dc.contributor.author
Köhler, Melanie
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:05:47Z
dc.date.available
2017-02-06T12:48:43.776Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/11455
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-15653
dc.description.abstract
In der epizootiologischen Längsschnittuntersuchung eines großen Gestütes in
Mecklenburg- Vorpommern, Deutschland wurden insgesamt 347 Fohlen in den ersten
Lebensmonaten koproskopisch und klinisch überwacht. In zwei
aufeinanderfolgenden Jahren wurden im Zeitraum von April bis September
wöchentlich Proben von Fohlen im Rahmen des gestütseigenen
Gesundheitsmonitorings untersucht. Die wöchentliche koproskopische Auswertung
über den Zeitraum von 24 (2012) bzw. 25 Projektwochen (2011) ergaben bei
insgesamt 303 der 347 getesteten Fohlen positive Befunde für Parascaris spp.
(87 %). Nach einer zusätzlichen Probenentnahme sieben bzw. neun Wochen nach
Beendigung der wöchentlichen Probenentnahme im Herbst 2012 waren nachweislich
95,6 % der Fohlen mit dem Parasiten Parascaris spp. infiziert. Es kann
angenommen werden, dass tatsächlich jedes Fohlen im Bestand infiziert war. Es
wurden bis zu 10.008 Parascaris spp.-Eier pro Gramm Kot (EpG) in der
Projektzeit nachgewiesen. In beiden Projektjahren waren die ersten
koproskopisch positiven Fohlen in der neunten Lebenswoche festzustellen.
Entsprechend der beschriebenen Präpatenz von mindestens zehn Wochen muß in
diesen Fällen von einer Infektion in den ersten Lebenstagen ausgegangen
werden. Der Großteil der Fohlen wurde erst in der 15. Lebenswoche
koproskopisch positiv. Der Höhepunkt hinsichtlich der wöchentlich ermittelten
koproskopischen Parascaris spp.-Prävalenz wurde schließlich in der 21.
Lebenswoche erreicht, anschließend sank die Prävalenz wieder. Bei 153 Fohlen
(44 %) der insgesamt 347 untersuchten Fohlen wurden koproskopisch zusätzlich
Eier von Magen-Darm-Strongyliden (MDS) gefunden. Eine Infektion mit MDS oder
eine längere Weidezeit korrelierten statistisch signifikant mit einer höheren
Wahrscheinlichkeit einer Parascarisspp.-Eiausscheidung. Die früher im Jahr
geborenen März- oder Aprilfohlen hatten eine statistisch höhere
Wahrscheinlichkeit Spulwurmeier auszuscheiden und anschließend höhere
Parascaris spp.-EpG-Werte aufzuweisen als im Mai oder Juni geborenen Fohlen.
Dabei zeigten die früher im Jahr geborenen Fohlen eine längere Präpatenz. In
der vorliegenden Studie wurden verschiedene Parameter zur Erfassung der
Möglichkeit einer frühzeitigen Erkennung der Infektion herangezogen. Anhand
eines klinischen Scores zur Lungengesundheit wurden gering- bis mittelgradige
respiratorische Erkrankungen fast aller Fohlen ab der fünften Lebenswoche
nachgewiesen. Es konnte ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen
einer klinischen Verschlechterung des Nasenausflussbefundes der Probanden und
einem elf Wochen daraufhin folgenden, erstmalig koproskopisch positiven Befund
nachgewiesen werden. Unter Beachtung der Präpatenz von Parascaris spp. und dem
starken Anstieg des Anteils positiver Fohlen ab der 15. Lebenswoche war ein
Zusammenhang zwischen Spulwurminfektion und respiratorischer
Erkrankungserscheinungen aufgrund der Schädigung des Gewebes der Lunge durch
wandernde Spulwurmlarven zu vermuten. Die von Letzteren verursachte
Vorschädigung könnte eine Prädisposition für Erkrankungen mit Sekundärerregern
ergeben. Neben den o.a. epizootiologischen Untersuchungen wurden auch Versuche
zur Etablierung eines serologischen Nachweises von Parascaris spp.-Infektionen
unternommen. Ein Protokoll zur Kultivierung von Parascarisspp.-Larven wurde
entwickelt und exkretorisch- sekretorische (ES) Proteine der Larven gewonnen.
Nach Auftrennung des ES Medium mittels Natriumdodecylsulfat-
Polyacrylamidgelelektrophorese (SDS-PAGE) wurde eine breite Bande bei ca. 12
kDa und drei schmalere Banden bei ca. 13 kDa, 21 kDa sowie 100 kDa sichtbar.
Bei Verwendung von Seren koproskopisch Parascaris spp.-positiver Fohlen wurde
mittels Western Blot die o.a. 21kDa Bande detektiert. Diese war jedoch auch
bei einem koproskopisch negativen Tier zu finden. Eine eindeutige
Differenzierung oder ein Nachvollziehen des Infektionsverlaufes gelang
letztlich nicht. Zudem wurden Kreuzreaktionen mit Seren von jeweils
experimentell ausschließlich mit großen bzw. kleinen Strongyliden infizierten
Pferden detektiert, so dass keine zuverlässige Identifizierung der Parascaris
spp.-positiven Fohlen möglich war. Die kolostrale Übertragung maternaler
Antikörper konnte in serologischen Tests mit dem ES- Antigen larvaler Stadien
von Parascaris spp. nachvollzogen werden. Nach der Kolostrumaufnahme wurde ein
Antikörperanstieg im Serum der Fohlen bis um das 23-fache in den ersten 48
Stunden nachgewiesen. Diese mit dem Kolostrum übertragenen Antikörper der
Stute erschwerten den Nachweis spezifisch vom Fohlen als Reaktion auf eine
Spulwurminfektion gebildeter Antikörper. Für die eventuelle zukünftige
Entwicklung eines serologischen Parascaris spp.-Infektionsnachweises wären
einerseits die Gewinnung von bisher nicht verfügbaren Seren von sicher nicht
infizierten Kontrolltieren sowie die molekulare Identifizierung Parascaris
spp.-spezifischer Antigene erforderlich.
de
dc.description.abstract
In epizootiological examinations in a large stud farm in Mecklenburg-
Vorpommern, Germany, data from 347 foals obtained during the routine clinical
health monitoring including coproscopical examinations were obtained beginning
in the first weeks of the foals life. In two consecutive years from April to
September weekly samples were examined. The copromicroscopic analysis showed a
Parascaris spp. infection rate of approximately 87 per cent (303 foals) in the
24 (2012) and 25 (2011) project weeks. After an additional collection seven
respectively nine weeks after the end of the above mentioned study weeks in
total 95.6 per cent of the foals showed a Parascaris spp. infection. It can
thus be assumed that practically each foal in this stud farm got infected by
this parasite. The faecal egg per gram (epg) counts raised up two 10,008 epg
in one foal. The weekly epg counts started to become positive in foals nine
weeks of age. This is earlier than expected according to the previously
described prepatency period of at least ten weeks and indicates that foals are
being exposed to Parascaris spp. eggs directly after birth. The majority of
the foals become coproscopic positive during the 15th week of life. The peak
of positive foals of the examined samples was in the 21st week of life. In the
faecal samples of 153 foals (44%) some strongyles eggs (MDS) were additionally
found. An infection with MDS or a longer time on pasture correlated
significant with a higher probability of the expulsion of Parascaris spp.
eggs. Foals born earlier during the year (i.e. in March or April) had a higher
risk of Parascaris spp. egg shedding then the foals which are born in May or
June. Furthermore, in foals born in March or April the Parascaris spp.
prepatency was significantly longer. In the present study different parameters
were examined as possible early indicators of Parascaris spp. infection. With
the aid of a clinical pulmonary health low- to middle-grade respiratory
disease status was observed in each foal from the fifth week onwards. A
statistical significant correlation between the deterioration of rhinorrhea
findings and a first positive Parascaris spp. coproscopic result eleven weeks
later was detected. According to the prepatency of Parascaris spp. and the
strong rise of the proportion of coproscopically positive foals from the 15th
week of life onwards, a correlation between parasite infection and the
respiratory disease was presumed. A damage of the respiratory tissue is
possibly caused by the migrating larvae and could be a predisposition for
further diseases caused by secondary pathogens. In addition to
epizootiological examinations the establishment of serological tools for the
decetcion of Parascaris spp. infections were attempted. Cultivation of
Parascaris spp. larvae and collection of excretory-secretory (ES) proteins
were implemented. After characterization of the larval ES proteins with
Sodium-Dodecyl-Sulfat Polyacrylamid-Gelelectrophoresis (SDS PAGE) a prominent
band at 12 kDa and three smaller bands at approximately 13 kDa, 21 kDa and 100
kDa were seen. Using serum samples from Parascaris spp. positive foals the 21
kDa band was detected. However, using serum of a coproscopic negative foal the
same line was detected too. Additionally, serums of horses experimentally
mono-infected with large or small strongyles reacted with the above mentioned
Parascaris spp. ES antigen. Accordingly, no specific method for the
serological identification Parascaris spp.infected horses was obtained.
Nevertheless, the serological examinations allowed to demonstrate the transfer
of maternal antibodies directed to Parascaris spp. larvae ES antigen in
newborn foals following uptake of colostrum. After 48 hours the antibody
levels in serum of the newborn foals rose up to 23- fold. These maternal
antibodies further complicate the serological diagnosis of Parascaris spp.
infections in foals. Further studies aiming at the development of a specific
serological method for the detection of Parascaris spp. infection will require
the molecular indentification of parasits specific antigens.
en
dc.format.extent
xix, 193 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
respiratory diseases
dc.subject
fecal egg count
dc.subject
western blotting
dc.subject
excretory secretory antigens
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Epidemiologische, klinische und serologische Untersuchungen zum Verlauf von
Parascaris spp.-Infektionen bei Fohlen
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. G. von Samson-Himmelstjerna
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Johannes Handler
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. Roswitha Merle
dc.date.accepted
2016-10-25
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000104107-0
dc.title.translated
Parasitological, clinical and serological examinations of the progress of
Parascaris infections in foals
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000104107
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000020974
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access