dc.contributor.author
Geiger, Johannes-Peter
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:39:39Z
dc.date.available
2010-09-13T08:07:58.661Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10788
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14986
dc.description.abstract
Im Rahmen dieser Dissertation wurden zwei wesentliche Ziele auf dem Gebiet des
Gentransfers mittels nichtviraler Vektoren untersucht. Zum einen sollte durch
„Zelluläres Targeting“ der Gentransfer in die Zielzelle und damit die
Gentransfereffizienz gesteigert werden. Zum anderen sollte durch
„Intranukleäres Targeting“ längere Transgenexpression auf hohem Niveau
erreicht werden. Durch die Charakterisierung hoch affiner Liganden für den
Rezeptor-vermittelten Gentransfer sollte die Gentransfereffizienz und damit
die Transgenexpression in den Zielzellen gesteigert werden. Als mögliches
Target wurde die Expression des Prostacyclin (IP1) Rezeptors auf pulmonalen
Epithelzelllinien mittels Western Blot untersucht. Hierbei konnte ein
positiver Rezeptorstatus sowohl auf Alveolar- als auch auf
Bronchialepithelzellen bestätigt werden, was einen Einsatz von Liganden für
die Ansteuerung dieses Rezeptors ermöglichte. Iloprost (ILO) und Treprostinil
(TRP), zwei Prostaglandin I2 Analoga und stabile Agonisten am IP1 Rezeptor,
wurden an Fluorescein markiertes Rinderserumalbumin (BSA) als Modellvehikel
kovalent gebunden und hinsichtlich ihrer Zellbindung bzw. Aufnahme in
Alveolar- und Brochialepithelzellen untersucht. Hierbei zeigte das ILO
Konjugat eine 2 bis 4-fach höhere Bindung bzw. Aufnahme, verglichen mit dem
TRP Konjugat. Durch Ko-Inkubation von freiem ILO sowie eines selektiven
IP1-Rezeptorantagonisten war eine Inhibierung der Bindung bzw. Aufnahme
möglich. Da für einen effizienten Gentransfer die Rezeptor-vermittelte
Aufnahme ins Zytoplasma essentiell ist, wurde dies mittels konfokaler
Laserrastermikroskopie nach Inkubation der BSA-ILO Konjugate untersucht.
Hierbei war eine deutliche Bindung und Internalisierung der Konjugate
verglichen mit unkonjugiertem BSA nachweisbar. Um nun die Gentransfereffizienz
zu überprüfen wurde ILO kovalent an verzweigtes Polyethylenimin 25 kDa (PEI)
konjugiert. Dabei resultierten PEI-g-ILO Konjugate mit unterschiedlichen
Kopplungsgraden (FILO (ILO:PEI)= 2, 5, 8, 16). Diese wurden hinsichtlich DNA-
Bindung, Partikelgröße und Transfektionseffizienz untersucht. Unter
optimierten Bedingungen (N/P 4, FILO=5) zeigten die PEI-g-ILO Gen-Vektor
Nanopartikel nach Zugabe von Heparansulfat eine vollständige Freisetzung der
Plasmid-DNA aus dem Gen-Vektor Komplex. Auch die Partikelgröße war mit etwa 80
nm vergleichbar mit unmodifizierten PEI Gen-Vektor Nanopartikeln. Die
Transfektion von Alveolar- und Bronchialzelllinien mit PEI-g-ILO Gen-Vektor
Nanopartikeln unter optimierten Bedingungen (N/P 4, FILO=5) zeigte eine
46-fach signifikante Steigerung des Gentransfers. Dieser Effekt konnte wie
schon bei den BSA-Konjugaten mit einem selektiven IP1-Rezeptor-Antagonisten
gehemmt werden. Aufgrund der hohen Transfektionseffizienz war eine
Dosisreduktion in vitro von PEI-g-ILO Gen-Vektor Nanopartikeln um 50 Prozent
im Vergleich zu PEI möglich. Dabei konnte das gleiche Expressionsniveau
erreicht werden. Interessant war, dass bei der Untersuchung der
Signaltransduktion nach Inkubation von PEI-g-ILO Gen-Vektor Nanopartikeln sich
ein Anstieg der cAMP Konzentration zeigte. Dieser machte deutlich, dass ILO
auch nach kovalenter Bindung an PEI fähig war eine physiologische Antwort nach
Rezeptorbindung zu vermitteln. Positive Effekte von Prostaglandin I2 Analoga
wie beispielsweise eine antiinflammatorische Wirkung könnten hier einen
zusätzlichen Nutzen bei der Applikation vor allem in pathologischem Gewebe
bringen. In vivo konnte die Genexpression in den Lungen von BALB/c Mäusen nach
Aerosolapplikation mittels Kompressionsvernebler in einer
Ganzkörpervernebelungskammer mit PEI-g-ILO Gen-Vektor Partikeln im Vergleich
mit PEI um das 14-fache gesteigert werden. Desweiteren zeigten toxikologische
Untersuchungen, verglichen mit PEI Gen-Vektor Nanopartikeln, keine erhöhte
Zelltoxizität nach Transfektion in vitro sowie keinen signifikanten Anstieg an
inflammatorischen Zytokinen im Serum. Um durch „Intranukleäres Targeting“
längere Transgenexpression zu erreichen, wurde versucht gezielt episomal
(=extrachromosomal) replizierende Plasmid-DNA in transkriptionsaktive Bereiche
der Nukleären Matrix mittels einer „Nuclear Matrix Targeting Signal“ (NMTS)
Peptidsequenz zu steuern. Bekannt war, dass durch Einführung der huINF
β-Scaffold Matrix Attachment Region (S/MAR) in Plasmid-DNA die episomale
Replikation in hämatopoetischen Zellen vermittelt werden konnte. Allerdings
musste nach Transfektion dieser S/MAR Vektoren ein mehrwöchiger initialer
Selektionsdruck angewendet werden, um episomale Replikation und damit
Langzeitexpression in Zellen zu erreichen. Mit der Entwicklung von S/MAR-NMTS
Hybridvektoren sollte daher eine einzigartige Möglichkeit geschaffen werden,
stabile Langzeittransgenexpression ohne Selektionsdruck auf hohem Niveau zu
vermitteln. Die Peptidsequenz sollte helfen, diese S/MAR Vektoren in die
transkriptionsaktiven Bereiche des Zellkerns zu transportieren und daher in
Kombination mit der S/MAR die episomale Replikation zu begünstigen. Die NMTS
Peptidsequenz des hämatopoetischen AML-1B Transkriptionsfaktors wurde sowohl
über Peptid-Nukleinsäuren (PNAs) als auch über chemische Kopplung mittels
„Aziridine Labeling Reagenz“ (ALR) an S/MAR Vektoren gebunden. Die über PNAs
gekoppelte NMTS war jedoch nicht in der Lage nach Transfektion in Jurkat
Zellen Langzeit-Transgenexpression zu vermitteln. Dies lag mit großer
Wahrscheinlichkeit an der Tatsache, dass nach PNA Bindung an Plasmid-DNA deren
Replikation gestört war. Die chemisch-kovalente Bindung der NMTS über ALR an
S/MAR Vektoren führte ohne Selektionsdruck mit einem Konjugationsgrad von
FNMTS (NMTS:S/MAR Vektor)= 3 verglichen mit unmodifiziertem S/MAR Vektor nach
Nukleofektion zu einer signifikanten bis zu 100-fach höheren relativen
Expression des Reportergens über 30 Tage hinweg. Dieser Effekt schien
allerdings nicht auf die NMTS zurückzuführen zu sein, da sowohl eine mutierte
als auch randomisierte NMTS Peptidsequenz bei gleichem Konjugationsgrad
ähnlich hohe Expressionswerte aufwiesen. Interessant war jedoch, dass nach
quantitativer real-time PCR nach 30 Tagen eine 10 bis 20 Prozent höhere
Integration der mit den Peptiden (NMTS, Mutante, Randomisiert) modifizierten
S/MAR Vektoren nachweisbar war. Dies war unabhängig von der
Transfektionsmethode. In weiteren Untersuchungen konnten hydrophobe Effekte
sowie Effekte integrierter S/MAR Konjugate auf die Langzeitexpression
ausgeschlossen werden. Als mögliche Ursache für die höhere Integration nach
Transfektion und damit Langzeitexpression zeigte sich ein sichtbar hoher
Anteil an offenkettig-zirkulärer Plasmid-DNA der S/MAR Konjugate in der
Agarosegelelektrophorese. Nach semiquantitativer Auswertung konnte gezeigt
werden, dass alleine die Konjugation mit ALR zu einem 150 bis 200-prozentigen
Anstieg der offenkettig-zirkulären Form der Plasmid-DNA führte.
de
dc.description.abstract
This thesis aimed at addressing two main objectives in the field of non viral
gene transfer. Firstly, by “Cellular Targeting”, enhanced gene transfer into
the target cell was attempted. Secondly, “Intranuclear Targeting” was
investigated as a means to achieve sustained transgene expression at high
levels. Cellular Targeting primarily comprised characterizing high affinity
ligands for receptor-mediated gene transfer thereby increasing the gene
transfer efficiency and transgene expression in target cells. As a possible
target, the expression of prostacyclin (IP1) receptor was investigated in
pulmonary epithelial cell lines by western blot analysis. A positive receptor
status in both, alveolar- and bronchial epithelial cells could be confirmed.
These results formed the basis for using a ligand for targeting this receptor.
Iloprost (ILO) and treprostinil (TRP), two prostaglandin I2 analogues and
stable receptor agonists of the IP1 receptor were bound covalently to
fluorescein labeled bovine serum albumin (BSA) as a model vehicle. The
resulting molecular conjugates were analyzed for their cell binding or uptake
into alveolar- and bronchial epithelial cells. The ILO conjugate showed a 2 to
4 times higher binding or uptake, compared with the TRP conjugate. In
competitive binding experiments, incubation of free ILO and/or excess of a
specific IP1 receptor antagonist resulted in inhibition of the binding or
uptake. As uptake into the cytoplasm is essential for efficient gene transfer,
cytoplasmic uptake was investigated by confocal laser scanning microscopy
after incubation of the BSA-ILO conjugates on cells. A distinct
internalization of the conjugates compared to unconjugated BSA was detectable.
In order to verify the gene transfer efficiency, ILO was covalently conjugated
to branched polyethylenimine 25 kDa (PEI). This PEI-g-ILO conjugates resulted
in different degrees of coupling (FILO (ILO: PEI) = 2, 5, 8, 16). These were
analyzed for DNA binding, particle size and transfection efficiency. Under
optimized conditions (N/P 4, FILO= 5) PEI-g-ILO gene vector particles after
the addition of heparan sulfate showed a complete release of the plasmid DNA
from the gene-vector complex. In addition the particle size was approximately
80 nm comparable to gene vector nanoparticles with unmodified PEI.
Transfection of alveolar- and bronchial epithelial cells with PEI-g-ILO gene
vector nanoparticles under optimized conditions (N/P 4, FILO= 5) showed a
46-fold significant increase in gene transfer. This effect could be inhibited
with a specific IP1 receptor antagonist. Due to the high transfection
efficiency in vitro, it was possible to achieve gene expression levels
comparable to PEI with only half the amount of PEI-g-ILO gene vector
nanoparticles. Investigations into the physiological activity of ILO after
coupling to PEI via cAMP measurements provided evidence for the functionality
of the ligand post conjugation. Incubation of cells with PEI-g-ILO gene vector
nanoparticles resulted in an increase in cAMP indicating that ILO, covalently
bound to PEI, was also able to give a physiological response to receptor
binding. Positive effects of prostaglandin I2 analogues, such as an anti-
inflammatory effect could add further value to the application of PEI-g-ILO
conjugated in vivo especially in pathological tissue. In vivo gene expression
in lungs of BALB/c mice after aerosol application of PEI-g-ILO gene vector
particles in a whole body nebulization chamber could be increased to 14-fold,
compared with PEI. Furthermore, toxicological studies showed, compared with
PEI gene vector nanoparticles, no increased cytotoxicity after transfection in
vitro and no significant increase in inflammatory cytokines in the serum. To
achieve sustained transgene expression by “Intranuclear Targeting”, an attempt
was made to target episomal (=extrachromosomal) replicating plasmid DNA into
transcriptionally active areas of the nuclear matrix by means of a “Nuclear
Matrix Targeting Signal” (NMTS) peptide sequence. It has been previously shown
that introduction of the huINF β-Scaffold Matrix Attachment Region (S/MAR) in
plasmid DNA could mediate episomal replication in hematopoietic cells.
However, after transfection of these S/MAR vectors, an initial selection
pressure of several weeks was necessary to achieve episomal replication and
thus long term expression. Development of S/MAR-NMTS hybrid vectors offer a
unique opportunity to mediate long-term stable transgene expression without
selection pressure. In principle the peptide sequence should help to transport
these S/MAR vectors into transcriptionally active areas of the nucleus and
therefore favor episomal replication in combination with the S/MAR sequences.
The NMTS peptide sequence of the hematopoietic transcription factor AML-1B was
bound to S/MAR vectors by Peptide Nucleic Acids (PNAs) and via chemical
coupling using Aziridine Labeling Reagent (ALR). The NMTS peptide coupled via
PNAs was not able to achieve long-term transgene expression after transfection
into Jurkat cells. This was most likely due to lack of DNA replication after
binding of the PNA to plasmid DNA. The chemical-covalent binding of the NMTS
via ALR to S/MAR vectors with a coupling degree of FNMTS (NMTS:S/MAR Vector) =
3 led to a significant up to 100-fold higher relative expression of the
reporter gene about 30 days post nucleofection without any selection pressure,
compared with unmodified S/MAR vectors. This effect could not be attributed to
the NMTS function of the peptide as both a mutated and scrambled NMTS
peptides, at the same coupling degree showed similar high expression ratios.
Quantification of the transgene by real time PCR, at the end of the long-term
expression experiments, revealed 10 to 20 percent higher integration of the
peptide (NMTS, Mutant, Scrambled) modified S/MAR vectors. The amount of
integration was independent of the transfection method. In further
investigations, hydrophobic effects and effects of integrated S/MAR sequences
on the long-term expression could be excluded. A possible reason for the
higher integration and long-term expression after transfection, could be the
high proportion of open-circular plasmid DNA of the S/MAR conjugates visible
in the agarose gel electrophoresis. Semiquantitative image analysis showed
that the conjugation with ALR alone led to a 150 to 200 percent increase in
open-circular form of plasmid DNA.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
nuclear matrix
dc.subject
polyethylenimine
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::540 Chemie
dc.title
Molekulare Konjugate mit neuartiger Zielfindungsstruktur zur Verbesserung des
Gentransfers
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. Carsten Rudolph
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Rainer H. Müller
dc.date.accepted
2010-09-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000018986-4
dc.title.translated
Molecular conjugates comprising novel targeting structures to improve gene
transfer
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000018986
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000008211
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access