dc.contributor.author
Born, Rike Marie
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:22:28Z
dc.date.available
2007-01-21T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/11853
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16051
dc.description
Gesamtdissertation
dc.description.abstract
Durch Interventionsmaßnahmen (wie z. B. motivierende Interviews, Informations-
materialien, Nikotinersatzpräparate) im hausärztlichen Bereich ist es möglich,
Raucher zum Rauchstopp zu bewegen87,88. Jedoch ist bisher wenig über
Entwöhnungsmaßnahmen für Raucher in Rettungsstellen bekannt42,44. Auch über
Rauchen als möglichen Prädiktor für Loss to follow-up (Studienabbruch) bei
Interventionsstudien in einem Rettungsstellen-Setting gibt es bisher keine
Informationen. Loss to follow-up kann die Validität von Studienergebnissen
beeinträchtigen46. In anderen Settings (Schulen, kieferorthopädische Praxen)
konnte bereits gezeigt werden, dass Substanzgebrauch das Risiko für Loss to
follow-up erhöht58,60. Das Ziel dieser Arbeit war es zu prüfen, ob Rauchen bei
einer Interventionsstudie zu Substanzgebrauch in einem Rettungsstellen-Setting
ein Prädiktor für Loss to follow-up bei jungen, leicht traumatisierten
Patienten war. Zusätzlich sollte geprüft werden, ob Raucher auch unabhängig
von anderen Einflussgrößen ein erhöhtes Risiko hatten, eine solche Studie
frühzeitig abzubrechen. Außerdem sollte in der Gruppe der Raucher der Einfluss
der Nikotinabhängigkeit und der Motivationslage hinsichtlich eines Rauchstopps
auf den Studienabbruch ermittelt werden. Als Grundlage dienten Daten der
Lebensstil-Studie der Charité-Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité
Mitte. Der Patienteneinschluss erfolgte von Dezember 01 bis Januar 03 in der
chirurgischen Rettungsstelle der Charité-Campus Mitte. Einschlusskriterien
waren neben der schriftlichen Einverständniserklärung ausreichende
Deutschkenntnisse, ein akutes Trauma und ein Alter von größer oder gleich 18
Jahren. Patienten mit schweren psychiatrischen Erkrankungen oder schweren
Traumata, die eine Befragung unmöglich machten, sowie Patienten, die in
Polizeibegleitung in die Rettungsstelle kamen, wurden nicht in die Studie
eingeschlossen Die Baseline-Befragung (T0) enthielt Fragen zu
sozioökonomischem Status und Substanzgebrauch (Alkohol-, Drogen-,
Nikotinkonsum). Patienten, die aktuell rauchten, wurden als Raucher ,
Patienten mit einem mindestens einmaligen Konsum von Marihuana, Kokain,
Ecstasy, Heroin oder anderen illegalen Substanzen innerhalb der letzten zwölf
Monate als illegale Drogenkonsumenten und Patienten mit einem AUDIT von ≥ 8
Punkten als gefährliche Alkoholkonsumenten definiert. Raucher erhielten
zusätzlich Fragen zur Änderungsbereitschaft (FÄR) und zur Nikotinabhängigkeit
(HSI). Es folgten Telefoninterviews nach drei (T3), sechs (T6) und neun (T9)
Monaten mit Fragen zu Rauchstatus und Substanzgebrauch und die
Abschlussbefragung nach 12 Monaten (T12). Patienten, die ihren letzten Kontakt
zur Studie nach drei, sechs oder neun Monaten hatten, die Studie also
frühzeitig abbrachen, wurden als Loss to follow-up definiert, die Teilnehmer
an der Abschlussbefragung wurden als Completer gewertet. Es standen von
insgesamt 3026 Patienten 2980 vollständige Datensätze zur Verfügung. Diese
Studienteilnehmer waren im Durchschnitt 35 (±13) Jahre alt, zu 62% männlich
und in der überwiegenden Mehrzahl (84%) leicht verletzt. Es gab eine hohe
Prävalenz von Substanzgebrauch (Nikotinkonsum: 46%; gefährlicher
Alkoholkonsum: 19%; illegaler Drogenkonsum: 22%). Insgesamt 1831 Patienten
waren Completer (61,4%) und 1149 Patienten (38,6%) waren Loss to follow-up.
Rauchen war zu allen Zeitpunkten (T0-T9) ein signifikanter Prädiktor für Loss
to follow-up (größte OR T0: 2,2 [1,7 - 2,7]). Das Ergebnis blieb auch nach
multiplen Adjustierungen signifikant (größte OR T6: 1,9 [1,3 - 2,6]). In der
Gruppe der Raucher konnte die Assoziation zwischen dem Grad der
Nikotinabhängigkeit und frühzeitigem Loss to follow-up gezeigt werden. Die
mittelgradige Nikotin-abhängigkeit war im Zeitraum T0 -T3 (innerhalb der
ersten drei Monate ab Baseline) mit einem erhöhten Abbruchrisiko (OR T0: 2,4
[1,7-3,2]) verbunden. Das Ergebnis blieb auch nach multiplen Adjustierungen
signifikant (OR T0: 2,2 [1,6-3,1]). Die Motivation hinsichtlich eines
Rauchstopps war nicht mit einem Loss to follow-up assoziiert (p = 0,742). Mit
dieser Studie konnte erstmals gezeigt werden, dass Rauchen auch innerhalb
einer Interventionsstudie in einem Rettungsstellen-Setting mit Loss to follow-
up assoziiert ist. Aufgrund des für Raucher erhöhten Abbruchrisikos gesund-
heitsfördernder Maßnahmen in der Rettungsstelle sollte präventiv ein häufiger,
intensiver Kontakt gerade zu diesem Patientenklientel eingeplant werden. Auch
für die Berechnung von Fallzahlen epidemiologischer Studien sollte das erhöhte
Abbruchrisiko von Rauchern berücksichtigt werden.
de
dc.description.abstract
Objective:
In health promoting studies, young age, male gender, lower academic education,
and substance use were found to be relevant predictors of loss to follow-up.
The purpose of this study was to assess factors of loss to follow-up after
screening and Tailored Brief Advice for nicotine dependence in an emergency
department setting.
Methods:
Randomized controlled intervention study with 12-month follow-up. At baseline
(T0), 2,890 consecutive trauma patients were screened for substance use
(smoking, alcohol consumption and illicit drug use) as well as for socio-
economic status (Income, Partnership, School education) Patients who were
smoking got randomized a Tailored Brief Advice. All patients were tried to
reach again for follow-up at 3, 6, 9 and 12 month (T12).
Results:
At baseline, mean age of participants was 34.8 [12.7] years, and 62.1 % were
male. Loss to follow-up between T0 and T12 was 1149 participants (38,6%), and
1831 (61,4%) completed the study. After adjustment to other riskfactors like
alcohol consumption, ilicit drug use, no A-level and gender, loss to follow-up
was strongly depending on smoking: (OR 1.7 (95%-CI (1.4 2.0)).
Conclusions:
After screening and brief intervention in an emergency department, smokers are
at increased risk becoming loss to follow-up. Especially young smokers with no
A-level and additional alcohol problems are at increased risk becoming lost to
follow-up.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
loss to follow-up
dc.subject
nicotine dependence
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Rauchen als Prädiktor für Loss to follow-up bei jungen, leicht traumatisierten
Patienten einer innerstädtischen chirurgischen Rettungsstelle
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. C. Spies
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. K. Mann
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. T. Hachenberg
dc.date.accepted
2007-01-16
dc.date.embargoEnd
2007-01-31
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000003077-3
dc.title.translated
Smoking as a predictor for loss to follow-up in young patients with minor
trauma in an urban emergency department
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000003077
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2007/69/
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000003077
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access