dc.contributor.author
Pfaff, Kerstin
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:23:32Z
dc.date.available
2012-09-17T07:37:05.924Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10432
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14630
dc.description.abstract
Hepatitisviren B und C stellen weltweit ein erhebliches medizinisches Problem
und eine Bedrohung der Weltgesundheit dar. Insbesondere die Infektion mit HCV
ist in der ganzen Welt eine der häufigsten Ursachen für chronische
Lebererkrankungen. Der Erfolg der zumeist einjährigen Therapie mit PEG IFN und
dem Nukleosidanalogon Ribavirin hängt von verschiedenen bisher noch
unzureichend erforschten Faktoren (z. B. von dem infizierenden HCV-Genotyp)
ab. Die Erforschung des HCV war erschwert durch den Fakt, dass es lange Zeit
nicht möglich war HCV in ausreichender Menge und stabil in der Zellkultur
anzuzüchten. Um die dadurch bedingten Schwierigkeiten zu umgehen, wurden HCV
pseudotypisierte Viren (HCVpp) entwickelt. Sie bieten die Möglichkeit, die
funktionelle und infektiöse Form von HCV zu untersuchen, da sie diese
imitieren und für bestimmte Zielzellen infektiös sind. Mithilfe dieser HCVpp
wurde in vorliegender Arbeit ein Neutralisationstest etabliert. Es wurden
definierte Kontrollseren und Seren von Patienten, die an einer Therapiestudie
teilgenommen hatten, auf ihre Neutralisationsfähigkeit untersucht. Die HCVpp,
die für die Versuche verwendet wurden, tragen E1 und E2 HCV Genotyp 1a
Hüllproteine auf retroviralen oder lentiviralen Corepartikeln und sind mit
einem GFP-Markergen ausgestattet, welches leicht mittels
durchflusszytometrischer Technik (FACS) detektierbar ist. In vorliegender
Arbeit wurden diese HCVpp, mit HCV 1a Hüllglykoproteinen, als Basis für den
Neutralisationstest eingesetzt. Zu Beginn musste das Testsystem etabliert und
optimiert werden, um festzustellen, ob HCVpp überhaupt als verlässliches
Neutralisationstest-Medium eingesetzt werden können. Hierzu wurden Versuche
mit unterschiedlichen Vektoren, Zellkulturmedien und Polybrene, als
Transfektionsverstärker, durchgeführt. Es zeigte sich, dass HCVpp mit
lentiviralen Corepartikeln als Vektor und mit hochwertigen Nährmedien
hergestellt, die besten Ergebnisse in der Höhe der infektiösen Partikelzahlen
ergaben. Außerdem konnten diese durch den Zusatz von PB ebenfalls verbessert
werden. Zusätzlich wurden Zelltropismusstudien mit verschiedenen
B-Suspensionszelllinien und HCVpp ausgeführt, jedoch war keine der
untersuchten Zelllinien für eine Infektion mit HCVpp empfänglich und daher
nicht für den Neutralisationstest einzusetzen. Nach der Optimierung der HCVpp
wurden Neutralisationsversuche mit verschiedenen Patientenseren durchgeführt.
Diese stammten von nicht HCV-infizierten Patienten, von Patienten, deren HCV-
Screening Ergebnisse uneindeutig waren, von Patienten, mit unterschiedlichen
HCV-Genotypen infiziert, von HIV/HCV-koinfizierten Patienten und von
Patienten, die mit anderen Flaviviren (Dengue- und FSME-Virus) infiziert
waren. Die Erprobung des Testsystems ergab, dass HCVpp zuverlässig durch die
in den Serumproben enthaltenen nAk neutralisiert wurden und negative Proben
verlässlich als solche erkannt wurden. Es konnte eine eindeutige
Kreuzneutralisation mit anderen Genotypen beobachtet werden und eine
Neutralisation durch Seren die AK gegen andere Flaviviren aufweisen
ausgeschlossen werden. Obwohl die Messung von anti-HCV Antikörpern als
diagnostisches Mittel in der klinischen Routinediagnostik eingesetzt wird,
kann sie jedoch keine relevanten Informationen über den Krankheitsverlauf oder
den möglichen Erfolg einer Therapie liefern. Ein Modellsystem zur Messung von
neutralisierenden Antikörpern, wie in vorliegender Arbeit, könnten
Erkenntnisse liefern, die es ermöglichen, rechtzeitig individuelle
Behandlungen zu modifizieren und auf die Bedürfnisse des Patienten
abzustimmen. Aus diesem Grund wurden, mit dem oben beschriebenen System,
Folgeseren von chronisch HCV-infizierten Patienten untersucht, die sich einer
Therapie unterzogen haben und bei denen ein unterschiedlicher Ausgang der
Therapie („andauerndes Ansprechen auf die Therapie“, „Rezidiv nach initialem
Ansprechen auf die Therapie“ und „kein Ansprechen auf die Therapie“)
beobachtet werden konnte. Obwohl neuere Literaturquellen mit einem größeren
Patientenkollektiv einen Zusammenhang zwischen der Höhe nAK und dem Verlauf
einer HCV-Therapie bestätigen, konnten die in dieser Arbeit vorgelegten
Ergebnisse des HCVpp-Neutralisationstests keinen Hinweis als prognostischer
Marker auf einen Zusammenhang des Therapieverlaufs und der neutralisierenden
Antikörperantwort geben. Jedoch konnte gezeigt werden, dass die in dieser
Arbeit erzeugten HCVpp ein Surrogat-System darstellen, um in Patientenseren
nAK zu messen. Ein Einsatz dieses, auf HCVpp basierenden Neutralisationstests
in der klinischen Routinediagnostik wäre eine Möglichkeit, um künftig größere
Patientenkollektive zu untersuchen und größere Datenmengen erheben zu können.
Dadurch könnten die HCV-Therapiemöglichkeiten erheblich verbessert und
individueller angepasst werden. Denkbar wäre auch der Einsatz im
Blutspendewesen, um in im Screening auffällige Proben zuverlässig auf eine
HCV-Infektion zu untersuchen. Außerdem ist die Möglichkeit der Anwendung
dieses Neutralisationstests zu HCV Forschungszwecken eine Option, die lange
Zeit nicht zur Verfügung stand und weiterhin wichtige Erkenntnisse über eine
HCV-Infektion liefern kann.
de
dc.description.abstract
Hepatitis B and C viral infections are worldwide a formidable medical problem
and a threat to global health. In particular the infection with HCV is
universally one of the leading causes of chronic liver diseases. The success
of HCV infection therapy, which usually lasts one year with PEG IFN and the
nucleoside analog Ribavirin depends on different, up until now insufficiently
researched criteria (e. g. the infecting HCV-genotype). The HCV research was
hindered for a long time due to the fact that it was not possible to cultivate
stable HCV in sufficient amounts in cell culture. To circumvent these
difficulties surrogate models -HCVpp- have recently been developed. HCVpp
gives the opportunity to study the functional and infectious active form of
HCV, as they mimic HCV and are infectious for certain host cells. In this
research these HCVpp were used to establish a neutralization test. Defined
control sera and sera from patients who had taken part in a study (because of
their different outcome of therapy) have been analyzed in their ability to
neutralize the HCVpp. The HCVpp used for these experiments have E1 and E2 HCV,
genotype 1a, envelope glycoproteins on retroviral or lentiviral core particles
and have GFP as a detection marker gene, which is easily detectable using flow
cytometry technique (FACS). In this research these HCVpp, with HCV 1a envelope
glycoproteins were used as the basis for the neutralization test. At first the
test system had to be established and opitimised to ascertain whether HCVpp
could even be used as a reliable neutralization medium. Tests with various
vectors, cell culture media and PB, as transfection enhancer, were carried
out. It appeared that HCVpp with lentiviral core particles as the vector,
produced in high quality cell culture media yielded the best infectious
particles results. Furthermore the results were improved with the addition of
PB. Also the cell tropism with different B-cells and HCVpp was studied,
however none of the examined cell lines were susceptible to the infection with
HCVpp and could therefore not be used for the neutralization test. After the
optimization of the HCVpp neutralization experiments were carried out with
various patient sera. These were from non HCV infected patients, from patients
with borderline results in the HCV Immunoblot, from patients infected with
different HCV genotypes, from HIV/HCV coinfected patients and from patients
who were infected with other Flaviviruses (Dengue- and Tick-Borne Encephalitis
Virus). The trials of the HCVpp based test system had shown, that HCVpp were
steadily neutralized by the neutralizing antibodies contained in the patient`s
sera and that negative samples were found to be reliable. A distinct
crossneutralization with other HCV genotypes was observed and a neutralization
from antibodies, contained in sera infected with other Flaviviruses could be
excluded. Even though the detection of anti-HCV antibodies is used as a
diagnostic tool in the clinical routine investigation, it could not provide
relevant information about the course of the disease or the potential success
of a therapy. A system to measure neutralizing antibodies, as in this
research, could lead to scientific findings, that would open new possibilities
to modify individual treatments early enough and adjust to the patient`s
needs. For this reason, follow up sera from chronically HCV infected patients,
that underwent a therapy, with different outcome (“responder”, “non responder”
and “relapse”), were examined., Although other authors in newer studies with a
greater pool of patients found a correlation between the level of neutralizing
antibodies and the outcome of a HCV therapy, the results of the HCVpp based
neutralization test in this research could not be used as a prognostic marker
and did not show any correlation between the course of the therapy and the
neutralizing immune response. It could be demonstrated, that the HCVpp
produced in this research represents a valuable surrogate system for the
detection of neutralizing antibodies in patients sera. The application of this
HCVpp based neutralization test used for clinical routine investigation of
patients material, would be a possibility to study a larger pool of patients
and to collect more data in the future. By this means the HCV therapy options
could be significantly improved and individualized. The use of the HCVpp based
neutralization test for the safe screening of blood for transfusion among
blood donors or for the examination of conspicuous patients material for a HCV
infection would be conceivable. To use this HCVpp based neutralization test
for research is an option which was not available for a long time and which
could lead furthermore to important scientific findings.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Hepatitis C virus
dc.subject
virus neutralization
dc.subject
virus-like particles
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Hepatitis-C-Virus-Pseudotypen und deren Einsetzbarkeit in der virologischen
Diagnostik
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. Kerstin Borchers
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. med. vet. Annemarie Berger
dc.contributor.furtherReferee
Dr. Michael Veit
dc.date.accepted
2012-04-23
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000038954-9
dc.title.translated
Hepatitis C virus pseudo-particles and their suitability in virological
diagnostics
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000038954
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000011953
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access