dc.contributor.author
Hoff, Paula
dc.date.accessioned
2018-06-07T23:16:20Z
dc.date.available
2016-02-10T12:51:06.523Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10274
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-14472
dc.description.abstract
Das Immunsystem und die Regulation des Knochens sind eng miteinander
verknüpft. In den letzten Jahren wurde dieser Umstand immer besser verstanden,
und das Forschungsfeld der Osteoimmunologie wurde etabliert. In dieser Arbeit
wurde insbesondere die frühe inflammatorische Phase der Frakturheilung
untersucht. Diese findet örtlich im Frakturhämatom statt. Das Frakturhämatom
formt sich innerhalb des Frakturspalts direkt nach dem Trauma und enthält
bereits zahlreiche Immunzellpopulationen aus dem Knochenmark und durch
Einblutung aus dem zerrissenen Gefäßsystem auch aus dem peripheren Blut. Diese
bereits initial vorhandenen Immunzellen wurden bislang wenig untersucht. Wir
konnten zeigen, dass bereits das initiale Frakturhämatom eine hohe
inflammatorische Aktivität aufweist. Zahlreiche pro-inflammatorische Zytokine
finden sich hier deutlich erhöht. Darüber hinaus ist bereits in dieser Phase
ein angiogenes Potenzial nachweisbar, das sich u. a. an der Expression von
IL-8 und VEGF zeigt. Aber auch osteogene Marker wie SPP1 und RUNX-2 werden
bereits initial exprimiert. Wir konnten darüber hinaus in einem in vitro
Frakturhämatom-Modell zeigen, dass eine hohe entzündliche Aktivität besteht
und dass angiogene und osteogene Faktoren induziert werden. Diese Vorgänge
sind abhängig von den bioenergetisch widrigen Bedingungen im initialen
Frakturhämatom. Die beeinflussenden bioenergetischen Bedingungen sind der
lokale Sauerstoff- und Nährstoffmangel. Darunter wird die Inflammation im
Frakturhämatom auch ohne weitere exogene Faktoren induziert.
Interessanterweise ist die initiale inflammatorische Phase des Frakturhämatoms
bei Patienten mit Neigung zu verzögerter Frakturheilung deutlich gestört.
Dabei handelt es sich um Patienten mit Autoimmunerkrankungen oder anderweitig
gestörter Immunfunktion. Hier konnte in ex vivo Frakturhämatomen nicht nur
eine überschießende Inflammation gezeigt werden, sondern auch eine inadäquate
Antwort auf die lokale Hypoxie. Diese spannenden Ergebnisse konnten wir
wiederum in Osteotomie-Hämatomen bestätigen, die aus Patienten gewonnen
wurden, die vor einem geplanten Einsatz einer totalen Hüftgelenksendoprothese
in der Hüftregion bestrahlt wurden. In diesem Fall geht dieser Effekt mit der
gewünschten Verhinderung der heterotopen Ossifikation einher. Das bedeutet,
dass in diesem Fall eine Knochenneubildung verhindert wird. Bei den
immunologisch eingeschränkten Patienten können daher die gefundene gestörte
Inflammation und inadäquate Antwort auf Hypoxie ebenfalls mit der gehäuft
auftretenden Frakturheilungsstörung assoziiert werden. Die ausgesprochene
Wichtigkeit der initial bioenergetisch widrigen Bedingungen konnten wir auch
in mesenchymalen Stammzellen nachweisen. Mesenchymale Stammzellen tragen zu
einer effektiven Frakturheilung bei. Unter Hypoxie werden diese in die
osteogene Richtung differenziert, während die Adipogenese supprimiert wird.
Hiermit einhergehend zeigen sich angiogene Marker erhöht, sodass die in das
Frakturhämatom einwandernden mesenchymalen Stammzellen auch zum angiogenen
Potenzial beitragen. Eine effektive Neoangiogenese ist essenziell für eine
erfolgreiche Frakturheilung. Insgesamt konnten in dieser Arbeit wichtige
initiale Vorgänge im Frakturhämatom dargestellt werden. Hierzu zählen nicht
nur die Einleitung des inflammatorischen Prozesses, die Initiierung der
Angiogenese und der Migration von weiteren Zellpopulationen; sondern
insbesondere auch die initialen bioenergetischen Bedingungen konnten als
wichtige Faktoren für die Initiierung einer Frakturheilung identifiziert
werden. Durch Modulation der initialen inflammatorischen Phase lassen sich
möglicherweise zukünftig die Ergebnisse einer Frakturheilung in
Risikopatienten beeinflussen. Dadurch sollten wir in der Lage sein, bessere
Therapiemöglichkeiten insbesondere für Patienten mit erhöhtem Risiko für eine
Frakturheilungsstörung zu entwickeln.
de
dc.description.abstract
The immune system and the system regulating bone physiology are intertwined
and cooperate closely. The knowledge within the newly established research
field osteoimmunology grew during the last years. This work analyzed the
initial inflammatory phase of fracture healing which takes place within the
fracture hematoma. The fracture hematoma forms after injury in the fracture
gap. It already contains immune cell populations from the beginning on due to
the bleeding of bone marrow and peripheral blood that form the initial
fracture hematoma. The initial fracture hematoma was analyzed in depth and we
could show a high inflammatory capacity. Several pro-inflammatory cytokines
were found at high levels in addition to angiogenic factors like IL-8 and
VEGF. Osteogenic factors like SPP1 and RUNX-2 were also highly expressed.
Within an in vitro fracture hematoma model we could also show highly expressed
pro-inflammatory, angiogenic and osteogenic factors. These initial events
within the fracture hematoma were dependent on the bioenergetic situation,
namely the low oxygen levels and low nutrient concentrations. Under hypoxia
and impaired nutrient availability the initial inflammatory reaction was
induced in the fracture hematoma without further external factors.
Interestingly, the initial inflammatory phase was disturbed in patients with
high risk for impaired or prolonged fracture healing. These were patients with
autoimmune diseases or otherwise restricted immune functions. Fracture
hematomas of these patients exhibited increased inflammatory activity and
inadequate response to hypoxia. Preoperatively irradiated osteotomy hematomas
also exhibited a very high inflammation, in this case associated with the
desired prevention of heterotopic ossification. Thus, the very high
inflammation and inadequate response to hypoxia found in immunologically
restricted patients could be associated with the high risk of impaired
fracture healing. The importance of the bioenergetic conditions could also be
shown for mesenchymal stem cells. Mesenchymal stem cells are essential for
timely fracture healing. Under hypoxia mesenchymal stem cells differentiate in
the osteogenic direction while adipogenesis is suppressed. Furthermore, under
hypoxia mesenchymal stem cells express angiogenic factors. An effective
neoangiogenesis is also important for effective fracture healing. In summary,
important initial events in the fracture hematoma were elucidated in this
work: induction of the initial inflammation, beginning of angiogenesis,
immigration of further cell populations. The modulation of the initial
inflammatory phase could represent a future therapeutic strategy, especially
for patients at high risk for impaired fracture healing.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
osteoimmunology
dc.subject
fracture healing
dc.subject
fracture hematoma
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Osteoimmunologische Prozesse in der initialen inflammatorischen Phase der
Frakturheilung
dc.contributor.contact
paula.hoff@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Ulf Müller-Ladner
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Steffen Gay
dc.date.accepted
2016-01-18
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000101314-6
dc.title.translated
Osteoimmunologic processes in the initial inflammatory phase of fracture
healing
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000101314
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000018658
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access