Die Vorhofumkehroperation nach Mustard oder Senning ist eine Methode zur Therapie der Transposition der großen Gefäße (TGA). Aufgrund der systemventrikulären Funktion der rechten Herzkammer stellt die rechtsventrikuläre Dysfunktion eine bedeutende Spätkomplikation nach atrialer Switch-Operation dar. Ein frühzeitiges Erkennen einer ventrikulären Funktionseinschränkung ist mittels MRT-Aufnahmen gut möglich. Ziel dieser Arbeit war es, mittels Phasenkontrast-MRT neben den allgemeinen Parametern, insbesondere der Ejektionsfraktion und Muskelmasse, die regionalen myokardialen Radialgeschwindigkeiten im rechten (RV) und linken Ventrikel (LV) der Patienten (n=22, mittleres Alter=18,1±4,2 Jahre) zu ermitteln und mit einem gesunden Probandenkollektiv (n=13, mittleres Alter=21,2±6,1 Jahre) zu vergleichen. Die Messungen der Radialgeschwindigkeiten erfolgten in beiden Kollektiven in der freien Außenwand des jeweiligen Ventrikels und im Interventrikularseptum (IVS), wobei das Myokard in vier regionale Abschnitte aufgeteilt wurde (Basis, mittventrikuläres Myokard, Apex und absolute Spitze). Zur Einschätzung der Myokardgeschwindigkeit wurden drei Parameter ermittelt: die S-, E- und A-Welle. Rechtsventrikulär ließ sich eine verminderte Auswurffraktion (EF) um 23,4 % bei den Patienten verzeichnen. Für die Muskelmasse im rechten Ventrikel konnte eine myokardiale Hypertrophie von 19,4 g/m² ermittelt werden. Bei der Auswertung der ventrikulären myokardialen Wandgeschwindigkeiten konnten für die rechte Herzkammer basal und mittventrikulär tendenziell verminderte, apikal und in der Herzspitze erhöhte mittlere Wandgeschwindigkeiten für alle drei Parameter gegenüber den Gesunden festgestellt werden. Dabei ließ sich eine Zunahme der Radialgeschwindigkeiten von basal in Richtung absolute Spitze, insbesondere im rechten Ventrikel des Patientenkollektives erkennen. Ein Vergleich zur Literatur ließen sich allgemein niedrigere Werte in unseren Ergebnissen erkennen, wobei die Vergleichsstudien nicht mit der MRT, sondern mittels Tissue Doppler Imaging durchgeführt wurden. Hierbei ist insbesondere die niedrigere zeitliche Auflösung der MRT im Vergleich zum TDI bei der Geschwindigkeitsanalyse zu berücksichtigen. Weiterhin wurde zum Teil nicht die Radialgeschwindigkeit, sondern die longitudinale Ausdehnung gemessen bzw. fehlte die Angabe über die Geschwindigkeitsausrichtung. Dabei sind lediglich Vergleichsuntersuchungen für die basale Region zu finden, für die anderen drei Bereiche existieren im Patientenkollektiv keine Studien. Insbesondere der Geschwindigkeitsanstieg in der Herzspitze kann daher nicht weiter eingeordnet werden. Zusammenfassend ließen sich radiale Geschwindigkeitsunterschiede im Patientenkollektiv nach einer Vorhofumkehroperation feststellen. Dabei zeigten sich unterschiedlich adaptierte Bereiche des Myokards, wobei insbesondere die Region der Herzspitze deutliche Geschwindigkeitserhöhungen aufwies. Auch schien die Schlagrichtung des Septums von Bedeutung zu sein. Insgesamt besteht weiterer Forschungsbedarf bezüglich dieser Problematik, um an größeren Fallzahlen und Kollektiven mit einer größeren Altersspanne die Auswirkungen einer Vorhofumkehroperation auf die Radialgeschwindigkeit und deren (regionale) Bedeutung für die kardiale Funktion weiter vertiefen zu können.
The atrial switch operation after Mustard or Senning is a method for the treatment of transposition of great arteries (TGA). Due to the systemventricular function of the right ventricle, the right ventricular dysfunction plays an important role for late complication after atrial switch operation. Early recognition of ventricular function using MRI scans is quite possible. The aim of this study was, using phase-contrast MRI to messure general parameters, especially the ejection fraction and muscle mass, and the regional myocardial radial velocities in the right (RV) and left ventricle (LV) of patients (n = 22, mean age = 18.1 ± 4.2 years) and to compare the results with a healthy group (n = 13, mean age = 21.2 ± 6.1 years). The measurements of radial velocities were performed in both groups at the free outer wall of each ventricle and interventricularseptum (IVS). The myocardium was divided into four regional sections (base, middle of the ventricular myocardium, apex, and absolute apex). To messure the myocardial velocities three parameters were determined: the S-, E- and A-wave. The results show a reduced right ventricular ejection fraction (EF) of 23.4% in the patients group. For the muscle mass in the right ventricle a myocardial hypertrophy of 19.4 g/m² can be determined. The evaluation of the ventricular myocardial velocities shows for the right ventricle a decreased basal and midventricular velocity, in the apex and absolute apex an increase for all three parameters compared to the healthy. An increase in the radial velocities from the bases to the absolute apex could be recognized, in particular in the right ventricle of the patient collective. A comparison with the literature shows generally lower values seen in our results, but the comparative studies have been performed by tissue Doppler imaging and not with MRI, which we used for examination. Here in particular the lower temporal resolution of MRI compared to the TDI should be considered for the differences in the results of myocardial velocities. Furthermore, in some cases was not the radial velocity, but the longitudinal extension measured or the information about the velocity direction was not contained. Moreover the only comparative studies in the patient group that could be found in the literature show results for the myocardial velocities for the basal region not for the other section. In summary, radial velocity variations in the patient group could be found after an atrial switch operation. There was a difference in the adaptation of the myocardial sections, exspecially the region of the absolute apex showed a significant increase in the radial velocity. Overall, further research is necessary to learn more about the radial velocity and the role for the (regional) cardiac function.