Hautkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten weltweit und zeigt eine steigende Inzidenz. Um die Mortalitätsrate zu senken, wurde deutschlandweit in 2008 ein Hautkrebsscreening initialisiert. Aktuell gibt es keine vergleichende Analyse, die ein organisiertes Hautkrebsscreening mit einer durch den Patienten initiierten Konsultation bezüglich der Hautkrebsrate untersucht. Im Rahmen einer retrospektiven Untersuchung wurden Verdachtsdiagnosen, die während eines Ganzkörper-Hautscreenings (HKS) oder während einer von Patienten aufgrund auffälliger Hautveränderungen ausgehender Konsultation (Konsultation) gestellt wurden, histologisch auf deren Sensitivität und Spezifität beurteilt. Ziel der Arbeit war zudem, ob die Korrektheit einer Verdachtsdiagnose von verschiedenen Einflußfaktoren abhängt. Weiterhin wurde untersucht, ob sich die klinischen Verdachtsdiagnosen zwischen HKS und Konsultationen unterscheiden. Die vorliegende Arbeit schloss 1326 Patienten ein, bei denen insgesamt 2995 Exzisionen durchgeführt wurden. Am häufigsten wurde im Gesamtkollektiv die Verdachtsdiagnose dysplastische Naevuszellnaevi (NZN, 32,99 %), NZN (19,7%), Basaliom (14,49%) und seborrhoische Keratose (12,79%) gestellt. Die Verdachtsdiagnose malignes Melanom (MM) wurde bei 1,34% der Diagnosen gestellt. Es zeigte sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Korrektheit der Diagnose und Alter, Geschlecht, Konsultation bzw. HKS. Bezüglich der Korrektheit der Diagnose konnten folgende Ergebnisse beobachtet werden. Histologisch bestätigte sich die Verdachtsdiagnose dysplastische NZN in 58,3% der Fälle. Beim NZN erfolgte eine korrekte Verdachtsdiagnose in 72,71 % der Fälle, beim Basaliom in 42,17% der Fälle, bei der seborrhoischen Keratose in 84,07% der Fälle. Bei diesen Tumoren unterschied sich der Anteil der korrekt gestellten Verdachtsdiagnosen nicht zwischen HKS- und Konsultationsgruppe. Der geringste Anteil an korrekt gestellten Verdachtsdiagnosen zeigte sich beim MM mit 12,5 %. Histologisch gesichert wurden beim Melanom in der HKS-Gruppe nur 3,57% im Vergleich zu 33,33% in der Konsultationsgruppe. Am häufigsten (24,9%) wurden NZN fälschlicherweise als Basaliome diagnostiziert. Die Diagnosestellung erfolgte für alle Hauttumore mit einer hohen Spezifität. Im Vergleich der klinischen Verdachtsdiagnosen beim HKS und der Konsultation wurde signifikant häufiger die Verdachtsdiagnose NZN und dysplastische NZN während eines HKS gestellt. Die Verdachtsdiagnosen seborrhoische Keratose, Basaliome, Epidermalzyste und Plattenepithelkarzinome wurden signifikant häufiger im Rahmen einer Konsultation gestellt. Insgesamt zeigt sich, dass es keine auffälligen Unterschiede zwischen der Hauttumordetektion bei dem HKS und der Konsultation gibt. Jedoch findet bei der Konsultation eine Hautarztvorstellung statt, die von dem Patienten selbst initiiert ist, während das HKS eine Vorsorgemaßnahme darstellt. Insgesamt hat das HKS insofern eine Berechtigung, da hier Hauttumore detektiert werden, die primär nicht den Patienten selbst aufgefallen sind. Inwiefern durch eine professionellere Selbstanleitung ein HKS eingespart werden könnte, ist eine interessante Fragestellung, die durch Studien untermauert werden müsste.
Skincancer is one of the most often cancer diagnosis worldwide with an increasing incidence. In Germany organized skin cancer screening was started to reduce mortality in 2008. Up to date there is no systematic analyses if there is a difference in skin cancer diagnosis regarding an organized skin cancer screening or a consultation initiated by the patient. In the course of a retrospective study, suspicious diagnoses, which were presented during skin cancer screening (Hautkrebsscreening HKS) or during a consultation (consultation) initiated by patients due to conspicuous skin lesions, were assessed histologically for their sensitivity and specificity. The aim of the work was to determine whether the correctness of a suspicious diagnosis depends on different influence factors. Furthermore it was investigated whether the clinical suspicions lesions differ between HKS and consultation. The present study included 1326 patients with a total of 2995 excisions. There was no significant correlation between the correctness of the diagnosis regarding age, gender, consultation or HKS. Overall, the clinical most frequent diagnoses were dysplastic naevi (32.99%), naevi (19.7%), basal cell carcinoma (14.49%), and seborrheic keratosis (12.79%). Melanoma was diagnosed in 1.34%. Suspected dysplastic naevi were histologically confirmed in 58.3%. In naevi a correct diagnosis was made in 72.71%, in basal cell carcinoma 42.17% of cases, and in seborrheic keratosis in 84.07% Within these tumors, the clinical diagnoses did not differ between the HKS group and the consultation group. The lowest proportion of correctly diagnosed suspicious diagnoses was found in MM with 12.5%. Histologically confirmed melanomas in the HKS group were only 3.57% compared to 33.33% in the consultation group. Most frequently (24.9%) a naevus was wrongly diagnosed as basal cell carcinoma. The diagnosis of all skin tumors showed a high specificity. In comparison to the clinical diagnosis in the HKS and the consultation, there were significantly more diagnoses of naevi and dysplastic naevi during a HKS. The diagnoses seborrheic keratosis, basal cell carcinoma, epidermal cyst and squamous cell cancer were significantly more frequent in the consultation group. Overall, there is no difference between the skin tumor detection regarding the HKS and the consultation. However, the consultation involves an idea initiated by the patient himself, while the HKS is a precautionary measure. Overall, the HKS has an entitlement that it detects skin tumors, which are primarily not noted by the patient. The extent to which a HKS can be saved through a more professional self-instruction is an interesting question which should be underpinned by studies.