen derselben, Froschaugen (Blasen) sowie Spannungen an der Grenzfläche von Gerüst zu Keramik. Diese sind häufig erst später sichtbar und nicht reparierbar und somit auch nicht tolerierbar.
Over the last decades, technological progress and especially the development of high-performance computer systems have lead to continuous improvements of CAD/CAM systems in general and in the manufacturing of dental technical works. Until present, the subtractive milling procedure has become firmly established. Manufacturers advertise selected laser sintering (SLS) as a new manufacturing method, combining efficiency and material-saving CAD/CAM system, designed for production of high quantities of individual prosthetic constructions. This study gives considerations on the qualitative aspects of the SLS-method, also anticipating whether the constructions manufactured are able to meet the requirements of daily dental practice. Subject to in vitro investigations, were four-unit-bridges manufactured using the SLS-technique. This survey rated the quality of the internal structure, the marginal gap and the gap of the cementum geometry, as well as the precision fit resulting from this and the dimension accuracy. Furthermore, analyses were carried out concerning the flexural strength of the bridge frameworks in relation to the cross-sectional geometry. Finally, SLS-bridge frameworks may be certified to render a sufficient structural stability resp. flexural strength. As far as the marginal gaps are concerned, they turned out to be acceptable, even though they show a broad variance scattering of values. The geometry of the cementum gap is hard to predict in SLS-manufacturing. Permanently, there might result cone-shaped structures protruding into the inner part of the crown. They impede the flowing away of viscous cements and thus make it impossible to cement the constructions in the desired final position. The dimension accuracy – especially of the connectors – has not been sufficiently elaborated for dental-technical constructions. The quality of the framework is characterized by various defects in the bulk. Major defects and micro cracks on the surfaces, the appearance of gap corrosion in the inner part/region of the crown with damage of the pulp may be expected. Based on these results, it may be concluded that devices produced using SLS-technique are acceptable in stability and strength, however, not in the prediction of accuracy of the cement gaps.