In den letzten Jahren wurden in verschiedenen Ländern, so auch in Deutschland, für viele Operationen Mindestmengen festgelegt. Im August 2005 wurde dann auch für den Bereich „Kniegelenk-Totalendoprothese“ vom GBA eine Mindestmenge von 50 pro Jahr pro Krankenhaus eingeführt. In der Literatur herrscht ein zunehmender Konsens darüber, dass durch Mindestmengenregelungen die Qualität eines operativen Eingriffs verbessert werden, bzw. die Komplikationsrate verringert werden kann. In den meisten dieser Arbeiten werden jedoch nur einzelne Komplikationen betrachtet (z.B. Beweglichkeit, Infektionen und Mortalität) und auch nur Krankenhäuser mit verschieden großen Fallzahlen untereinander verglichen. In vielen dieser Arbeiten wurden Datensätze einer externen Qualitätsicherung herangezogen, welche jedoch gewissen Einschränkungen unterliegen. Deshalb erschien er sinnvoll neben der Fallzahl pro Jahr noch möglichst viele weitere Einflussfaktoren zu erfassen, um die Einflussstärke von Fallzahlen pro Jahr anderen Einflussfaktoren gegenüberstellen zu können. Des weiteren sollte in dieser Arbeit untersucht werden, ob sich verändernde Fallzahlen innerhalb eines Krankenhauses ebenfalls einen Effekt auf die Komplikationsrate haben. Hierzu wurden retrospektiv Daten von primären Knieprothesenimplantationen im Krankenhaus Park-Klinik Weissensee über einen Zeitraum von neun aufeinanderfolgenden Jahren erhoben. Es wurde versucht möglichst viele möglicherweise relevante Einflussfaktoren und operationsspezifische Komplikationen aus den Daten zur ermitteln. Anschließend wurden diese mit verschiedenen statistischen Methoden aufgearbeitet (Chi- Quadrat-Test, Mann-Whitney-U-Test, exakter Test nach Fisher, logistische Regression), um relevante Einflussfaktoren herauszufiltern und diesen dann auf ihren Einfluss auf einzelne Komplikationen und die Gesamtkomplikationsrate hin zu überprüfen. Im Ergebnis konnte für viele aufgetretene Komplikationen einzelne Einflussfaktoren isoliert werden, bei denen sich signifikante Verteilungsunterschiede zeigten. Mit Hilfe der logistischen Regression konnte auch nachgewiesen werden, dass die Fallzahl pro Jahr nur eine von vielen Einflussfaktoren für das Operationsergebnis ist und bei einer Beurteilung des Einflusses von Fallzahlen auf die Komplikationsrate stets anderer Einflussfaktoren berücksichtigt werden müssen.
In different countries, even in Germany, for a lot of operations minimum quantities have been established in the last years. In august 2005 the GBA introduced a minimum quantity of 50 per hospital per year for the Implantation of knee-endoprotheses. In the literature you can find a growing consensus that minimum quantities improve the quality of surgical interventions and reduce the number of complications. In most of these publications only individual complications (such as motility, infections und mortality) are observed and there were only hospitals with different case numbers compared with each other. Many of these publications used records of an external quality assurance, who are subject to certain limitations. Therefore it seems useful, additional to the case numbers per year, to determine as many influencing factors as possible and set their impact strength against those of the case numbers. In addition, this work has tried to investigate, whether a changing caseload within a single hospital influences the number of complications. To realize this, retrospective data from primary knee-endoprothetic implantations over a period of nine consecutive years from the Park-Klinik Weissensee have been collected. An attempt was made to determine as many potentially relevant risk factors and operation-specific complications from this data as possible. Subsequently, different statistical methods were used (Chi-square-test, Mann- Whitney-U-test, Fisher’s exact test, logistic regression) to filter out relevant influencing factors and to test them for influence on individual complications and the overall complication rate. As a result, for many of the occurred complications individual factors could be isolated, which showed significant distribution differences. With the logistic regression cold be proved, that the number of cases per year is only one of many factors, which influence the surgical results and therefore in case of evaluating the influence of case numbers on the complication rate other factors must be taken into account.