Patienten mit Typ 2 Diabetes mellitus (T2DM) sind einem hohen kardiovaskulären Risiko ausgesetzt. Die Intima-Media-Dicke der Arteria (A.) carotis (IMT) und linksventrikuläre (LV) Masse gelten als Prädiktoren für kardiovaskuläre Ereignisse und sind häufig erhöht in dieser Patientengruppe. Der Zusammenhang zwischen diesen Parametern ist noch weitestgehend unverstanden. Das Ziel dieser Arbeit war es, diesen Zusammenhang zu untersuchen und den Stellenwert der IMT-Messung in der Risikoprädiktion bei T2DM zu evaluieren. Methode: Eine kardiovaskuläre Magnetresonanztomographie wurde initial und nach 2 Jahren bei 88 Patienten mit insulinpflichtigem T2DM (52 Männer, mittleres Alter 61±8 Jahre) durchgeführt. Der LV Massenindex (LVMI) wurde als Quotient von LV Masse und Körperoberfläche bestimmt. LV zirkumferentieller Strain (Ecc), systolische (SRS) und frühdiastolische Strain Rate (SRE) wurden mittels Feature Tracking an der midventrikulären Kurzachse erfasst. An der A. carotis wurden Lumenfläche und Gesamtgefäßfläche erfasst und anschließend Gefäßwandfläche und Gefäßwandratio (VWR=Gefäßwandfläche/Körperoberfläche) berechnet. Die Messung der IMT erfolgte sonographisch. Das Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse wurde erfasst. Ergebnisse: Alle Patienten waren unter optimaler medikamentöser Behandlung. Nach 2 Jahren zeigte sich eine signifikante Zunahme des LVMI (61,2±13,7 vs. 66,0±16,5 g/m2, p<0,001) und des Ecc ( 23,4±6,3 vs. -25,5±7,3%, p=0,01), während SRS und SRE unverändert blieben. Ein kardiovaskuläres Ereignis wurde bei 17 Patienten dokumentiert. Das Risiko für ein Ereignis war bei bestehender LV Hypertrophie (LVH; n=9) im Vergleich zu Patienten ohne LVH um das 2,7-fache erhöht (RR 2,70; 95%-KI 1,12-6,53). In der logistischen Regressionsanalyse zeigte das Auftreten eines Ereignisses eine signifikante Abhängigkeit vom Vorhandensein einer zusätzlichen koronaren Herzerkrankung (KHE; n=31) (Exp(B)=17,96; 95%-KI 4,32-72,58; p<0,001). Für die Einflussnahme einer LVMI-Zunahme auf das Auftreten eines Ereignisses wurde ebenfalls ein positiver Zusammenhang bei Borderline-Signifikanz berechnet (Exp(B)=4,01; 95%-KI 0,91-18,12; p=0,067). Auf Höhe der A. carotis zeigten die VWR und IMT weder eine Veränderung noch Unterschiede zwischen Patienten mit und ohne KHE, LVH oder LVMI-Zunahme. Zusammenfassung: Innerhalb des Beobachtungszeitraumes von 2 Jahren zeigte sich eine starke Progression des LVMI und sowohl eine bestehende KHE, LVH als auch eine Zunahme des LVMI zeigten sich mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko assoziiert. Allerdings konnte anhand von IMT und VWR weder das kardiale Remodelling noch die Differenzierung der Risikogruppen abgebildet werden. Die IMT als alleiniger Risikomarker kann somit möglicherweise das kardiovaskuläre Risiko in dieser Patientengruppe unterschätzen und eine kombinierte kardiale und vaskuläre Bildgebung die Risikoprädiktion verbessern.
Patients with type 2 diabetes mellitus (T2DM) are at high cardiovascular risk. Both carotid intima-media thickness (IMT) and left ventricular (LV) mass are predictors for cardiovascular events and are commonly increased in these patients. However, the mechanism of association is poorly understood. This study sought to determine that relationship and to evaluate the position IMT has got in risk prediction in T2DM patients. Methods: Cardiovascular magnetic resonance (CMR) imaging was performed at baseline and at 2-year follow-up in 88 patients with insulin-dependent T2DM (52 men, mean age 61±8 years). LV mass index (LVMI) was determined by indexing LV mass to body surface area. LV circumferential strain (Ecc), systolic (SRS) and early diastolic strain rate (SRE) were assessed at midventricular short axis by feature tracking. For carotid arteries lumen area and total vessel area were assessed and vessel wall area and vessel wall ratio (VWR=vessel wall area/body surface area) were calculated. IMT was measured by sonography. Cardiovascular events have been recorded. Results: All patients were under optimal medical treatment. After 2 years, LVMI was significantly higher (61.2±13.7 vs. 66.0±16.5 g/m2, p<0.001) and Ecc showed an increment ( 23.4±6.3 vs. -25.5±7.3%, p=0.01) while SRS and SRE remained unchanged. 17 patients experienced a cardiovascular event. Patients with a LV hypertrophy (LVH; n=9) had a 2.7-fold higher risk of an event compared to patients without LVH (RR 2.70; 95%-CI 1.12-6.53). Logistic regression showed a positive relation between an additional coronary heart disease (CAD; n=31) and the occurrence of an event (Exp(B)=17.96; 95%-CI 4.32-72.58; p<0.001). The influence of LVMI-increment on an event was of borderline significance (Exp(B)=4.01; 95%-CI 0.91-18.12; p=0.067). At carotid level, both IMT and VWR remained unchanged and showed no difference between patients with and without CAD, LVH or LVMI-increment. Conclusion: During a 2 year period LVMI showed a high increment and both additional CAD, LVH and LVMI increment were associated with a higher cardiovascular risk. However, IMT and VWR could neither depict the cardiac remodeling nor the distinction between the risk groups. Thus, IMT assessment for risk stratification may underestimate risk in this patient group and a combined cardiac and vascular imaging may improve risk prediction.