In einer Studie über Medikamenteneinnahme während der Schwangerschaft wurden 4694 Schwangere befragt und der Gebrauch von Arzneimitteln mit Datum dokumentiert. Nach der Entbindung wurden die Neugeborenen ärztlich untersucht, mit besonderem Augenmerk auf die genaue Erfassung von kleinen Anomalien als möglichen Indikatoren für eine intrauterine Schädigung des Kindes. Nach 18 Monaten fand eine Nachuntersuchung der Kinder unter anderem mit einem Test zur mentalen und psychomotorischen Entwicklung nach N. Bayley statt um eventuelle Spätschäden oder Entwicklungsverzögerungen zu erkennen.
Diese Arbeit befasst sich mit einem Teilaspekt der Untersuchung, der Einnahme von Dihydroergotamin zur Blutdruckstabilisierung in der Schwangerschaft.
Auf Grund des Studienkonzeptes und -ortes handelt es sich bei der Untersuchung nicht um eine repräsentative Stichprobe. Aus den ausgewerteten Daten ergeben sich keine sicheren Hinweise auf eine Schädigung des Feten durch Dihydroergotamin, insbesondere kein vermehrtes Auftreten grob-struktureller Fehlbildungen nach dieser Medikamenteneinnahme in der Schwangerschaft. Allerdings zeigt sich, dass bei den Kindern der behandelten Frauen relativ häufiger und statistisch signifikant mehr als fünf kleine Anomalien gefunden wurden, wobei sich jedoch nicht ein typisches Muster, also eine Kombination bestimmter Anomalien herausstellte. Nur die Häufung der Einzeldiagnose Sandalenfurche bei den Kindern der DHE-Behandelten war statistisch signifikant. In der Studie ergab sich kein Anhalt dafür, dass das Auftreten gehäufter geringgradiger Anomalien als Indiz für das Vorliegen grobstruktureller Fehlbildungen gelten kann.
Weitere und länger angelegte Untersuchungen sind notwendig um die zum Teil geringgradigen Effekte, die sich aus dem Einsatz von Medikamenten bei Schwangeren ergeben können, grundlegend verifizieren zu können.
In a study about the use of medical drugs during pregnancy 4694 women were interviewed and their use of drugs documented. After childbirth the babies were medically examined and special attention was given to record minor anomalies as possible indicators for intrauterine damage caused by the medication used. At the age of 18 months the children were again examined and their mental and physical development tested using Bayley Scales of infant development in order to detect retardations or defects not apparent at first sight.
As part of the overall study, this investigation deals with the intake of Dihydroergotamine as antihypotesive drug during pregnancy.
Owing to design and location of the study the selected mother-and-child-pairs are not an adequate sample. The interpretation of the data give no significant evidence of an increased risk of birth defects caused by dihydroergotamine. However, the incidence of five or more minor anomalies was significantly higher in the dihydroergotamine group, a typical pattern or combination of anomalies could not be detected though. The only statistically significant association was recorded for DHE and simian crease of the feet. The assumption that an increased number of minor anomalies is highly predictive of a major malformation could not be supported by the findings of this study.
Further long-term studies will be necessary to be able to detect these minor effects of the use of drugs in pregnancy.