Fragestellung dieser experimentellen Studie ist der Vergleich der Verankerungsstabilität von Press-fit Pfannen und einer Press-fit Pfanne, welche mit sechs zusätzlichen radial angeordneten und gebogenen Finnen ausgestattet ist. Methode: Die 4 Pfannentypen (Ana.Nova® Pfanne [Fa. ImplanTec], Allofit® [Fa. Zimmer], Reflection® [Fa. Smith&Nephew;], Monoblock [Fa. Zimmer]) werden jeweils in Kunstschaumblöcke der Fa. Sawbones® eingepresst. Die Kunstschaumblöcke aus geschlossenporigem Polyurethanschaum stellen Knochenersatzmaterial dar, welches als alternatives Testmedium für menschlichen spongiösen Knochen verwendet wird. Es werden Pfannenlager in die Polyurethanschaum-Blöcke mit in der Praxis verwendeten Op-Fräsen eingefräst und die Pfannen bis auf unterschiedliche Setzhöhen von 0-,2- und 4 mm in die Blöcke eingepresst. Anschließend wird senkrecht zum Pfannenäquator eine Kraft auf den Pfannenrand bis zum ersten Bewegen und abschließend kompletten Ausbrechen der Pfanne ausgeübt. Die benötigte Kraft zum Bewegen und Ausbrechen wird dokumentiert. Die Ergebnisse bezüglich der verschiedenen Setzhöhen und der 4 Pfannentypen werden statistisch untereinander verglichen. Ergebnisse: Bei Setzhöhen zwischen 0- und 2 mm besteht die höchste Verankerungsstabilität aller getesteten Pfannen. Bei Setzhöhe 4 mm ist ein deutlicher Verlust der Verankerungsstabilität zur Lockerung der Pfannen zur verzeichnen. Die Allofit®-, Reflection®- und Monoblock Pfannen verhalten sich bei der benötigten Krafteinwirkung zur Lockerung sehr ähnlich. Zur Bewegung und Auslockerung der Ana.Nova® Hybrid Pfanne, welche mit 6 Finnen ausgestattet ist, werden im Vergleich zu den weiteren getesteten Press-fit Pfannen höhere Kräfte benötigt. Die gravierendste Differenz zeigt sich im Vergleich des kompletten Ausbruches der Ana.Nova® Hybrid Pfanne zu den getestenen Allofit®-, Reflection®- und Monoblock Pfannen bei unzureichender Setzhöhe von 4 mm. Die experimentellen Ergebnisse weisen auf eine hohe Primärstabilität der Ana.Nova® Hybrid Pfanne hin. Die empirischen Rahmenbedingungen der Experimente engen eine streng inferenzstatistische Interpretation der ermittelten Befunde erheblich ein. Für eine explorative (hypothesengenerierende) Interpretation sind diese hinreichend Auswertung der Ergebnisse: Die Ana.Nova® Hybrid Pfanne erreicht eine höhere Verankerungsstabilität im Vergleich zu den drei weiteren getesteten Pfannen. Dies kann an den 6 zusätzlichen, auf der Pfannenschulter angeordneten Finnen liegen. Es ist möglich, dass diese Finnen eine Kontinuitätsunterbrechung der Knochenfeinstruktur durch Einkerbung der Finnen im Bereich des Pfannenlagers erzeugen. Empfehlung: Das Anwendungsspektrum der Ana.Nova® Hybrid Pfanne wird durch die zu erwartende hohe Primärstabilität und tiefere Verankerung im subchondralen Knochen in den Bereichen reduzierter Kochenqualität des Implantatlagers sowie pathologisch konfigurierter Acetabula, Endoprothesenrevisionen und osteoporotischen Knochenverhältnissen liegen. Ein höherer Knochenverlust durch die Rückflächenstruktur der Ana.Nova® Hybrid Pfanne bei Explantationen oder Pfannenlockerungen gegenüber reinen Press-fit Pfannen kann nicht ausgeschlossen werden.
Within this experimental study, we compare the anchorage stability of 3 state of the art press-fit cups to a press-fit design with 6 additional radially arranged, curved fins called Ana.Nova® cup. Method: The 4 types of press-fit cups (Ana.Nova® [ImplanTec], Allofit® [Zimmer], Reflection® [Smith & Nephew], Monoblock [Zimmer]) are pressed into rigid polyurethane foam, a test medium for human cancellous bone produced by Sawbones®. The reaming of the cavity in the foam is performed using a common surgery reamer with required diameter. The cups are pressed into the cavity until they reach the desired seating height of 0-, 2- or 4 mm. Afterwards a force is applied vertically on the rim of the cups until loosening or outbreaking occurs. The required load is recorded and the results are statistically evaluated. Results: The highest primary stability for every tested cup is registered at seating heights of 0 mm and 2 mm. At insufficient seating heights of 4 mm, we find a strongly decreased stability in the process of loosening and outbreaking. The Allofit®-, Reflection®- and Monoblock cups are showing similar patterns of behaviour for loosening at every seating height. The 6-finned Ana.Nova® cup requires more power for loosening and outbreaking than the regular press-fit cups at every seating height. The maximum difference between the Ana.Nova® cup and the conventional cups occurs during outbreaking at insufficient seating height of 4 mm. The results of this experimental study indicate a high primary stability of the Ana.Nova® cup at regular and insufficient seating heights. The empiric set-up restricts the possibility of statistical interpretation, however there is a potential of an explorative interpretation. Evaluation of results: The design of the Ana.Nova® hybrid cup provides a higher anchorage stability. This may base upon the 6 additional fins. Most likely, these fins intrude the acetabular bone and hence influence the periacetabular structure more than the conventional press-fit cups. This might lead to increased bone loss in comparison to conventional press-fit cups, which is not further discussed throughout this study but could be of interest for future research. Recommendation: It’s possible that the Ana.Nova® cup shows a high primary stability and deep anchoring in the subchondral bone in vivo. Potentially the Ana.Nova® cup offers an alternative in case of reduced bone quality, pathological configured acetabula, the revision of hip joint alloarthroplasty and osteoporotic bone conditions.