In der epizootiologischen Längsschnittuntersuchung eines großen Gestütes in Mecklenburg- Vorpommern, Deutschland wurden insgesamt 347 Fohlen in den ersten Lebensmonaten koproskopisch und klinisch überwacht. In zwei aufeinanderfolgenden Jahren wurden im Zeitraum von April bis September wöchentlich Proben von Fohlen im Rahmen des gestütseigenen Gesundheitsmonitorings untersucht. Die wöchentliche koproskopische Auswertung über den Zeitraum von 24 (2012) bzw. 25 Projektwochen (2011) ergaben bei insgesamt 303 der 347 getesteten Fohlen positive Befunde für Parascaris spp. (87 %). Nach einer zusätzlichen Probenentnahme sieben bzw. neun Wochen nach Beendigung der wöchentlichen Probenentnahme im Herbst 2012 waren nachweislich 95,6 % der Fohlen mit dem Parasiten Parascaris spp. infiziert. Es kann angenommen werden, dass tatsächlich jedes Fohlen im Bestand infiziert war. Es wurden bis zu 10.008 Parascaris spp.-Eier pro Gramm Kot (EpG) in der Projektzeit nachgewiesen. In beiden Projektjahren waren die ersten koproskopisch positiven Fohlen in der neunten Lebenswoche festzustellen. Entsprechend der beschriebenen Präpatenz von mindestens zehn Wochen muß in diesen Fällen von einer Infektion in den ersten Lebenstagen ausgegangen werden. Der Großteil der Fohlen wurde erst in der 15. Lebenswoche koproskopisch positiv. Der Höhepunkt hinsichtlich der wöchentlich ermittelten koproskopischen Parascaris spp.-Prävalenz wurde schließlich in der 21. Lebenswoche erreicht, anschließend sank die Prävalenz wieder. Bei 153 Fohlen (44 %) der insgesamt 347 untersuchten Fohlen wurden koproskopisch zusätzlich Eier von Magen-Darm-Strongyliden (MDS) gefunden. Eine Infektion mit MDS oder eine längere Weidezeit korrelierten statistisch signifikant mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einer Parascarisspp.-Eiausscheidung. Die früher im Jahr geborenen März- oder Aprilfohlen hatten eine statistisch höhere Wahrscheinlichkeit Spulwurmeier auszuscheiden und anschließend höhere Parascaris spp.-EpG-Werte aufzuweisen als im Mai oder Juni geborenen Fohlen. Dabei zeigten die früher im Jahr geborenen Fohlen eine längere Präpatenz. In der vorliegenden Studie wurden verschiedene Parameter zur Erfassung der Möglichkeit einer frühzeitigen Erkennung der Infektion herangezogen. Anhand eines klinischen Scores zur Lungengesundheit wurden gering- bis mittelgradige respiratorische Erkrankungen fast aller Fohlen ab der fünften Lebenswoche nachgewiesen. Es konnte ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen einer klinischen Verschlechterung des Nasenausflussbefundes der Probanden und einem elf Wochen daraufhin folgenden, erstmalig koproskopisch positiven Befund nachgewiesen werden. Unter Beachtung der Präpatenz von Parascaris spp. und dem starken Anstieg des Anteils positiver Fohlen ab der 15. Lebenswoche war ein Zusammenhang zwischen Spulwurminfektion und respiratorischer Erkrankungserscheinungen aufgrund der Schädigung des Gewebes der Lunge durch wandernde Spulwurmlarven zu vermuten. Die von Letzteren verursachte Vorschädigung könnte eine Prädisposition für Erkrankungen mit Sekundärerregern ergeben. Neben den o.a. epizootiologischen Untersuchungen wurden auch Versuche zur Etablierung eines serologischen Nachweises von Parascaris spp.-Infektionen unternommen. Ein Protokoll zur Kultivierung von Parascarisspp.-Larven wurde entwickelt und exkretorisch- sekretorische (ES) Proteine der Larven gewonnen. Nach Auftrennung des ES Medium mittels Natriumdodecylsulfat- Polyacrylamidgelelektrophorese (SDS-PAGE) wurde eine breite Bande bei ca. 12 kDa und drei schmalere Banden bei ca. 13 kDa, 21 kDa sowie 100 kDa sichtbar. Bei Verwendung von Seren koproskopisch Parascaris spp.-positiver Fohlen wurde mittels Western Blot die o.a. 21kDa Bande detektiert. Diese war jedoch auch bei einem koproskopisch negativen Tier zu finden. Eine eindeutige Differenzierung oder ein Nachvollziehen des Infektionsverlaufes gelang letztlich nicht. Zudem wurden Kreuzreaktionen mit Seren von jeweils experimentell ausschließlich mit großen bzw. kleinen Strongyliden infizierten Pferden detektiert, so dass keine zuverlässige Identifizierung der Parascaris spp.-positiven Fohlen möglich war. Die kolostrale Übertragung maternaler Antikörper konnte in serologischen Tests mit dem ES- Antigen larvaler Stadien von Parascaris spp. nachvollzogen werden. Nach der Kolostrumaufnahme wurde ein Antikörperanstieg im Serum der Fohlen bis um das 23-fache in den ersten 48 Stunden nachgewiesen. Diese mit dem Kolostrum übertragenen Antikörper der Stute erschwerten den Nachweis spezifisch vom Fohlen als Reaktion auf eine Spulwurminfektion gebildeter Antikörper. Für die eventuelle zukünftige Entwicklung eines serologischen Parascaris spp.-Infektionsnachweises wären einerseits die Gewinnung von bisher nicht verfügbaren Seren von sicher nicht infizierten Kontrolltieren sowie die molekulare Identifizierung Parascaris spp.-spezifischer Antigene erforderlich.
In epizootiological examinations in a large stud farm in Mecklenburg- Vorpommern, Germany, data from 347 foals obtained during the routine clinical health monitoring including coproscopical examinations were obtained beginning in the first weeks of the foals life. In two consecutive years from April to September weekly samples were examined. The copromicroscopic analysis showed a Parascaris spp. infection rate of approximately 87 per cent (303 foals) in the 24 (2012) and 25 (2011) project weeks. After an additional collection seven respectively nine weeks after the end of the above mentioned study weeks in total 95.6 per cent of the foals showed a Parascaris spp. infection. It can thus be assumed that practically each foal in this stud farm got infected by this parasite. The faecal egg per gram (epg) counts raised up two 10,008 epg in one foal. The weekly epg counts started to become positive in foals nine weeks of age. This is earlier than expected according to the previously described prepatency period of at least ten weeks and indicates that foals are being exposed to Parascaris spp. eggs directly after birth. The majority of the foals become coproscopic positive during the 15th week of life. The peak of positive foals of the examined samples was in the 21st week of life. In the faecal samples of 153 foals (44%) some strongyles eggs (MDS) were additionally found. An infection with MDS or a longer time on pasture correlated significant with a higher probability of the expulsion of Parascaris spp. eggs. Foals born earlier during the year (i.e. in March or April) had a higher risk of Parascaris spp. egg shedding then the foals which are born in May or June. Furthermore, in foals born in March or April the Parascaris spp. prepatency was significantly longer. In the present study different parameters were examined as possible early indicators of Parascaris spp. infection. With the aid of a clinical pulmonary health low- to middle-grade respiratory disease status was observed in each foal from the fifth week onwards. A statistical significant correlation between the deterioration of rhinorrhea findings and a first positive Parascaris spp. coproscopic result eleven weeks later was detected. According to the prepatency of Parascaris spp. and the strong rise of the proportion of coproscopically positive foals from the 15th week of life onwards, a correlation between parasite infection and the respiratory disease was presumed. A damage of the respiratory tissue is possibly caused by the migrating larvae and could be a predisposition for further diseases caused by secondary pathogens. In addition to epizootiological examinations the establishment of serological tools for the decetcion of Parascaris spp. infections were attempted. Cultivation of Parascaris spp. larvae and collection of excretory-secretory (ES) proteins were implemented. After characterization of the larval ES proteins with Sodium-Dodecyl-Sulfat Polyacrylamid-Gelelectrophoresis (SDS PAGE) a prominent band at 12 kDa and three smaller bands at approximately 13 kDa, 21 kDa and 100 kDa were seen. Using serum samples from Parascaris spp. positive foals the 21 kDa band was detected. However, using serum of a coproscopic negative foal the same line was detected too. Additionally, serums of horses experimentally mono-infected with large or small strongyles reacted with the above mentioned Parascaris spp. ES antigen. Accordingly, no specific method for the serological identification Parascaris spp.infected horses was obtained. Nevertheless, the serological examinations allowed to demonstrate the transfer of maternal antibodies directed to Parascaris spp. larvae ES antigen in newborn foals following uptake of colostrum. After 48 hours the antibody levels in serum of the newborn foals rose up to 23- fold. These maternal antibodies further complicate the serological diagnosis of Parascaris spp. infections in foals. Further studies aiming at the development of a specific serological method for the detection of Parascaris spp. infection will require the molecular indentification of parasits specific antigens.