Die Dissertation befasst sich mit den physikalischen Faktoren, die bei einem Transport im Rettungswagen Einfluss auf den Zustand von Notfallpatienten, haben können. Der direkte Nachweis und die Herstellung eines Zusammenhanges von Folgeschäden durch Transporteinflüsse liegen nicht vor. Aus der Arbeitsmedizin gibt es jedoch ausreichend Hinweise auf die negativen Einflüsse von Schwingungen, Lärm und Hitze auf den Gesundheitszustand des Menschen. Die im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Messungen, haben teilweise erhebliche Belas-tungswerte aufgezeigt. In bestimmten Fahrsituationen und sogar schon beim Einladevorgang, treten kurzzeitig hohe Spitzenbelastungen durch Beschleunigungen auf. Schwingungen führen zum Durchschlagen des Tragentisches und hohen Beschleunigungsspitzen. Als weiterer wesent-licher Belastungsfaktor ist die Schallexposition in Form von Lärm im Rettungswagen erkannt worden. Erstaunlich waren hohe Spitzenpegel um 100 dB durch Klappergeräusche im Patientenraum, Funkgeräusche und durch Sondersignalanlagen. Im Sommer sorgen hohe Innenraumtemperaturen für negative Einflüsse auf Patienten wie auch auf Einsatzpersonal. In den letzten Jahren sind durch technische Weiterentwicklungen gute Voraussetzungen zur Reduzierung von Belastungen für Patienten und Einsatzkräfte geschaffen worden. Fehlende Vorschriften, nicht ausreichende technische Regeln und nicht vorhandener einheitlicher Standard bei der Konzeption von Rettungswagen überlassen es dem Wissen, Engagement und den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln des Einzelnen, wie optimal die Ausrüstung und Ausstattung gewählt wird. Durch Optimierungen der Fahrwerke und Tragentische, zusätzliche schwingungsdämpfende Maßnahmen und richtige, angepasste Fahrweise, kann eine erhebliche Reduzierung der Belastungen durch auf Patienten einwirkende Kräfte erreicht werden. Durch einfache Umbauten und entsprechende Gegenmaßnahmen lassen sich die Lärmpegel um bis zu 20 dB verringern. Eine Klimatisierung im Rettungswagen ist fahrzeug- und handlungstechnisch einfach machbar. Die Norm für Krankenkraftwagen muss um die relevanten Punkte ergänzt werden, oder andere technische Regeln müssen den Erkenntnisstand weitergeben und ständig auf dem neuesten Stand halten. Fortwährend ist zu prüfen, ob und wie moderne Fahrzeugentwicklungen im Personentransportbereich auf die Konstruktion von Rettungswagen übertragen werden können. Eine ergänzende oder verbesserte Aus- und Fortbildung des Rettungsdienstpersonals und damit die optimale Nutzung der vorhandenen Möglichkeiten sowie eine angepasste Fahrweise versprechen bereits eine erhebliche Verbesserung und Reduzierung von Belastungen. Insgesamt muss die Konzeption von Rettungsmitteln unter Berücksichtigung der hier ermittelten Parameter und Anforderungen erfolgen, um eine Belastungsminimierung für die Patienten zu erreichen.
This dissertation deals with the physical factors influencing the transportation of emergency patients in ambulance cars. Recently, there is no documented evidence for direct consequential injuries caused by transportation induced secondary injuries. In contrast, experience from the field of occupational medicine referring the adverse influences of vibration, noise and heat on the healthy people suggest negative influences. Measurements conducted for this dissertation revealed considerable levels of physical stress. Certain manoeuvres during transport and even the loading process cause short-term peak levels of stress due to acceleration. Extreme vibrations are trans-mitted via the floating stretcher to the patient resulting in hard impacts. Furthermore, noise has been identified as another relevant factor for stress in an ambulance car. Amazing high levels of noise around 100 dB caused by rattling, radio transmissions and the siren can occur in the ambulance car. In summertime additionally, high temperatures negatively influence the patients and emergency personnel comfort. Thus technical improvements made in recent years absent regulations, inadequate technical rules and none existent design standards of ambulance cars lead to inconsistent equipment of the ambulance cars. Simple feasible measures optimising chassis, floating stretcher table, air condition, noise control, correct and adapted driving manner, can significantly reduce the stress on patients during transportation. Concluding, the above-mentioned items should be added to the standards for ambulance cars. Additionally, driving trainings and adapted driving promise should be introduced to reduce transportation stress for patients. Furthermore, the results of this dissertation should be taken into account when constructing ambulance cars.