Das Ziel dieser Arbeit lag darin, herauszufinden, wie hoch der Wissensstand von in Deutschland lebenden Hundehaltern in den verschiedenen Bereichen des Umgangs mit dem Hund ist, welche persönlichen und gesellschaftlichen Faktoren darauf Einfluss haben, und in welchen Bereichen und bei welchen Personenkreisen möglicherweise Defizite bestehen. Zu diesem Zweck wurde ein Multiple-Choice-Test erstellt, der acht Themenbereiche enthielt: „Mensch-Hund- Beziehung“, „Welpenkauf und Aufzucht“, „Lernverhalten und Erziehung“, „Hundeverhalten“, „Haltung“, „Hund und Öffentlichkeit“, „Hund und Recht“ und „Pflege, Gesundheit und Ernährung“. Jedes Gebiet wurde mit vier Fragen abgedeckt, sodass 32 Fragen zur Beantwortung standen. Von den vier zur Auswahl stehenden Antwortmöglichkeiten war immer nur eine richtig. Offene Fragen wurden nicht gestellt. Dieser Test wurde vom Februar 2004 bis April 2005 als reiner Online-Fragebogen zur Verfügung gestellt und von 534 Hundehaltern beantwortet. Ein Personenteil zur Erfragung persönlicher Daten zur Einteilung und zum Vergleich der Probanden war angehängt. Bei der Auswertung der Fragebögen wurden keine Noten vergeben, sondern bei jeder Personengruppe der Mittelwert richtig beantworteter Fragen in Prozent ermittelt. Auffällig war die hohe Teilnehmerzahl an Frauen und auch Angestellte und Arbeiter waren unter den Hundehaltern sehr häufig vertreten. Auch nahmen sehr viel mehr Halter aus den alten als aus den neuen Bundesländern teil. Der überwiegende Teil der Probanden dieser Befragung lebte in Partnerschaft, aber ohne Kind. Eine Vielzahl der Testpersonen hatte bereits Erfahrungen im Umgang mit Welpen, allerdings hatten nur die wenigsten bislang eine Sachkundeprüfung abgelegt. Informiert über den richtigen Umgang mit dem Hund hatten sich die meisten Teilnehmer. Halter von sogenannten „Listenhunden“, Hunde, die in den Verordnungen der Bundesländer zum Schutz vor gefährlichen Hunden als „gefährlich“ eingestuft werden, nahmen nur sehr wenig teil und der Großteil der Probanden lebte im Einhundehaushalt. Der höchste Wissensstand konnte für den Bereich „Hund und Öffentlichkeit“ festgestellt werden und auch auf dem Gebiet „Lernverhalten und Erziehung“ und „Welpenkauf und Aufzucht“ konnten durchschnittliche Mittelwerte richtig beantworteter Fragen von rund 76 % und 71 % ermittelt werden. Die größten Defizite bestanden in den Bereichen „Hund und Recht“, „Pflege, Gesundheit und Ernährung“ und „Haltung“, wobei hier die durchschnittlichen Mittelwerte richtig beantworteter Fragen zwischen 28 % und 41 % lagen. Im mittleren Prozentbereich mit 53 % lag der Bereich „Hundeverhalten“ und bei 67 % die „Mensch-Hund-Beziehung“. Auffallend wenig richtige Antworten wurden von den Teilnehmern ab 45 Jahren gegeben und auch die Probanden aus den neuen Bundesländern zeigten signifikant große Defizite. Interessant waren auch die guten Ergebnisse der Testpersonen, die eine Sachkundeprüfung abgelegt hatten. Zusammenfassend kann man sagen, dass in vielen Bereichen des Umgangs mit dem Hund und bei einigen Personenkreisen noch große Wissensdefizite bestehen. Über neue Möglichkeiten und Angebote für Hundehalter, die ihr Wissen erweitern möchten bzw. über die Einführung eines Hundeführerscheins als Pflichtvoraussetzung für die Haltung eines Hundes sollte nachgedacht werden, denn Sachkunde ist sicherlich einer der wichtigsten Faktoren zur Prävention von Übergriffen von Hunden auf Menschen.
The aim of this work was to find out the level of knowledge of dog owners living in Germany; covering various aspects of dog handling, which personal and social circumstances have influence on this, and in which areas and which groups of people possible knowledge gaps exist. For this purpose, a multiple choice test was developed. This contained eight subject areas: “man-dog- relationship”, “puppy purchase and raising”, “learning behavior and training”, “dog behavior”, “keeping”, “dog and the general public”, “dog and law” and “care, health and nutrition”. Every area was covered by four questions, giving a total of 32 questions. Only one answer of the four options given was correct. There were no open questions. This questionnaire was made available online only from February 2004 to April 2005 and resulted in 534 responses from dog owners. Additional to the questionnaire was a section for personal details which allowed participants to be categorised. For the analysis of the questionnaire no marks were assigned, but the average percentages of correctly answered questions, of every group of people, were calculated. The high number of female participants was remarkable, as was the frequency of both blue and white collar workers among the dog owners. It was also noted that many more owners from the Old, rather than from the New Federal States took part in the survey. The prevailing number of the participants lived in partnerships, without children. A large portion of the tested citizens already had experiences in dealing with puppies, however only a few had taken an examination of general knowledge about dogs. Most participants had informed themselves about correct dog handling. Owners of so-called “dangerous dogs”, dogs, which are classified as „dangerous“ in the edicts of the Federal States in order to protect humans from dangerous dogs, have not participated in large number and the majority of those questioned lived in an one-dog household. The highest level of knowledge was in the area of “dog and the general public” and also in the areas “learning behavior and training” and “puppy purchase and raising”, where the median average values of correctly answered questions were calculated to around 76 % and 71 %. The largest knowledge deficits existed in the fields “dog and law”, “care, health and nutrition” and “keeping”, where the average number of correctly answered questions lay between 28 % and 41 %. The area “dog behavior” lay in the medial percentage of 53 % and the “man-dog- relationship” around 67 %. Remarkably few correct answers were given by participants in the 45-years-and-over age range, and also the participants from the New Federal States showed significantly large knowledge gaps. The good results of those questioned, who had taken the general knowledge examination, was also noteworthy. To sum up, one can say that within some groups of people large knowledge deficiencies still exist in many areas regarding the handling of dogs. New possibilities and offers should be considered for any dog owners who would like to extend their knowledge. Furthermore, the possible implementation of a dog license as qualification for keeping a dog should be investigated, because general knowledge is clearly one of the most important factors in the prevention of problems, such as dog attacks on people.