dc.contributor.author
Nagorsen, Dirk
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:52:35Z
dc.date.available
2007-07-04T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/11114
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-15312
dc.description
TITEL UND INHALTSVERZEICHNIS
1\. EINLEITUNG
2\. EIGENE ARBEITEN
3\. DISKUSSION
4\. ZUSAMMENFASSUNG
5\. LITERATURVERZEICHNIS
dc.description.abstract
Die Auseinandersetzung des Immunsystems mit neoplastischen Zellen ist seit
Jahrzehnten Gegenstand wissenschaftlicher Debatten. Im Wesentlichen gibt es
zwei Hauptannahmen zu dieser Interaktion. Die eine Theorie besagt, dass das
Immunsystem durch Entzündungsreize, wie zum Beispiel Zytokine, zu
Proliferation und Metastasierung eines Tumors beitragen kann
(Immunstimulation); die andere Theorie hingegen geht davon aus, dass das
Immunsystem einen protektiven Effekt hat und das Tumorwachstum überwachen und,
wenn vielleicht nicht komplett verhindern, so doch zumindest eingrenzen kann
(Immunosurveillance). In der vorliegenden Habilitationsschrift wurden zwei
wesentliche Elemente der Interaktion zwischen Tumor und Immunsystems näher
untersucht: Antigen (Ag)-spezifische T-Zellen und Ag-präsentierende Zellen.
Diese Zellpopulationen spielen sowohl für die spontane Entwicklung Tumor-
gerichteter Immunantworten als auch für Entwicklung immuntherapeutischer
Strategien gegen Tumoren eine wichtige Rolle. Bis vor einigen Jahren war es
unklar, ob T-Zellen, die sich spezifisch gegen Tumor-assoziierte Antigene
(TAA) richten, im Blut von Tumorpatienten ohne vorherige Immuntherapie
vorhanden sind. Wir konnten nachweisen, dass solche spezifischen T-Zellen im
peripheren Blut von Kolorektalkarzinom (CRC)-Patienten existieren. Es konnte
außerdem gezeigt werden, dass sich im peripheren Blut von CRC-Patienten
deutlich häufiger TAA-spezifische T-Zellen finden lassen als im Blut von
Mammakarzinompatientinnen. Die Ursache für diese Beobachtung bleibt unklar,
könnte jedoch im unterschiedlichen Tumor-Mikroenvironment oder in einem
unterschiedlichen Homing-Verhalten der T-Zellen liegen. Die gegen die TAA CEA,
EpCAM und her-2/neu gerichteten T-Zellen beim CRC konnten einem zytotoxischen
Zelltyp zugeordnet werden. Es war zudem besonders auffällig, dass diese
T-Zellen signifikant häufiger im metastasierten Stadium des CRC auftraten.
Lymphknotenkontakt des Tumors als Voraussetzung für die Entwicklung einer T
-Zell-Antwort und Tumor Escape Mechanismen sind potentielle Ursachen für
diesen Befund. Ein Überlebensvorteil für die Patienten mit spontanen TAA-
spezifischen T-Zellen im peripheren Blut konnte nicht gezeigt werden. Ebenso
konnte kein direkter Zusammenhang der systemischen, TAA-spezifischen T-Zell-
Antwort mit einer lokalen Infiltration durch regulatorische T-Zellen (Treg)
nachgewiesen werden. Interessanterweise war die Treg-Infiltration im Tumor
signifikant erhöht im limitierten Stadium des CRC, in dem wiederum auch
weniger häufig systemische, TAA-gerichtete T-Zell-Antworten beschrieben sind.
Dies könnte ein Hinweis auf einen indirekten Zusammenhang zwischen den beiden
Zell-Populationen sein. Eine der mittlerweile gängigsten Methoden zur Analyse
TAA-spezifischer T-Zellen ist die Tetramer-Färbung. In einer Methodenarbeit
haben wir herausgearbeitet, dass CD20 und CD4 als Marker für eine negative
Selektion zur Erhöhung der Spezifität des Assays verwendet werden können. In
der vorliegenden Arbeit wurden verschiedene Aspekte Ag-präsentierender Zellen
(APC) mit besonderem Bezug zu tumorimmuntherapeutischen Überlegungen
untersucht. Im Rahmen von Vakzinierungen gegen maligne Erkrankungen werden
häufig reife DC verwendet, um eine besonders starke Immunantwort zu
induzieren. Wir haben das Zytokin-Repertoire, das während der Reifung der DC
sezerniert wird, mittels Protein-Profiling Assays untersucht und dabei
Zytokine und Chemokine nachgewiesen, die die Ag-Aufnahme und die Aktivierung
des unspezifischen Immunsystems vermitteln (TNF[alpha], IL-10, IL-12,
IFN[gamma]), verschiedene Immunzellpopulationen anlocken (MIP1[alpha],
MIP1[beta], IL-8, MCP-1, MDC, RANTES, MIG, IP-10, Eotaxin) und schließlich
T-Zellen aktivieren (IL-2, IL-6, IL-7). Es ist anzunehmen, dass sich die DC
während einer in vitro Reifung in Bezug auf ihre Zytokinausschüttung
erschöpfen. APC selbst sind in vivo auch einer Vielzahl von Zytokinen und
Chemokinen im Rahmen eines Entzündungsprozesses oder einer Tumor-Immunsystem-
Interaktion ausgesetzt. In einer Genexpressionsanalyse haben wir gezeigt, dass
LPS-aktivierte mononukleäre Phagozyten (MP) durch eine große Bandbreite von
Zytokinen und Chemokinen stark polarisiert stimuliert werden. Zwei
Zytokinhauptklassen wurden identifiziert, die entweder den klassischen
(IFN[gamma], M1) oder den alternativen Weg (IL-4, M2) der MP Aktivierung
induzierten. Unsere Befunde legen zudem eine zentrale Rolle des NF[kappa]B in
der Steuerung der MP-Aktivierung/Differenzierung nahe. Neben der Zytokin-APC-
Interaktion ist auch eine effektive Epitoppräsentation für die Ausprägung
einer Immunantwort wichtig. Wir haben ein rekombinantes Vacciniavirus als
Vektor verwendet, um das TAA gp100 in DC zu expremieren. Das Ag ließ sich in
reifen und unreifen DC vergleichbar gut expremieren. Die Reifungsmarker der DC
wurden nach der Infektion nur wenig herunterreguliert. Die spezifische T-Zell-
Stimulation war mit dem nativen gp100 Epitop g209 jedoch sehr gering, konnte
allerdings durch Verwendung des modifizierten, stärker HLA-bindenden gp100
Epitops g209-2M wiederhergestellt werden. Die direkte T-Zell-Stimulation durch
reife und unreife DC war dabei gleich. Eine rVV-Infektion zur Expression von
Ag kann also durchaus nach der DC Reifung erfolgen. In einer weiteren Analyse
fanden wir, dass die erhöhte HLA-Affinität des modifizierten gp100 Epitops
sogar eine geringere proteasomale Spaltung kompensieren kann. Die HLA-
Affinität des Epitops scheint einer der zentralen Punkte für die Aktivierung
von T-Zellen zu sein. Schließlich haben wir in einer Übersichtsarbeit, die
über 500 Patienten mit metastasiertem CRC einschloss, die klinische und
immunologische Wirksamkeit einer aktiven spezifischen Immunisierung evaluiert.
Während sich humorale und zelluläre Immunantworten bei etwa 50% der Patient
zeigten, fand sich nur bei etwa 1% der Patienten ein komplette oder partielle
Remission des CRC. Die Debatte um Immunstimulation und Immunosurveillance von
Tumoren wird nicht so bald beendet sein. Wahrscheinlich treten im zeitlichen
Verlauf einer Tumorerkrankung gegensätzliche tumortoxische wie proliferogene
- Funktionen des Immunsystems auf. Hier wurde gezeigt, dass das CRC
grundsätzlich ein immunogener Tumor ist, gegen dessen Antigene sich eine
spontane T-Zell-Antwort entwickeln kann. Es scheinen bisher jedoch weder die
spontanen noch die Vakzine-induzierten T-Zell-Antworten im peripheren Blut
einen wesentlichen Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung zu haben. Es wird
aber auch klar, dass das Immunsystem ein großes Potential für die Erkennung
und damit die Behandlung von Tumoren hat. Die vorgelegten Arbeiten leisten
wichtige Beiträge nicht nur zur Analyse TAA-spezifischer T-Zellen bei Tumoren
sondern auch zum Verständnis der Rolle der Zytokine bei der Aktivierung Ag-
präsentierender Zellen und zu Mechanismen der Epitop-Präsentation durch DC.
Diese Informationen stellen Grundlagen für die rationale, dringend notwendige
Weiterentwicklung immuntherapeutischer Ansätze bei malignen Erkrankungen dar.
de
dc.description.abstract
The interaction between immune system and malignant cells has been a matter of
scientific debate for decades. There are basically two major theories
regarding this interaction. One assumption is that the immune system may
contribute to tumor proliferation and spread by inflammational stimuli, e.g.
cytokines (immunostimulation); the other theory is based on the assumption
that the immune system has got a protective effect and is able to control
tumor growth (immunosurveillance). Two main elements of the interaction
between tumor and immune system were analyzed in-depth in the present work
( Habilitationsschrift ): antigen (Ag)-specific T cells and Ag-presenting
cells. These two cell populations play an important role for spontaneous
development of tumor-directed responses as well as for rational development of
immunotherapeutic strategies against tumors. For a long time it has been
unknown whether T cells specifically directed against tumor-associated
antigens (TAA), exist in peripheral blood of tumor patients without prior
immunotherapy. We have shown that TAA-specific T cells exist in peripheral
blood of patients with colorectal cancer (CRC). Additionally we found that
TAA-specific T cells were significantly more often found in colorectal cancer
patients than in breast cancer patients. The reason for this observation
remains unknown. Different tumor microenvironments or different T cell homing
behavior could be possible explanations. T cell responses directed against TAA
CEA, EpCAM, and her-2/neu were identified as cytotoxic phenotype. Furthermore,
it was very interesting to see that these T cell responses were significantly
more frequent in patients with metastatic CRC than in limited CRC. Lymph node
involvement as prerequisite for the development of specific T cell responses
and tumor escape mechanisms are potential reasons for this observation. A
survival benefit for patients with systemic TAA-directed T cell responses was
not shown. Furthermore, no direct correlation was found between systemic TAA-
specific T cell response and local infiltration by regulatory T cells (Treg).
Interestingly, Treg infiltration in the tumor was significantly increased in
limited stage of CRC, in which in turn TAA-directed T cell responses are less
frequently described. This might indicate an indirect interrelation between
these two T cell populations. One well-established method for analyzing TAA-
specific T cells is tetramer staining. We have described that CD20 and CD4 may
be used as markers for negative selection to increase the specificity of this
assay. In the present work various aspects of Ag-presenting cells (APC) were
analyzed with specific regard to immunotherapeutic considerations. Mature DC
are often used for immunization against malignant diseases to induce strong
immune responses. We analyzed the cytokine repertoire, which is secreted
during DC maturation, by protein profiling assays. At this, we found cytokines
and chemokines, which mediate Ag-uptake and activation of the innate immune
system (TNF[alpha], IL-10, IL-12, IFN[gamma]), which attract various immune
cell populations (MIP1[alpha], MIP1[beta], IL-8, MCP-1, MDC, RANTES, MIG,
IP-10, Eotaxin) and, eventually, activate T cells (IL-2, IL-6, IL-7). It can
be assumed that DC exhaust during in vitro maturation with regard to their
cytokine secretion. APC are in vivo confronted with numerous cytokines and
chemokines during an inflammation or during a tumor/immune system interaction.
In a gene expression analysis, we have shown that LPS-activated mononuclear
phagocytes (MP) are stimulated and polarized by a broad range of cytokines and
chemokines Two major cytokine classes were identified, which either induced
the classical (IFN[gamma], M1) or the alternative pathway (IL-4, M2) of MP
activation. Our findings additionally suggest a central role of NF[kappa]B in
controlling MP-activation/differentiation. Besides cytokine-APC-interaction,
also an effective epitope presentation is important for the occurrence of an
immune response. We used a recombinant vaccinia virus as a vector to express
TAA gp100 in DC. The Ag was expressed at similar levels in both mature and
immature DC. DC maturation markers were only minimally down regulated after
infection. Specific T cell stimulation was very low with the native gp100
epitope g209; it was, however, restored by using the modified, gp100 epitope
g209-2M, which has a stronger HLA-binding. Direct T cell stimulation by mature
and immature DC was similar at this point. An rVV infection to express Ag may,
thus, follow the DC maturation. In a further analysis, we found that increased
HLA affinity of the modified gp100 epitope may even compensate for less
proteasomal cleavage. HLA-affinity of epitopes seems to stand at the center of
T cell activation. Finally, we evaluated clinical and immunological responses
after active specific immunization in a review, which included more than 500
patients with metastatic CRC. While 50% of patients showed a humoral or
cellular immunological response only 1% of patients had a complete or partial
clinical remission after vaccination. The debate on immunostimulation and
immunosurveillance of tumors will not be resolved in a near future. It seems
probable that various, partly opposing tumor toxic as well as tumor growth
supporting immunological functions appear during the time course of a
malignant disease. It was shown that CRC is an immunogenic tumor and that
spontaneous T cell responses may develop against its Ags. So far, neither
spontaneous nor vaccine-induced T cell responses in peripheral blood seem to
substantially influence the course of disease. However, it is clear that the
immune system has got a great potential for detection and, thus, treatment of
tumors. The presented scientific works contribute to the analysis of TAA-
specific T cells in tumors and to the understanding of the role of cytokines
in the activation of Ag-presenting cells, and mechanisms of epitope
presentation by DC. This knowledge represents a basis for the rational
development of immunotherapeutic approaches of malignant diseases.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Antigen-spezifische T-Zell-Immunität und Antigen-präsentierende Zellen bei
malignen Erkrankungen
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Dolores J. Schendel
dc.date.accepted
2007-06-26
dc.date.embargoEnd
2007-07-05
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000003039-8
dc.title.translated
Antigen-specific T cell immunity and antigen-presenting cells in malignant
diseases
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
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FUDISS_thesis_000000003039
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