dc.contributor.author
Gölz, Greta
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:23:44Z
dc.date.available
2010-06-22T07:08:50.045Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1013
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5215
dc.description.abstract
Die Verletzung des Nervensystems kann schwerwiegende Folgen haben. Nach einer
Schädigung des zentralen Nervensystems kommt es nur zu einer sehr
geringfügigen, meist nicht funktionellen Regeneration und auch im peripheren
Nervensystem führt die zwar deutlich bessere Regeneration nicht immer zur
Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands. Somit sind die neuronalen
Regenerationsprozesse ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Forschung
und Gegenstand dieser Arbeit. Dabei spielt nicht nur das Überleben der
verletzten Nervenzellen eine wichtige Rolle, sondern auch das Wiederauswachsen
neuronaler Fortsätze sowie die funktionelle Wiederherstellung der neuronalen
Verknüpfungen. Das Auswachsen der neuronalen Fortsätze wird sowohl über
Oberflächenmoleküle der nicht-neuronalen Zellen, als auch über verschiedenste
sezernierte Faktoren, zu denen die Neurotrophine gehören, gesteuert. Da mit
einer Verletzung auch die Entstehung einer Immunantwort einhergeht, stellte
sich die Frage, ob auch die Botenstoffe der Immunzellen zu den Faktoren
gehören, die das Auswachsen der neuronalen Zellen beeinflussen können. Um
dieser Frage nachzugehen, wurde ein neuronales organotypisches Auswachsmodell
von Spinalganglien etabliert. Hierbei zeigte sich, dass die Neurotrophine NGF,
NT3 und NT4 im organotypischen Modell ein ähnliches neuronales Wachstumsmuster
induzieren, wie es für diese Faktoren in neuronalen Einzelzell-Kulturen
bereits beschrieben wurde. Anschließend wurde das neuronale Wachstum unter dem
Einfluss ausgewählter Zytokine (IL-1, IL-6, TNF, IFN und IL-4) in
Kombination mit NGF, NT3 und NT4 analysiert. Um zu untersuchen, ob die
Zytokine den gleichen Effekt auf Neurone des zentralen Nervensystems ausüben,
wurde das organotypische entorhinale Kortex Auswachsmodell zur Analyse
herangezogen. In beiden angewandten Modellen zeigte sich, dass die Zytokine
das neurotrophinabhängige Wachstum verändern konnten, im PNS und ZNS jedoch
unterschiedliche Wirkungen haben können und auch die Konzentration der
Zytokine entscheidend für deren Effekt ist. So konnte IL-1 nur im ZNS-Modell,
IFN dagegen nur im PNS-Modell in hoher Dosierung das Wachstum steigern. IL-6
steigerte das Wachstum in beiden Modellen, wobei es diesen Effekt im PNS-
Modell nur bei geringer Dosierung, im ZNS-Modell jedoch bei hoher Dosierung
hervorrufen konnte. TNF reduzierte das Wachstum im PNS-Modell sowohl in
geringer als auch in hoher Konzentration, wohingegen es im ZNS-Modell das
Wachstum nur in geringer Dosierung steigern konnte. Im PNS-Modell wurde das
Wachstum durch IL-4 unterschiedlich beeinflusst. In niedriger Dosierung kam es
zu einer Reduktion, in hoher Dosierung zu einer Stimulation des neuronalen
Auswachsens. Weitergehend wurde der Einfluss der Zytokine auf die Aktivierung
von bekannten Neurotrophin-Rezeptor-Signalkaskaden in kortikalen Einzelzell-
Kulturen untersucht. Hierzu wurde die NT3-abhängige Aktivierung von PLC, Akt
und MAPKp42/p44 unter dem Einfluss der Zytokine im Western Blot analysiert.
Durch IFN wurde weder das neuronale Auswachsen noch die NT3-abhängige
Aktivierung der Signalkaskaden verändert. Während IL-1 und TNF im
organotypischen ZNS-Modell eine Steigerung des Auswachsens bewirkten, führten
sie in den Einzelzell-Kulturen zu einer verminderten NT3-abhängigen
Aktivierung von Akt bzw. PLC. Dies lässt vermuten, dass der
wachstumssteigernde Effekt der Zytokine durch andere Zellen bzw. auf anderen
Wegen als den hier untersuchten Signalkaskaden hervorgerufen wird. Die durch
IL-6 hervorgerufene Wachstumssteigerung scheint unabhängig von der
NT3-induzierten Aktivierung von PLC und Akt zu sein, könnte aber über die
MAPK-Signalkaskade vermittelt werden. Durch IL-4 konnte eine verstärkte
NT3-abhängige Aktivierung von MAPK induziert werden, die für die beschriebene
Stimulation des neuronalen Wachstums durch IL-4 verantwortlich sein könnte.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die hier untersuchten Zytokine
das neurotrophinabhängige Wachstum von geschädigten neuronalen Zellen im
organotypischen Modell beeinflussen können. In dieser Arbeit konnte gezeigt
werden, dass diese Effekte sowohl vom Neuronentyp als auch von der Zytokin-
Konzentration abhängig sind. Für die kortikalen Einzelzellen konnte gezeigt
werden, dass diese Modulationen zum einen durch direkte Interaktionen der
Zytokine mit den Neurotrophin-Signalkaskaden in Nervenzellen hervorgerufen
werden, und zum anderen auch über einen indirekten Einfluss der Zytokine, z.B.
auf nicht-neuronale Zellen, bzw. über andere Signalbegebenheiten erfolgen
können. Somit scheint die Immunantwort bei einer Verletzung das
Regenerationsverhalten der Neurone mit zu beeinflussen. Um diese Einflüsse
auch für therapeutische Maßnahmen einsetzen zu können, müssen die
Interaktionen der Zytokine auf das neuronale Wiederauswachsen noch
detaillierter untersucht werden.
de
dc.description.abstract
The injury of the nervous system can have sever consequences. After damage of
the central part (CNS) regeneration occurs only marginally and even in the
peripheral nervous system (PNS), where regeneration is more pronounced,
complete functional recovery can not always be observed. Therefore, neuronal
regeneration processes are an important aspect in clinical research. Not only
survival of damaged neurons, but also neurite re-growth and functional
recovery are of main interest. Neurite outgrowth is confered by some surface
molecules of surrounding non-neuronal cells, as well as by secreted factors,
e.g. like the neurotrophins. Since an injury is accompanied by an immune
reaction the question in this work was if secreted factors of immune cells
could also influence the neurite outgrowth of damaged neurons and if they have
similar effects on neurons of the central and peripheral part of the nervous
system. As a model for the PNS an organotypic outgrowth assay of dorsal root
ganglia (SG) was established and the influence of the neurotrophins NGF, NT3,
and NT4, was analysed. The aforementioned neurotrophins induced the same
neurite outgrowth pattern in the organotypic outgrowth model as has been
described for single cells. For the CNS neurite outgrowth explants from
entorhinal cortex (EC) were analysed. The influence of selected cytokines
(IL-1, IL-6, TNF, IFN, IL-4) on neurite outgrowth was determined. All
tested cytokines somehow modulated the neurotrophin dependent outgrowth. IL-1
stimulated only neurite outgrowth in the CNS model while IFN had the same
effect only in the PNS model. IL-6 enhanced the outgrowth in both models; in
low doses for the DRG neurons and in high doses for the EC neurons. TNF
reduced neurite growth in the PNS model at both concentrations, stimulation in
the CNS model occurred only at low doses. IL-4 modulated neurite outgrowth of
DRG neurons differently. At low doses, neurite outgrowth was decreased, while
at high concentration neurite outgrowth was increased. Since cytokines
modulate neurotrophin dependent outgrowth, their influence on some known
neurotrophin receptor signaling cascades in single cell cultures of cortical
neurons was examined. The NT3 dependent activation of PLC, Akt and MAPK after
cytokine treatment of the neurons was determined by Western blot. IFN had
neither effects on the neurite outgrowth, nor on NT3 dependent activation of
the analysed signaling cascade members. Although IL-1 and TNF stimulated
outgrowth in the organotypic CNS model they reduced NT3 dependent activation
of Akt and PLC, respectively in single cell cultures. Those findings admit
the presumption that growth stimulating modulation of these cytokines is
mediated by other effects. The IL-6 induced outgrowth stimulation seemed to be
independent of the NT3 conferred activation of PLC and Akt but may be
negotiated by the MAPK signalling cascade. Treatment with IL-4 results in
enhanced NT3 dependent MAPK activation, most likely leading to the stimulation
of neurite outgrowth through IL-4. In conclusion, that the five analysed
cytokines all influence the neurotrophin dependent neurite outgrowth of
damaged neurons in organotypic outgrowth assays. The cytokines modulate the
re-growth dependent on their concentration and on the neuron type. For the
cortical single cells it was shown, that the effects can be mediated by direct
interaction of cytokines with the neurotrophin receptor signalling cascades as
well as by indirect interactions, most likely with non-neuronal cells, or
other signalling events. Hence, the concomitant immune reaction in injured
nervous systems seems to have an impact on neuronal regeneration. In order to
apply these functions in therapeutical methods, the interaction of the
cytokines with the neurite outgrowth needs to be studied in more detail.
en
dc.format.extent
XI, 125 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
neuronal regeneration
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::570 Biowissenschaften; Biologie::570 Biowissenschaften; Biologie
dc.title
Zytokin/Neurotrophin-Interaktionen in der neuronalen Regeneration
dc.contributor.firstReferee
Prof. Nitsch
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Multhaup
dc.date.accepted
2010-05-18
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000017875-9
dc.title.translated
Cytokine/Neurotrophin-interactions in neuronal regeneration
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000017875
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000011693
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access