dc.contributor.author
Martienssen, Nora Milena
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:07:55Z
dc.date.available
2011-09-13T09:17:27.189Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/11504
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-15702
dc.description.abstract
Sprachentwicklungsstörungen zählen zu den häufigsten Entwicklungsstörungen im
Kindesalter. Bei einer spezifischen Sprachentwicklungsstörung (SSES) treten
signifikante zeitliche und/oder strukturelle Abweichungen vom normalen
Spracherwerb ohne offensichtliche Ursache auf. Kinder mit einer SSES weisen
primär eine normale physische, kognitive und soziale Entwicklung auf. Zum
gegenwärtigen Zeitpunkt erfolgt die Erfassung sprachlicher Leistungen von
Kindern mit einer Sprachentwicklungsstörung (SES) aus einer Kombination von
subjektiven Untersuchungsverfahren und normierten Tests. In Deutschland ist
zurzeit kein Testverfahren vorhanden, dass eine dichotome Aufteilung in SSES-
und sprachunauffällige Kinder validiert ermöglicht. Zudem fehlen bei den in
der Sprachdiagnostik eingesetzten Tests Angaben zu deren diagnostischer
Genauigkeit (Sensitivität, Spezifität). Dies ist unter anderem vermutlich auf
das Fehlen eines allgemein anerkannten Referenztests zurückzuführen. Im Rahmen
der evidenzbasierten Medizin wird jedoch gefordert, dass Diagnosen auf der
Grundlage von empirischen Daten gestellt werden. In Hinblick auf klinische und
wissenschaftliche Fragestellungen ist die Entwicklung eines validen
Testverfahrens zur Erfassung der sprachlichen Leistungen von SSES-Kindern
wünschenswert, mit dessen Hilfe eine dichotome Einteilung in sprachauffällige
und sprachgesunde Kinder möglich wird. Ziel der vorliegenden Studie war es,
eine sprachliche Testbatterie aus im deutschsprachigen Raum vorhandenen
validierten Tests zusammenzustellen und diese auf ihre diagnostische
Genauigkeit zu überprüfen. Es wurde eine Testbatterie aus 8 deutschsprachigen
Untertests zusammengestellt. Die ausgewählten Untertests überprüfen
insbesondere die bei einer SSES charakteristischer Weise betroffenen
Sprachbereiche in den Modalitäten expressiv und rezeptiv. Als Studiendesign
wurde eine Diagnose-Studie gewählt, bei der die diagnostische Genauigkeit der
zusammengestellten Testbatterie anhand einer klinischen Einschätzung überprüft
wurde. Die Untersuchungen erfolgten an 68 Kindern (33 Mädchen, 35 Jungen) im
Alter von 6;00 bis 8;11. Nach Ausschluss von 10 Kindern bestand das Kollektiv
aus 29 SSES- (SSES-Gruppe) und 29 sprachgesunden Kindern (Kontroll-Gruppe).
Verschiedene Klassifizierungs-Analysen ergaben für die sprachliche
Testbatterie eine akzeptable bis gute diagnostische Genauigkeit (Sensitivität
und Spezifität > 80 %). Bei unterschiedlicher Gewichtung der Untertests (binär
logistische Regressions-Analyse) wurden Werte von über 90 % erreicht. Die
höchste diagnostische Genauigkeit (Sensitivität 93,1 %, Spezifität 96,6 %)
konnte bei Einschluss von nur 3 Untertests der sprachlichen Testbatterie (IS
und WF aus dem HSET, ZFG aus dem PET) erreicht werden. Die Überprüfung des
sprachauditiven Kurzzeitgedächtnisses durch das Wiederholen von Sätzen
(Untertest IS aus dem HSET) trug als Einzeltest am meisten zur Aufklärung der
Gruppenzugehörigkeit (sprachauffällig - sprachunauffällig) bei. Für den
Gesamtwert der sprachlichen Testbatterie lag der empirisch ermittelte Cutoff-
Wert bei T = 48,85 (entspricht etwa -0,12 SD). Für den Untertest IS (HSET) lag
der Cutoff-Wert bei T = 42,59 (entspricht etwa -0,74 SD). Analysen zur
konvergenten Validität konnten die Konstruktvalidität der sprachlichen
Testbatterie bestätigen. Eine Analyse der divergenten Validität zeigte
lediglich zum Teil Korrelationen zwischen den Sprachtests und der sprachfreien
Intelligenz. Die Ergebnisse sprechen gegen die im klinischen Alltag übliche
Verwendung eines Standard- Cutoff-Wertes bei -1 SD. Die zusammengestellte
sprachliche Testbatterie kann als valides diagnostisches Testverfahren bei
akzeptabler bis guter diagnostischer Genauigkeit eingesetzt werden, um
sprachauffällige und sprachgesunde Kinder im Alter von 6;00 bis 8;11 dichotom
zu klassifizieren.
de
dc.description.abstract
Background: A valid diagnostic method for dichotomous classification (language
impaired, normal language developing) is required to identify specific
language impaired (SLI) children between 6 and 8 years in clinical practice
and research issues. Patients and methods: 29 children belonged to SLI-group,
29 to control-group. The diagnostic accuracy of a composed language test
battery (8 subtests) from german standardized tests was examined in comparison
to a clinical assessment. Results: Several discriminant analyses showed
acceptable levels of accuracy over 80 % for sensitivity and specificity when
individual cutoff scores were used. Means of 7 of the 8 used subtests showed
significant differences for the two groups.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
language impairment
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Validierte Diagnostik von 6- bis 8-jährigen Kindern mit spezifischer
Sprachentwicklungsstörung
dc.contributor.contact
nora.martienssen@web.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. M. Gross
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. R. Schönweiler, Prof. Dr. med. P. Kummer
dc.date.accepted
2011-09-09
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000023778-2
dc.title.translated
Validated diagnostic of 6-8 year old children with specific language
impairment
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000023778
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000009710
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access