Einleitung: Die Hüftarthroskopie ist ein vergleichsweise junges, aber mittlerweile etabliertes Verfahren zur minimalinvasiven Behandlung intra- und extraartikulärer Pathologien am Hüftgelenk. Vor allem im Hinblick auf die Komplikationsraten gibt es zahlreiche Vorteile minimalinvasiver Eingriffe. Im Falle der Hüftarthroskopie liegen mögliche Komplikationen lagerungsbedingt im perinealen Raum und betreffen hier vor allem die Weichteilirritationen am Gegenzugstab. Ziel dieser Arbeit war es, die Weichteildrücke am Gegenzugstab zu erfassen, deren Verlauf während der Operation zu beobachten und eventuell Grenzwerte zum Auftreten von Komplikationen aufzuzeigen. Methode: In einer prospektiv angelegten Studie mit einem Patientenkollektiv von 101 Patienten wurden die während der 102 durchgeführten Hüftarthroskopien am Gegenzugstab auftretenden Drücke untersucht. Hierfür wurde eine Druckmessmatte, wie man sie z.B. von pedobarographischen Messungen kennt, angepasst und mittels einer speziellen Software die Echtzeitkontrolle via Monitor während des Eingriffes ermöglicht. Die gewonnenen Daten wurden anschließend statistisch ausgewertet und auf Korrelationen zu den Parametern Geschlecht, BMI, Alter, Pfannenkonfiguration und Traktionszeit untersucht. Außerdem erfolgte im Verlauf die Befragung der Patienten zu aufgetretenen Weichteilkomplikationen. Ergebnisse: Im Patientenkollektiv traten zwei temporäre Weichteilirritationen auf. In einem Fall kam es zur temporären Hypästhesie im Bereich der Labia majora einer Patientin, in einem anderen Fall traten temporäre erektile Dysfunktionen auf. Die kleine Menge der Komplikationen erlaubte keine Signifikanzaussage hinsichtlich des Vergleichs mit dem Kollektiv. Es konnten jedoch Korrelationen zwischen den auftretenden Drücken im perinealen Bereich und sowohl dem BMI als auch dem Alter der Patienten festgestellt werden. Des Weiteren konnte ein Areal des regelhaft maximalen Druckes beschrieben werden. Schlussfolgerung: Die Arbeit konnte die entstehenden Drücke am Gegenzugstab aufzeigen. Im Kollektiv von 102 Messungen ließen sich aufgrund einer zu geringen Anzahl von Komplikationen keine „Normbereiche“ oder „Grenzwerte“ definieren. Jedoch konnten Aussagen über die Korrelationen zwischen dem entstehendem perinealen Druck und Parametern wie BMI, Alter, Geschlecht und LCE–Winkel gemacht werden. Außerdem ließ sich der Bereich des regelmäßig erhöhten Druckes darstellen. Es konnten signifikant negative Korrelationen zwischen dem BMI und dem auftretenden Druck sowie dem Alter und auftretenden Druck nachgewiesen werden. Für die Definition von Normbereichen und Grenzwerten erwies sich das Kollektiv als zu klein.
Introduction: Hip arthroscopy is a comparably young but meanwhile established procedure for minimal invasive treatment of intra- and extrarticular pathologies. There are many possible complications in any type of surgery. A reduced rate of complications is the greatest advantage of minimal invasive surgery. In hip arthroscopies there is a risk in the appearance of perineal nerve palsy and soft tissue lesions due to patient positioning. To reach central compartment of the hip, it is necessary to distract the joint by using a perineal post and traction. The aim of this study was to quantify the perineal pressure during hip arthroscopy in relationship to soft tissue lesion or nerve palsy. Methods: The study included 102 hip arthroscopies on 101 patients. A matched gelplate such is used in pedobarographic measurement (which was fixed on the pernieal post) in combination with a special software was used to get a real time pressure measurement. Afterwards the results were analysed statistically and the relationship between pressure and parameters as sex, age, BMI, LCE-angle and traction time were studied. Additionally a survey was done to dedicate the occurance of perineal complications. Results: There were two cases of soft tissue lesions respectively perineal nerve palsy in this study. One female patient reported a temporary hypaesthesia at the labia majora on the side of surgery. One male patient stated an erectile dysfunction lasting about two weeks. To make a statistically significant statement, the number of complications that occured was too low. Correlations were found between the perineal pressure and the age well as the BMI. Furthermore an area of high pressure was found in all patients, so called spot. Conclusion: In this study perineal pressure was measured during 102 hip arthroscopies. The number of complications was not high enough to specificate a normal range of pressure or pressure limits to prevent perineal sensations. However, correlations between age, BMI, and perineal pressure as well as between pressure in relationship to gender, LCE-angle and traction time were found.